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Asthma: Anzeichen, Ursachen, Symptome und Therapie – das passiert in der Lunge

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Von: Laura Knops

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Ein Mädchen nutzt ein Asthmaspray (Symbolbild)
Cortisonsprays sind ein wichtiger Baustein der Asthma-Therapie (Symbolbild) © Christin Klose / picture alliance

Asthma bronchiale ist eine chronische Atemwegserkrankung, die zu Husten und Atemnot führen kann. Die Ursachen und Symptome sind sehr vielfältig - früh erkannt, lässt sich Asthma jedoch meist gut behandeln.

München – Asthma (Asthma bronchiale) ist eine weit verbreitete chronische Erkrankung der Atemwege. Asthmatiker leiden häufig an anfallartigen Atembeschwerden, die in unterschiedlicher Dauer und Stärke auftreten können. Typische Symptome sind Atemnot, Husten und Engegefühl in der Brust. Sind die Lungen bei Asthma dauerhaft entzündet, helfen vielen Menschen nur bestimmte Medikamente.

Asthma Bronchiale: Ursachen und Auslöser

Asthma ist eine Atemwegserkrankung, bei der Betroffenen unter starken, anfallartigen Atembeschwerden leiden. Reizen eigentlich harmlose Auslöser aus der Umwelt die Lungen, reagieren die Bronchien betroffener Menschen sehr empfindlich und schwellen an. Die Atemwege entzünden sich und das Atmen fällt schwer. Die chronische Entzündung der Atemwege, auch Asthma bronchiale genannt, zählt zu den häufigsten Volkskrankheiten überhaupt. Weltweit leiden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 339 Millionen Menschen an Asthma. Davon leben die meisten Betroffenen in westlich geprägten Ländern. Vor allem in den letzten Jahren ist die Zahl der Erkrankungen enorm gestiegen. Woran das liegt, ist bisher unklar. Forscher vermuten jedoch, dass Lebensstil und Umweltfaktoren maßgeblich an der Entstehung von Asthma beteiligt sind.

Asthma bronchiale wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst und kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Dabei unterscheiden sich die Ursachen meist von Patient zu Patient. Häufig führt jedoch eine Kombination aus genetischer Veranlagung und externen Auslösern zur Entstehung einer Asthma-Erkrankung. Zu den typischen Auslösern von Asthma gehören:

Auch psychische Auslöser, körperliche Anstrengung, Wetterwechsel und bestimmte Medikamente wie Paracetamol und Antibiotika können bereits bestehende Asthma-Symptome verschlimmern.

Asthma bronchiale: Was sind die Symptome bei Asthma?

Typischerweise treten die Asthma-Beschwerden anfallartig auf. Vor allem nachts und am frühen morgen kommt es dabei häufig zu akuten Symptomen. Doch auch bestimmte Reize können einen Asthmaanfall auslösen oder verstärken. Zu den verbreiteten Symptomen bei Asthma zählen:

Abhängig von Schwere und Ausprägung der Beschwerden können die Symptome sehr unterschiedlich ausfallen. So haben manche Patienten keine große Einschränkungen im Alltag, während andere immer mit der Angst vor einem Asthmaanfall leben. Bei einem akuten Anfall können die Beschwerden teilweise so stark werden, dass Betroffene unter Herzrasen und so starker Atemnot leiden, dass sie keine Luft mehr bekommen. In diesem Fall sollte schnellstmöglich ein Notarzt alarmiert werden!

Asthma bronchiale: Verschiedene Arten

Experten unterscheiden zwischen verschiedenen Asthma-Formen:

Vor allem Kinder leiden häufig an allergischem Asthma. Diese Form wird häufig durch allergische Auslöser wie Hausstaubmilben, Tierhaare oder Pollen ausgelöst.

Nicht-allergisches Asthma kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Meist wird diese Asthma-Art durch Infektionen der Atemwege oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Schmerzmittel oder Entzündungshemmer verursacht. Intrinsisches Asthma kann auch als Reaktion auf chemische oder giftige Stoffe hervorgerufen werden.

Asthma Bronchiale: Anfall

Charakteristisch für einen Asthmaanfall ist vor allem die Atemnot. Der Betroffene hat das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen und langsam zu ersticken. Dabei gibt es unterschiedliche Schweregrade. Bei extremen Fällen verschafft nur ein Asthmaspray Abhilfe – dieses sollten Patienten zu jedem Zeitpunkt bei sich tragen. Weitere Begleiterscheinungen sind Engegefühle in der Bruststarker, Husten, der vor allem nachts auftritt, sowie Kurzatmigkeit.

