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Kinderspielzeug
Versteckte Allergieauslöser in Stofftieren: Einige Produkte fallen bei Stiftung Warentest durch
- vonChristine Panderschließen
Ein Kuscheltier unterm Weihnachtsbaum! Das wünschen sich viele Kinder. Passend zum Weihnachtsgeschäft hat die Stiftung Warentest nun einige Stofftiere getestet. Das Ergebnis: Zum Kuscheln sind leider nicht alle geeignet.
Berlin – Insgesamt 22 knuffige Spielgefährten aus Stoff hat die Stiftung Warentest untersucht, darunter Produkte aus unterschiedlichen Preissegmenten wie zum Beispiel von Disney, Kik und Steiff. Die gute Nachricht vorab: Anders als beim letzten Test fanden die Tester nicht mehr so viele gesundheitsgefährdende Stoffe. Genau die Hälfte der getesteten Produkte empfehlen die Experten dennoch nicht für Kinder: Elf Stofftiere schnitten mit der Note ausreichend oder mangelhaft ab, weil Schadstoffe enthalten waren oder die Tester Sicherheitsrisiken entdeckt hatten.
Allergieauslösende Stoffe: Formaldehyd und Flammschutzmittel
Um die 22 Plüschtiere zu testen, haben die Experten der Stiftung Warentest 300 mechanische und physikalische Tests gemacht und Hunderte Materialproben auf insgesamt 235 verschiedene Stoffe analysiert. Im Test aus dem Jahr 2015 entdeckten die Mitarbeiter noch in 43 Prozent der Plüschtiere die krebserzeugende Substanz Chrysen. Diesmal konnte der polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoff nicht nachgewiesen werden.
Ein getesteter Stoffhund der Firma Kösen (Jack-Russel-Terrier Rusty) fiel dafür diesmal besonders auf: In der Ohrinnenseite enthielt der Hund krebserzeugendes Formaldehyd. Die Dosis des Stoffes, der unter anderem auch als Konservierungsmittel für Möbel zum Einsatz kommt, ist zwar nicht akut giftig, kann aber langfristig im Organismus wirken oder allergische Reaktionen hervorrufen. Das Kontaktallergen kann bei häufigem Hautkontakt allergische Reaktionen verursachen.
Allergische Reaktion möglich: Flammschutzmittel TCPP in Puppenschuh
Drei Produkte sind mit mangelhaft bewertet und sollten nicht in Kinderhände gelangen: Mit kritischem Fund ist beispielsweise die Stoffpuppe Elsa von Disney aufgefallen. Der Gehalt des Flammschutzmittels TCPP im Schaumstoff der Schuhsohle der Puppe liegt über dem EU-Grenzwert für Kleinkinderspielzeug. Der polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoff steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen und er kann unter Umständen allergische Reaktionen hervorrufen. Bei entsprechend sensibilisierten Personen kommt es eventuell zu Reizungen und allergieähnliche Erscheinungen wie Augenbrennen, Hals- und Schleimhautbeschwerden, verstopfter Nase und Hautausschlägen.
Knuffig sind sie, doch nur die Hälfte der 22 geprüften Plüschtiere und Figuren von Disney, Steiff, oder Ikea (5 bis 62 Euro) können wir empfehlen. Die anderen 11 schneiden wegen Schadstoffen oder anderen Sicherheitsrisiken ausreichend oder mangelhaft ab:https://t.co/cCGSEzyK4d
— Stiftung Warentest (@warentest) November 17, 2020
Leichte Hautreizungen möglich: über das Sterntaler-Etikett
Und das Spieltier Mabel enthielt Naphthalin im Sterntaler-Etikett oberhalb der Grenze des GS-Zeichens für Spielzeug. Der aromatische Kohlenwasserstoff kann als Kontaktallergen leicht Hautreizend wirken. Die Stiftung Warentest setzt strengere Maßstäbe für Naphthalin als der Gesetzgeber. Die Experten orientieren sich an den Vorgaben des unabhängigen GS-Zeichens für geprüfte Sicherheit. „Kinder sollten aus gesundheitlicher Vorsorge so wenig wie möglich mit krebserzeugenden und krebsverdächtigen Substanzen in Kontakt kommen“, heißt es bei der Warentest. Das Ergebnis für das Spieltier Mabel lautet aus diesem Grund mangelhaft.
Generell hat sich die Sicherheit von Plüschtieren nach Angaben der Warentest im Vergleich zum letzten Kuscheltiertest aus dem Jahr 2015 verbessert. 73 Prozent der Produkte im Test hatten keinerlei Problem mit Schadstoffen. Eine Empfehlung sprechen die Experten dennoch nur für die Hälfte der geprüften Plüschtiere aus: Zehn sind sehr gut oder gut, eins ist befriedigend.
Wer sich wegen einer eventuellen Schadstoffbelastung auf bereits gekauften Stofftieren aus dem Test Sorgen macht, soll diese laut Warentest einfach waschen oder die mit Schadstoffen belasteten Etiketten abschneiden. „Formaldehygehalte lassen sich durch Waschen minimieren“, heißt es seitens der Stiftung Warentest.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.