Laktoseintoleranz: Die Menge entscheidet über Symptome
Menschen mit einer Laktoseunverträglichkeit müssen nicht komplett auf Milchprodukte verzichten. Mögliche Symptome sind von der Dosis abhängig.
Wenn jemand nach dem Verzehr von Milchprodukten, das bedeutet laktosehaltigen Nahrungsmitteln, mit Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen sowie Durchfall reagiert, könnte eine Nahrungsunverträglichkeit von Milchzucker (Laktose) vorliegen. Eine sogenannte Laktoseintoleranz entsteht dann, wenn aufgrund eines angeborenen oder erworbenen Mangels an Laktase – dem Verdauungsenzym der Laktose – Milchzucker nicht richtig verstoffwechselt werden kann.
Laktoseintoleranz: Nicht bei jedem dieselben schweren Symptome

Die aufgenommene Laktosemenge spiele eine große Rolle, wie Prof. Dr. med. Martin Storr, Gastroenterologe am Gesundheitszentrum Starnberger See (MVZ) und 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität e. V. im Gespräch mit MeinAllergiePortal erklärt. „Eine gewisse Menge an Laktose geht bei jedem Menschen ‚unverspürt‘ durch den Darm.“ Ein allgemeingültiger Grenzwert für verträgliche Laktose-Mengen sei daher schwer festzumachen. Die Verträglichkeit ist auch von den Milchprodukten abhängig.
Die Menge an Laktose, die individuell vertragen wird, ist variabel. Es treten nicht immer bei jedem automatisch dieselben schweren Symptome auf. „So gibt es Menschen mit einer messtechnisch nachgewiesenen Laktoseintoleranz, die nie Beschwerden haben, ganz gleich wie viel Laktose sie zu sich nehmen. Es gibt jedoch auch Patienten, die eine sehr niedrige Wahrnehmungsschwelle haben und bereits auf sehr geringe Laktose-Mengen reagieren. Andere haben keine Laktoseintoleranz im Sinne eines Enzymmangels, essen sich jedoch in einen Laktose-Überfluss hinein und entwickeln dadurch Beschwerden. Die individuell verträgliche Laktose-Dosis muss bei jedem Patienten auch individuell herausgefunden werden“, erläutert der Gastroenterologe Prof. Storr weiter.
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Laktoseintoleranz: Die Menge entscheidet über mögliche Symptome
In der Regel können Menschen mit Laktoseintoleranz folgende Mengen Milchzucker (Laktose) tolerieren: bis zu 12 Gramm Laktose, also circa 250 ml Milch, auf einmal und bis zu 24 Gramm Laktose – was circa 500 ml Milch entspricht – über den Tag verteilt.
Betroffene müssen für sich selbst herausfinden, welche Menge an Milchzucker sie vertragen – möglicherweise sollten sie dann bereits beim Frühstück auf andere Lebensmittel setzen, um Symptome einer Laktoseintoleranz zu vermeiden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.