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Hausstaub: Mikrobiologin erklärt, wie er sich effektiv bekämpfen lässt

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Einer Studie der WHO zufolge putzen Menschen häufig erst, wenn Schmutz und Staub mit dem Auge zu sehen sind. Wie man effektiv vorbeugt, erklärt Mikrobiologin Monika Stuczen.

München – Nie zuvor haben Menschen in aller Welt so viel Zeit zu Hause verbracht wie in den letzten zwei Jahren. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass wir 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen verbringen. Steigt dadurch unser Bedürfnis nach mehr Reinlichkeit in den eigenen vier Wänden? In der Global Dust Study hat Dyson Putzverhalten und Putzgewohnheiten unter die Lupe genommen – das sind die Ergebnisse.

Deutsche putzen zwei- bis dreimal pro Woche

Staubsaugen ist effektiv gegen Staub
Staubsaugen ist effektiv gegen Staub. (Symbolbild) © AndreyPopov / IMAGO

95 Prozent der Menschen gaben in der Umfrage an, genauso viel oder mehr zu putzen als vergangenes Jahr. Weniger als die Hälfte der Deutschen (45 Prozent) putzen ihre eigenen vier Wände ein- bis zweimal wöchentlich. Nur elf Prozent machen tägliche Reine. Dagegen sorgen 23 Prozent der Italiener und 25 Prozent der Franzosen jeden Tag in ihrem Zuhause für Ordnung.

44 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sind jedoch nur dann zum Putzen motiviert, wenn ihre Wohnung sichtbaren Staub und Schmutz auf dem Boden aufweist. 2020 war dies noch bei 33 Prozent der Fall. „Es ist ein Grund zur Besorgnis, wenn Menschen nur dann putzen, wenn sie sichtbaren Staub auf den Böden entdecken“, sagt Monika Stuczen, Mikrobiologin bei Dyson. Viele Staubpartikel seien zu klein, um sie mit bloßem Auge zu sehen: „In der Tat ist es sehr wahrscheinlich, dass sich Hausstaubmilben in ihrer Wohnung befinden, wenn Menschen sichtbaren Staub in der Wohnung entdecken.“ Putzen kann aber auch gefährlich sein, wie eine Studie zeigt. Wer viel putzt, soll angeblich sogar früher sterben.

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Staub entfernen, aber richtig

Hausstaub setzt sich aus vielen einzelnen Partikeln zusammen: Hautschuppen, Bakterien, Viren, Schimmelpilzsporen – und Hausstaubmilben samt ihren Ausscheidungen. Häufig sind diese Partikel für das bloße Auge nicht zu erkennen. Zu finden sind sie jedoch überall im Haus, etwa auf Böden, Sofas und in Betten.

Um Staub und seine Begleiterscheinungen zu bekämpfen, greifen laut der Studie 67 Prozent der Befragten zu einem feuchten Tuch, dicht gefolgt vom ebenfalls häufig eingesetzten Staubsauger (66 Prozent). Ein feuchtes Tuch zur Reinigung von Oberflächen zu verwenden, sei in Ordnung, erklärt Stuczen, warnt aber vor möglicherweise kontraproduktiven Effekten: „Wenn Sie den Staub auf den Böden anfeuchten - selbst den für das bloße Auge unsichtbaren Feinstaub - könnten Sie einen Lebensraum schaffen, der die Vermehrung von Hausstaubmilben und Schimmel begünstigt.“

Sofas und Betten nicht vergessen

Besser sei laut der Expertin, verschiedene Werkzeuge zu kombinieren: „Staub lässt sich am effektivsten mit einem Staubsauger entfernen, bevor Sie die Oberflächen abwischen. Wichtig ist, dass alles, was eingesaugt wird, eingeschlossen bleibt und nicht wieder in die Wohnung zurück geblasen wird.“ Mikroskopisch kleine Partikel wie Tierhaare und Hausstaubmilben-Allergene können demnach einen stärkeren Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben als Partikel, die mit bloßem Auge erkennbar sind.

Besonders anfällig für das Ansammeln von unsichtbarem Staub sind Matratzen, Bettwäsche, Polstermöbel und Teppiche. Gerade die kommen beim Putzen aber häufig zu kurz. Der Studie zufolge lassen 72 Prozent ihre Matratze und 59 Prozent ihr Sofa beim Staubsaugen aus. Besonders Matratzen sollten jedoch auf beiden Seiten regelmäßig abgesaugt werden. Nur so werden Sie die Allergene der Hausstaubmilben los – und die Hautschuppen, von denen sie sich ernähren. Auch die Bettwäsche sollte deshalb regelmäßig bei 60 oder 90 Grad gewaschen werden, um Allergien auslösende Eiweißstoffe zu eliminieren.

Gesund Leben – im Sommer und Winter dem Staub einen Schritt voraus

Beim Saugen sollte man außerdem regelmäßig die Orte berücksichtigen, die oft zu kurz kommen, etwa unter Möbeln oder Küchenschrank-Oberflächen. Dort kann sich Staub häufig ungehindert ansammeln. Gleiches gilt für Schränke und Schubladen im Schlafzimmer, Lampen, Leuchten und Heizungen. Speziell hinter Heizkörpern entstehen häufig erhebliche Mengen an Staub, der im Winter durch den warmen Luftstrom im Raum verteilt wird.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Um Staub und Allergene aus der Wohnung zu entfernen, sind also gründliches Putzen und regelmäßiges Lüften die besten und zuverlässigsten Methoden - und zwar am besten, bevor der Staub mit den Augen zu sehen ist. Eine andere wissenschaftliche Studie kommt zu einem anderen Ergebnis: Putzen soll genauso schädlich sein wie Rauchen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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