Daneben wird bei einem Asthma-Verdacht in der Regel ein Lungenfunktionstest durchgeführt, bei dem das Lungenvolumen bestimmt wird. Vor allem bei chronischem Asthma zeigt sich eine dauerhaft eingeschränkte Lungenfunktion. Zur Lungenfunktionsprüfung wird eine sogenannte Spirometrie oder Ganzkörperplethysmographie eingesetzt. Mithilfe der Spirometrie misst der Arzt die Geschwindigkeit der Ausatmung und die Menge der Atemluft. Bei der Ganzkörperplethysmographie wird zudem das Lungenvolumen und der Atemwegswiderstand überprüft. Ist der Patient zum Zeitpunkt der Untersuchung beschwerdefrei, kann die Lunge unter ärztlicher Aufsicht mit Histamin oder Methacholin gezielt gereizt werden.

Asthma Bronchiale: Diagnose und Test

Bei einem Asthmaanfall ist der einsetzende Husten meist das erste Signal. Das Ausatmen fällt Betroffenen schwer, weshalb im Gegenzug auch das Einatmen nur halb gelingt. Die Symptome verstärken sich durch einsetzende Panik, da das Gefühl des Erstickens entsteht. Durch das anstrengende Atmen steigt die Zahl der Atemzüge an. Die Beschwerden ergänzen sich durch ein wahrnehmbares Pfeifen beim Ausatmen. Beim Abklingen des Anfalls kommt es häufig zu einem Abhusten von gelblichem Schleim

Ob es sich bei Atemnot wirklich um Asthma handelt und vor allem um welche Art, kann nur ein Arzt feststellen. Um die Atemwegserkrankung von anderen Krankheiten abzugrenzen, ist es für den Arzt wichtig, ein genaues Bild der Beschwerden zu bekommen. Dazu untersucht der Hausarzt nach der ausführlichen Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch) zunächst die Lungen auf hörbare Atemgeräusche. Da bei rund 90 Prozent der Patienten ein allergisches Asthma vorliegt, gehört ebenso ein Allergietest häufig zur Standarduntersuchung.

Wichtig ist, daher dass Personen mit entsprechenden Symptomen diese ärztlich abklären lassen. Aus einer anfänglich partiell auftretenden Atemnot kann bei einer fehlenden Behandlung eine chronische Erkrankung entstehen.

Asthma bronchiale: Behandlung der Atemwegserkrankung

Die chronische Atemwegserkrankung ist nicht heilbar. Ziel der Therapie ist es daher die Beschwerden zu lindern und Patienten ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen. Die Behandlung des Asthmas setzt sich aus vorbeugenden Maßnahmen sowie einer medikamentösen Therapie zusammen. Mit bestimmten Medikamenten und Verhaltensmaßnahmen lassen sich die Symptome weitestgehend in den Griff bekommen.

Laut der nationalen Versorgungsleitlinie Asthma ist die Therapie in fünf Stufen unterteilt, die abhängig von der Ausprägung der Beschwerden zum Einsatz kommen. Lassen sich die Symptome mit der ersten Stufe nicht ausreichend kontrollieren, kommt die nächste zum Einsatz.

Asthma bronchiale: Medikamentöse Therapie

Abhängig von der Schwere der Symptome setzen Ärzte eine bestimmte Bedarfsmedikation zur Behandlung der akuten Beschwerden (sogenannte Reliever) oder langfristig wirksame Arzneimittel zur dauerhaften Kontrolle der Krankheitsanzeichen (sogenannte Controller) ein.

Meist nehmen Patienten Medikamente wie Glukokortikoide (Cortison) oder Betasympathomimetika über einen Inhalator (Bronchodilatatoren) ein. So gelangen die Wirkstoffe direkt an die betroffenen Organe. Während Cortison entzündungshemmend wirkt, werden Betasympathomimetika zur Entspannung der Bronchialmuskulatur verabreicht. Nur bei schwerem Asthma-Formen kommen Glukokortikoide als Tabletten zum Einsatz.

Durch vorbeugende Maßnahmen und eine nicht-medikamentöse Therapie können Patienten die Behandlung ihrer Krankheit erleichtern. So können vor allem schwere Asthma-Anfälle vermieden werden. Besonders wichtig ist es dabei, dass Patienten mit allergischem Asthma den Auslösern aus dem Weg gehen und eventuell eine Hyposensibilisierung durchführen lassen. Asthma-Schulungen helfen Betroffenen zudem mit ihrer Erkrankung besser umzugehen. Darüber hinaus sollten Patienten regelmäßig den Krankheitsverlauf durch einen Arzt kontrollieren lassen.

Laut Lungeninformationsdienst des Helmholtz Zentrum München können zudem Sport, Tabakentwöhnung, Gewichtsverlust und Physiotherapie die Asthma-Behandlung ergänzen. Auch das Erlernen verschiedener Atemtechniken, scheinen Patienten beim Umgang mit akuten Beschwerden zu helfen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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