Heuschnupfen in der Schwangerschaft: Welche Medikamente ungefährlich für Ihr Baby sind
Während des Pollenflugs läuft die Nase, kratzt der Hals und brennen die Augen. Schwangere bleiben davon nicht verschont. Es gibt Therapien, die helfen.
Berlin – Sind Schwangere aufgrund der hormonellen Umstellung und dem heruntergefahrenen Immunsystem nicht weniger von Heuschnupfen betroffen? Nein, nicht zwangsläufig. Tatsächlich können Frauen, die schwanger sind, sogar plötzlich anders auf Pollen reagieren als vorher. So gibt es Betroffene, die mit der Schwangerschaft ein erstmaliges Auftreten von Symptomen oder eine deutliche Verschlechterung der Allergie beschreiben. Andere stellen fest, dass ihr Heuschnupfen mit oder nach der Schwangerschaft deutlich weniger wird. Letztlich ist es jede fünfte Schwangere, die unter Pollenallergie leidet, laut Studien.
Inzwischen gibt es etliche wirksame Medikamente gegen Pollenallergie und Heuschnupfen, die wenig Nebenwirkungen haben. Schwangere Frauen möchten natürlich wissen, welche sie davon bedenkenlos nehmen können, ohne dem ungeborenen Kind zu schaden.
Heuschnupfen in der Schwangerschaft: Medikamente, die helfen und ungefährlich für das Baby sind
Viele Schwangere kämpfen unabhängig von Heuschnupfen häufig mit verstopfter Nase. Das ist weniger der Allergie in der Schwangerschaft geschuldet, sondern vielmehr bedingt durch die Hormonumstellung und dem damit erhöhten Östrogenspiegel. Im ersten Schritt können Nasensprays mit Kochsalzlösung Linderung schaffen. Diese Form birgt keinerlei Risiken für das ungeborene Kind.
Nasensprays, die abschwellend wirken, sollten Schwangere eher vorsichtig dosieren und nicht ständig und über längere Zeit anwenden, da sie zu einer Verengung der Blutgefäße führen können.

Allergie in der Schwangerschaft: Welche Medikamente dürfen eingenommen werden?
Therapiemöglichkeiten und Wirkstoffe* zur Behandlung einer Allergie bzw. Heuschnupfen, die auch in der Schwangerschaft eingenommen werden können, sind folgende:
- Topische Antihistaminika wie Nasensprays und Augentropfen mit den Wirkstoffen Azelastin und Levocabastin
- Antihistaminika-Tabletten mit dem Wirkstoff Loratadin: Für Schwangere ist dieser Wirkstoff am unbedenklichsten, ausgehend von den über 5.000 Untersuchungen hinsichtlich Einnahme in der Schwangerschaft
- Tabletten oder Saft mit dem Wirkstoff Cetirizindihydrochlorid
- Kortisonpräparate in Sprayform als Corticoid-Sprays, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Mometason oder Budenosid: Beide Wirkstoffe schützen die Schleimhäute und die Pollen können weniger anhaften sowie eindringen. Die Wirkstoffe der Sprays werden nur in sehr geringem Maße aufgenommen, vielmehr noch in der Nasenschleimhaut abgebaut. Dadurch wird weder der eigene Körper noch der des ungeborenen Kindes belastet
- Kortisonpräparate in Tablettenform für schwere Allergiefälle, beispielsweise mit dem Wirkstoff Prednisolon
- Nasenspray mit Wirkstoff Cromoglicinsäure: Hilft nicht sofort bei der ersten Anwendung, Betroffene müssen den Wirkstoff regelmäßig als Prophylaxe einnehmen
- Nasensprays mit Wirkstoff Xylometazolin oder Oxymetazolin: Schwangere dürfen diese maximal zehn Tage lang anwenden
- Kochsalzlösung, topisches Azelastin, Levocabastin und Budenosid, orales Loratadin und Cetirizin sowie Prednisolon sind auch in der Stillzeit unbedenklich
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Allergie in der Schwangerschaft: Rücksprache mit dem Arzt ist wichtig
Die Dosierung und Dauer der Anwendung der einzelnen Präparate sind bei Schwangeren mitentscheidend, wie Professor Dr. med. Klimek, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen, gegenüber der „Apothekenumschau“ betont. In jedem Fall sollten sich schwangere Frauen bezüglich ihrer Allergiebeschwerden und Therapiemöglichkeiten an ihren Arzt wenden und selbst rezeptfreien, antiallergischen Medikamente absprechen.
Schwangerschaft und Allergien: Etwa doch Erkältung oder gar Corona?
Wichtig ist allen voran auch zu differenzieren, ob es sich tatsächlich um eine Allergie und Heuschnupfen oder doch eine Erkältung handelt. Auch eine mögliche Corona-Omikron-Infektion anstelle einer Allergie* kann in bestimmten Fällen nicht ausgeschlossen werden. Denn schon eine Studie belegt, dass das Covid-Ansteckungsrisiko bei Pollenallergikern höher sein kann. Wichtig ist auch in diesem Fall der Austausch und die Beratung mit dem behandelnden Arzt, um auf Ängste und Sorgen der werdenden Mutter hinsichtlich Corona in der Schwangerschaft eingehen zu können. *Merkur.de und heidelberg24.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.