Umfrage zeigt: Viele Eltern kennen das Allergierisiko ihres Babys nicht

Viele Eltern wissen nicht, dass ihr Kind ein erhöhtes Allergierisiko hat. Damit versäumen sie die Chance, Risikofaktoren frühzeitig aus dem Weg zu gehen.
Bonn – In Deutschland kommt jedes dritte Kind mit einem erhöhten Allergierisiko auf die Welt. Die wenigsten Eltern wissen aber davon, wie eine Umfrage der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) zeigt. Dabei könnten frühe vorbeugende Maßnahmen den Ausbruch einer Allergie verhindern, warnen Experten.
Umfrage zeigt: Vielen Eltern fehlt es an Informationen
Im besten Fall sollten schon die Frauenärztin oder der Frauenarzt sowie Hebammen werdende Eltern über das Allergierisiko ihres Kindes aufklären. Dann können sich diese bereits in der Schwangerschaft vorbereiten und auch die Geburtsstation über die erhöhte Allergiegefahr informieren. Wichtig sei laut den Experten beispielsweise, dass das Kind von Anfang an voll gestillt wird. Sollte das nicht klappen, muss klinisch geprüfte hypoallergene (HA) Säuglingsnahrung zur Verfügung stehen. Denn herkömmliche Babynahrung kann durch das darin enthaltene Kuhmilcheiweiß die Entstehung einer Allergie begünstigen. „Schon ein Fläschchen könnte alle späteren Bemühungen um eine allergenarme Ernährung zunichtemachen“, warnt Erhard Hackler, Vorstand der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V.
Spätestens aber zur U3 zwischen der vierten und fünften Lebenswoche sollten Ärzte die Eltern über mögliche Maßnahmen informieren und die Mutter ermutigen, das Kind bis zum vollendeten vierten Lebensmonat zu stillen oder konsequent auf HA-Nahrung zu achten. Die Wirkung dieser Maßnahmen belegt eine aktuelle Studie: So kann HA-Nahrung das Risiko an Neurodermitis zu erkranken, bei allergiegefährdeden Kindern um 41 Prozent senken.
Umfrage zeigt: Allergie-Checks werden zu selten durchgeführt
Laut den Umfrageergebnissen wissen gerade einmal elf Prozent der Eltern über das erhöhte Allergierisiko ihres Kindes Bescheid. Dabei ist ein Allergie-Check alles andere als aufwendig. Der Arzt oder die Ärztin befragt dazu die Eltern lediglich, ob folgende Krankheiten im familiären Umfeld – also bei ihnen oder Geschwisterkindern – bekannt sind:
- Neurodermitis
- Asthma
- allergischer Schnupfen
- Nahrungsmittelallergien
Mit diesen Angaben lässt sich bereits das Allergierisiko des Babys einschätzen. „Mit dem Ergebnis dürfen die Betroffenen natürlich nicht allein gelassen werden“, erklärt Hackler. „Teil des Allergiechecks muss eine Beratung über präventive Maßnahmen sein.“ Dazu zählen neben Stillen bzw. einer konsequent hypoallergenen Ernährung in den ersten vier Lebensmonaten auch auf Rauchen zu verzichten*, ein schadstofffreies Wohnumfeld, Übergewicht zu vermeiden und die empfohlenen Impfungen durchzuführen.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.