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Allergie gegen Frühblüher: Wann die Symptome aufgrund der Pollen am stärksten sind und was dagegen hilft

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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Zeigen sich mit Beginn des Kalender-Jahres und im Sommer Allergie-Symptome, könnten Sie auf Birke, Erle und Esche reagieren. Wann die Beschwerden am stärksten sind.

Haaaaaatschi – eine Reaktion, die im Frühling und Sommer ringsum zu hören ist. Heuschnupfen-Geplagte klagen offen ihr Leid, sobald draußen die Natur zu neuem Leben erwacht. Dann heißt es für viele wieder: Achtung Allergie. Mit jedem Frühling blühen Bäume und Kräuter – und damit verbunden sind die typischen Beschwerden. Der Spaziergang draußen an einem schönen Frühlings- oder Sommertag kann für all diejenigen zur echten Belastung werden, die auf Pollen und Gräser allergisch reagieren: Die Nase läuft, es wird geschnieft, die Augen brennen, jucken, sind geschwollen, und mitunter sind auch Müdigkeit sowie Kopfschmerzen bei vielen Menschen mit Pollenallergie nicht selten.

Laut Allergieinformationsdienst erhalten 15 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens die Diagnose „Heuschnupfen“. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Immerhin neun Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden an einer Pollenallergie, Tendenz steigend, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) bekannt gibt.

Woher weiß man aber nun, dass mögliche Symptome tatsächlich aufgrund einer Pollenallergie oder gegebenenfalls durch einen chronischen Schnupfen hervorgerufen werden, und wenn eine Allergie besteht, auf welche Bäume, Pollen und Gräser man allergisch reagiert? Um dies abzuklären, empfiehlt sich der Besuch beim Hausarzt oder Allergologen. Anhand eines Allergietests wie Pricktest, Pflastertest oder Bluttest und einer anschließenden Diagnose kann bestimmt werden, auf welche Frühblüher, beispielsweise Hasel, Sie reagieren und was Sie im Verlauf der Pollenzeit gegen die Symptome tun können.

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Pollenallergie: Was sind Frühblüher?

Mann putzt sich die Nase.
Frühblüher-Allergiker können schon zu Beginn des Jahres unter den Schnupfen-ähnlichen Symptomen wie Niesen und laufende Nase leiden. © Cavan Images/Imago

Tippt man bei der Suchmaschine im Internet „Frühblüher“ ein, werden auf Anhieb Pflanzenarten aufgeführt, die als erste im Jahr blühen. Blumenliebhaber freuen sich nach dem Winter auf die frühe Balkon- oder Terrassenbepflanzung mit Narzisse, Primel, Iris, Schneeglöckchen, Winterling, Märzenbecher sowie Stauden beispielsweise die Schlüsselblume. Doch diese Pflanzen lösen keine Pollenallergie aus.

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Hingegen können die Frühblüher-Bäume Hasel, Erle, Pappel, Weide, Esche und Hainbuche bei Allergikern unliebsame Beschwerden zur Folge haben. Hasel und Erle blühen bei milden Wintern sogar schon im Dezember. Wer eine Pollenallergie gegen Birken hat, reagiert meist auch allergisch auf die Erle als Birkengewächs sowie die Unterfamilie der Haselnussgewächse mit Haseln, Hain-, Hopfen- und Scheinhopfenbuchen.

Viele Menschen, die eine Allergie auf Frühblüher-Bäume entwickeln, reagieren häufig auch sensibel auf Gräserpollen. Die Symptome können sich dann bis in den Herbst oder sogar fast über das ganze Jahr bemerkbar machen. Allergiker leiden zum Teil sehr darunter und entwickeln mitunter Schlafstörungen, anhaltende Müdigkeit, was eine verminderte Leistungsfähigkeit zur Folge hat.

Frühblühende Bäume und Gräser – wann sind die Symptome am stärksten?

In der Regel werden Pollen der Bäume vermehrt in den Morgen- bis Mittagsstunden abgegeben. Die Pollenkonzentration kann jedoch in ländlichen Gebieten besonders morgens und mittags hoch sein, in der Stadt jedoch eher am Abend, wie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) aufklärt. Daher kann es sinnvoll sein, außerhalb von großen Ballungsräumen eher in den Abendstunden und in der Stadt in den Morgenstunden zu lüften.

Grundsätzlich kann die Pollenkonzentration und die Menge an Allergenen schwanken, da beides von Bedingungen wie Temperatur, Witterung, Windverhältnissen und Luftschadstoffen abhängig sind. Stickoxide und Ozon können die Anzahl an Pollen noch erhöhen und ihre Wirkung verstärken. An Regentagen ist die Pollenbelastung höher.

Zu den typischen Frühblühern zählen die Baum-Hasel, Erle, Pappel, Weide, Esche, Birke sowie Hainbuche. Ab Januar blüht in der Regel die Allergie-auslösende Hasel, in milden Wintern teilweise schon im Dezember. Die Hauptblütezeit der Erle ist von Februar bis April, häufig ebenfalls schon ab Dezember. Von Februar bis Mai kommt noch die Pappel hinzu, im April ist die Pollenbelastung durch dieses Weidengewächs besonders hoch. Die Pappelwolle hingegen, die eine Kreuzung aus der Schwarzpappel und einer amerikanischen Pappel ist, löst bei Allergikern im Allgemeinen keine Heuschnupfen-Symptome aus.

