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Kälteallergie: Eiswürfel-Test zeigt Ihnen, ob Sie betroffen sind

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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Neben niedrigen Wettertemperaturen können auch kaltes Wasser und Essen schwere Symptome auslösen. Wie die Allergie erkannt wird und was dahinter steckt.

Manche Menschen wissen es möglicherweise noch nicht, dass sie betroffen sind. Denn diese Allergie kann bei ihnen ganz plötzlich und spontan auftreten, bei einigen wenigen Betroffenen ist sie aber aufgrund eines Gendefekts angeboren. So oder so ist mit einer sogenannten Kälteallergie nicht zu spaßen. Die Krankheit, physikalische Kälteurtikaria genannt, kann in schweren Fällen sogar gefährlich werden. Ist eine Person extrem empfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen, können kalte Getränke und Speisen oder eisiges Wetter schwere körperliche Reaktionen auslösen und schlimmstenfalls zu einem anaphylaktischen Schock mit Herzversagen führen, so die Gemeinnützige Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF).

Bemerken Sie typische Symptome an sich, wenn Sie mit Kälte in Berührung kommen? Ein Test mit Eiswürfeln kann Aufschluss darüber geben, ob eine Kälteallergie vorliegt und wie schwer diese ist.

Kälteallergie: Wie merkt man es?

Drinks mit Eiswürfeln.
Auch der Genuss von Getränken mit Eiswürfeln kann bei Menschen mit einer Kälteallergie Symptome verursachen. (Symbolbild) © b.Arte/Imago

Betroffene beschreiben Symptome der Haut wie Rötung, Quaddeln, Jucken und ein Kribbeln und Brennen als Reaktion auf Kälte. Daher hat die Erkrankung auch ihren Namen: Urtica, der lateinische Begriff für „Brennnessel“. Tatsächlich zählt die Kälteurtikaria als Sonderform zur Nesselsucht. Zwar wird oft von einer Kälteallergie gesprochen, doch im Grunde handelt es sich nicht um eine allergische Reaktion des Körpers im klassischen Sinne. Vielmehr zeigt sich hier eine Immunreaktion auf einen externen Kälte-Reiz, nicht auf ein bestimmtes Allergen. Da das Immunsystem somit keine Antikörper bildet, wird die Erkrankung den Pseudoallergien zugeordnet. Grund für die Symptome einer Kälteallergie beziehungsweise Kälteurtikaria können kalte Speisen und Getränke sein, niedrige Außentemperaturen oder gar Kälte in der Wohnung oder am Arbeitsplatz.

Frauen leiden etwa doppelt so häufig an einer Kälteurtikaria als Männer. Der Leidensdruck wegen einer Kälteallergie ist meist sehr groß, da der Ausschlag besonders die empfindlichen Hautpartien an den Händen und Beinen, am Hals, im Gesicht – vor allem rund um die Nase, Augen und Ohren – und Rachen befällt. Betroffene beschrieben nicht selten nach dem Verzehr von kalten Getränken oder Speisen, dass der Hals so stark zugeschwollen wäre, dass Atemnot und Ersticken drohte.

Kälteallergie: Eiswürfel-Test zeigt, ob Sie betroffen sind

Besteht der Verdacht bei einem Betroffenen auf eine Kälteurtikaria, führt der Arzt einen Eiswürfel-Test durch. Hierfür wird ein Gefäß oder ein Beutel mit Eiswürfeln gefüllt und auf dem Unterarm des Patienten platziert. Zeigen sich nach kurzer Zeit erste Quaddeln und Rötungen, liegt eine Kälteallergie vor. Beim Arzt lässt sich außerdem der individuelle Schwellenwert ermitteln.

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Der Schweregrad der Erkrankung unterscheidet sich von Patient zu Patient. „Bei manchen Betroffenen ist ein Abkühlen der Haut auf vier Grad Celsius notwendig, bei anderen reicht es schon aus, wenn die Haut auf 20 oder sogar auf 30 Grad Celsius heruntergekühlt wird“, erklärt Prof. Dr. med. Marcus Maurer, Direktor für Forschung an der Klinik für Dermatologie der Berliner Charité gegenüber ECARF.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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