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Ausreichender Sonnenschutz im Winter: Darauf müssen Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut achten

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Von: Jasmina Deshmeh

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Ein Skifahrer steht im Schnee und cremt sich das Gesicht ein. Ein Begleiter beugt sich im Hintergrund über einen Rucksack am Boden (Symbolbild).
Besonders bei Schneefall ist die UV-Strahlen-Belastung auch im Winter hoch (Symbolbild). © imago images / MITO

Das Auftragen von Sonnenschutzmitteln ist auch im Winter wichtig, denn gerade jetzt ist die Haut besonders empfindlich. Woran Allergiker und Patienten mit sensibler Haut verträgliche Produkte erkennen. 

Mönchengladbach – Schnee und strahlende Wintersonne? Da ist die Freude meist groß. Eines darf dann aber nicht fehlen: Der Sonnenschutz. Denn besonders im Winter ist der Eigenschutz der Haut jahreszeitbedingt schwach. Zudem wird die Reflektion des Sonnenlichts durch den Schnee erhöht. Umso wichtiger ist es, auf Sonnenschutzmittel mit ausreichend Lichtschutzfaktor zu achten. Wer eine empfindliche oder zu Allergien neigende Haut hat, sollte zudem einiges beachten.

Sonnenschutz im Winter: Warum die Haut jetzt besonders anfällig ist

Sonnenstrahlen heben die Stimmung, denn Licht beeinflusst den Hormonhaushalt und fördert die Produktion des Glückshormons Serotonin. Darüber hinaus regt Sonne die Durchblutung und den Stoffwechsel an und stärkt die körpereigene Abwehr. Auch auf der Haut hat Sonne einen positiven Effekt, wie die Deutsche Haut- und Allergiehilfe (DHA) verweist: Treffen UV-Strahlen auf die Haut, kurbeln sie die Produktion von Vitamin D an.

Doch so schön die winterliche Sonne auch ist – UV-Strahlen können die Haut bei häufiger, lang anhaltender und
intensiver Bestrahlung auch schädigen. Sie dringen in die Hautzellen ein und bewirken dort unterschiedliche Veränderungen: Die wichtigste Veränderung ist die Schädigung des Erbguts (DNA), warnt das Bundesamt für Strahlenschutz. Normalerweise beseitigen Reparatursysteme in den Zellen diese Schäden am Erbgut wieder. Intensive und häufige Sonnenbäder können dieses System aber überlasten und dazu führen, dass Schäden nicht mehr vollständig behoben werden. Bleiben DNA-Veränderungen, sogenannte Mutationen, bestehen, steigt das Risiko für Hautkrebs.

Aus diesem Grund sind Sonnenschutzmittel bei längerem Aufenthalt im Freien auch im Winter unverzichtbar ist. Gerade bei Wind und Kälte wird die Sonnenstrahlung häufig unterschätzt. Bei Temperaturen unter 8 Grad produziert die Haut außerdem kein Fett mehr, wie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) warnt, wodurch ihr der natürliche Kälte- und Austrocknungsschutz fehlt. Umso wichtiger ist es, sie mit Sonnenschutzmitteln zu unterstützen.

Sonnenschutz im Winter: Auf Produkte ohne Zusatzstoffe achten

Am besten eignen sich dafür spezielle Sonnenschutz-Produkte für den Winter, die meist deutlich mehr Fett enthalten als Sonnenschutzmittel für den Sommer. Sie schützen die Haut nicht nur vor Sonnenstrahlen, sondern auch vor den kalten Temperaturen. Als Lichtschutzfaktor empfiehlt der DAAB mindestens 30. Für Hautpartien, die der Sonne besonders ausgesetzt sind, wie das Gesicht (Stirn, Nase und Kinn), sollte es sogar Lichtschutzfaktor 50 sein. Für die Lippen eignen sich spezielle Pflegestifte mit UV-Schutz. Wichtig ist, das Sonnenschutzmittel eine halbe Stunde vor dem Gang in die Sonne aufzutragen, da es einige Zeit dauert, bis es in die Haut eingezogen und der Schutz aktiviert ist. Der UV-Schutz ist allerdings nur wirksam, wenn das Sonnenschutzmittel in ausreichenden Mengen aufgetragen wird. Zudem sollte man ihn regelmäßig erneuern – nach Angaben der DHA spätestens alle 2 Stunden.

Wer zu Kontaktallergien oder Neurodermitis neigt, sollte bei der Auswahl des Produkts außerdem darauf achten, dass es frei von unnötigen Zusatzstoffen ist, wie:

Da der Haut bei Neurodermitis wichtige Fette und Eiweiße fehlen, ist sie besonders anfällig für äußere Einflüsse.* Durch die gestörte Hautbarriere haben allergieverdächtige Stoffe leichtes Spiel: Dringen sie in die Haut ein, können sie zu Hautirritationen und Entzündungen führen. Vor allem Menschen mit Neurodermitis sollten nach Angaben der DHA deshalb auf Sonnenschutzmittel mit ausreichend Fett und Pflegesubstanzen achten, die der Haut Feuchtigkeit spenden und ihren natürlichen Abwehrmechanismus stärken. Darüber hinaus belegen Studien, dass pflanzliche Wirkstoffe wie Arzneihafer die Zellabwehr gegen UVA-Strahlen fördern können.

Sonnenschutz im Winter: Bei empfindlicher Haut an Allergikersiegeln orientieren

Auf Bezeichnungen wie „sensitiv“ oder „Naturkosmetik“ ist dabei leider kein Verlass, da es sich nicht um gesetzlich geschützte Begriffe handelt. Zudem können sie natürliche Duftstoffe wie ätherische Öle enthalten, die die Haut ebenfalls reizen können. Wer nicht jedes Mal die Rezeptur aufwendig prüfen möchte, kann auf Produkte mit entsprechenden Allergiker-Siegeln zurückgreifen – etwa das DAAB-Siegel des DAAB, das ECARF-Siegel der Europäischen Stiftung für Allergieforschung oder das DHA-Siegel der Deutschen Haut und Allergiehilfe. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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