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Histaminintoleranz: Warum Schokolade durchaus erlaubt ist

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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Lebensmittel, die durch Fermentation gewonnen werden, können bei Betroffenen zu mitunter schweren Symptomen führen. Warum Schokolade nicht?

Oft gehört oder gelesen, doch vielen Menschen ist nicht automatisch bewusst, was eine Histaminintoleranz mit sich bringt. Und was ist Histamin überhaupt? Laut Apothekenumschau ist Histamin ein wichtiger Botenstoff und in Geweben erzeugtes Hormon, das unser Körper selbst produziert und das auch über die Nahrung aufgenommen wird.

Histamin wirkt als Nervenbotenstoff, sogenannter Neurotransmitter, an vielen biologischen Prozessen mit. Es steuert wichtige Körperfunktionen wie den Schlaf-Wach-Rhythmus und die Magensäuresekretion sowie ist beteiligt an allergischen Reaktionen und damit einhergehenden Entzündungsprozessen. Kann Histamin nicht richtig abgebaut werden, zeigt der Körper bei einer Histaminintoleranz Beschwerden.

Histamin: Was passiert damit im Körper?

Schokoladentrüffel in einer in Gold gefärbten Pralinenschachtel.
Welche Süßigkeiten wie Schokolade darf man mit einer Histaminintoleranz genießen? (Symbolbild) © hamik/Imago

Histamin übernimmt grundsätzlich wichtige Aufgaben im menschlichen Körper und kommt als Gewebshormon in vielen Organen wie der Haut, dem Magen und Darm, der Lunge sowie dem Zwischenhirn vor. Durch den Einfluss von Histamin werden die Blutgefäße erweitert und die Blutzufuhr gesteigert.

Manche Menschen reagieren ab einer bestimmten Menge von Histamin im Körper mit Beschwerden, besonders bei bestimmten Medikamenten und beim Verzehr von fermentierten Lebensmitteln wie Käse, Wurst, Sauerkraut, Hefeextrakt, Wein, Bier sowie Schokolade. Doch die gute Nachricht ist: Schokoladenliebhaber unter den Betroffenen mit Histaminintoleranz müssen auf die süße Kost nicht unbedingt verzichten.

Histaminunverträglichkeit: Mit welchen Symptomen äußert sie sich?

Menschen, die Histamin über ihre Nahrung nicht richtig abbauen können, weil ihnen ein entscheidendes Enzym fehlt, können dann mit einer Intoleranz und damit verbundenen allergieähnlichen Symptomen reagieren:

Allein in Deutschland leiden über zwei Millionen Menschen an einer Histaminintoleranz mit den beschriebenen Symptomen.

Histaminintoleranz: Schokolade muss nicht tabu sein

Bei Schokolade als Symptome-verursachendes Lebensmittel gehen die Meinungen unter Betroffenen auseinander. Die einen sind der Ansicht, Schokolade ist bei einer Histaminintoleranz in Ordnung, die anderen sagen, besser die Finger davon lassen. Was stimmt nun?

Tatsache ist, dass Schokolade ein sogenannter Histaminliberator ist. Das heißt, die Süßigkeit enthält Zutaten, die Histamin freisetzen können. Genauer gesagt sind es die Inhaltsstoffe Tyramin und Phenylethylamin, die für mögliche Symptome wie Bauchschmerzen und Hautausschlag verantwortlich sind.

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Je weniger Kakao eine Schokolade enthält, desto besser ist sie verträglich für Menschen mit einer Histamintoleranz. Demnach verursacht weiße Schokolade am wenigsten unerwünschte Symptome. Weitere Lebensmittel mit Inhaltsstoffen, die Histamin freisetzen können, sind neben Kakao auch Nüsse, Tomaten, Hülsenfrüchte, Erdbeeren, Ananas, Kiwis sowie Orangen. Der Genuss von Aprikosen ist für Betroffene von Histaminintoleranz sorgenfrei möglich.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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