Zu den früh blühenden Bäumen von Februar bis Juni zählen auch die Weiden. Im Freien gehören Weiden zwar nicht zu den Hauptauslösern einer Pollenallergie, wohingegen in Innenräumen die Weidenkätzchen Heuschnupfen-Symptome auslösen können, laut Mein Allergieportal. Januar bis Juni und besonders im April sind dann auch die meisten Eschenpollen in der Luft.

Zu den aggressivsten und stärksten Baumpollen-Allergenen zählen die der Birke: Typisch ist ihr feiner, weiß-gelber Staub, der sich auf alle Oberflächen, die Kleidung und Haare legt. Mediziner gehen davon aus, dass bis zu 25 Prozent aller Pollenallergiker weltweit alleine auf Birkenpollen reagieren. In West- und Mitteleuropa sind bis zu 50 Prozent von einer Birkenpollenallergie betroffen. Die Hauptblütezeit der Birke in Mitteleuropa ist im April, der Pollenflug aber auch schon im März beginnen. Menschen, die auf Birkenpollen allergisch reagieren, entwickeln gegenüber der Hainbuche nicht selten ebenfalls eine Allergie, da dieser Baum zur Familie der Birkengewächse zählt. Hainbuche blüht bis in den Juni hinein.

Gräser und Getreide wie Buche, Eiche und Kiefer blühen meist am stärksten zwischen Mai und Juli, Kräuter wie Beifuß, Nessel und Wegerich zwischen Mai und August.

Pollenkalender – Welche Bäume und Gräser zu welcher Zeit im Kalender-Jahr blühen

HaselDezember bis Mai
ErleDezember bis Juli
PappelFebruar bis Mai
WeideFebruar bis Juni
EscheJanuar bis Juni
HainbucheFebruar bis Juni
BirkeMärz bis Juli
BucheMärz bis Juni
EicheMärz bis Juli
KieferMärz bis September
GräserMärz bis Oktober
RoggenMai bis August
WegerichApril bis November
BrennnesselApril bis November
BeifußJuni bis November
TraubenkrautJuni bis November
AmbrosiaJuli bis Oktober

Frühblüher: Symptome, die bei Pollenallergie und Heuschnupfen typisch sind

Sobald Menschen mit einer Heuschnupfen-Allergie die Pollen einatmen und diese mit den Schleimhäuten über Mund und Augen in Berührung kommen, zeigt sich eine allergische Reaktion durch die typischen Symptome, wie:

Allergie gegen Pollen: Was hilft zur Linderung der Symptome?

Sich komplett vor den Pollen zu schützen, ist im Prinzip nicht möglich, da diese draußen über den Wind durch die Luft getragen werden, über die Kleidung, Haare und Schleimhäute an den Menschen kommen und somit auch ins Zuhause gebracht werden. Es gibt jedoch hilfreiche Tipps, die Symptome in der Pollenzeit so gut wie möglich zu reduzieren:

Allergie gegen Pollen: Medikamente und Hyposensibilisierung

Wer unter starken Symptomen leidet, sollte sich beim Arzt oder in der Apotheke für eine medikamentöse Behandlung beraten lassen. Antiallergisch wirkende Medikamente wie Antihistaminika und entzündungshemmende Cortison-Präparate, beispielsweise als Nasenspray, insbesondere bei schwerwiegenderen allergischen Reaktionen können helfen. In manchen Fällen ist eine zusätzliche Therapie mit sogenannten Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten sinvoll, laut Informationen von Deutscher Allergie- und Asthmabunds (DAAB).

Es gibt noch die Möglichkeit der spezifischen Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung. Diese Behandlung setzt an der Ursache an: Allergikern werden die Pollen-Allergene in allmählich steigender Dosierung zugeführt, über eine Spritze verabreicht oder eingenommen als Tablette und Tropfen.

Frühblüher Hasel, Erle, Esche, Birke: Welche Kreuzallergien sind möglich?

Nach Angaben von Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB) entwickeln ca. 60 Prozent der Pollen-Allergiker zusätzlich eine Kreuzallergie auf Lebensmittel wie Äpfel. Nach dem Essen zeigen sich dann nicht selten Kribbeln und Juckreiz im und um den Mund, bis hin zu Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Menschen mit einer Frühblüher-Allergie gegen beispielsweise Hasel oder Birke reagieren hauptsächlich auf Nüsse wie Mandeln, Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Pflaumen und Kirschen.

Quellen:

https://allergiecheck.de/pages/fruehblueherallergie

https://allergiecheck.de/pages/pollenflugkalender

https://www.netdoktor.de/symptome/allergische-rhinitis/

https://www.tk.de/techniker/magazin/themen/spezial/allergie/kreuzallergie-2013150

https://www.daab.de/allergien/wichtig-zu-wissen/hauptausloeser/pollen

https://podcast.daab.de/podcast/allergie-auf-fruehblueher/

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/allergien/heuschnupfen-allergischer-schnupfen-736707.html

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/allergien/allergien-bei-kindern-pollen-790747.html

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/schnupfen-rhinitis-736785-mehrseiter-5-chronischer-schnupfen.html

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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