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Krank und allergisch aufgrund von Schimmel: Kinder leiden unter Symptomen wie Hautausschlag und Asthma

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Von: Anna Katharina Küsters

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Bei Kindern ist Vorsicht geboten: Beim Kontakt mit Schimmelpilzen können sie eine Allergie entwickeln, die sogar zu Asthma führen kann. Lesen Sie alles, was Eltern über Schimmelpilzallergien bei Kindern wissen müssen.

Berlin – Um es direkt vorweg zu nehmen: Es ist kaum möglich, Schimmelpilzen aus dem Weg zu gehen. Sie befinden sich vor allem in der Außenluft, aber auch in feuchten und schlecht durchlüfteten Innenräumen. Besonders Kinder und Babys reagieren auf die Schimmelpilzsporen allergisch. Ihr Immunsystem reagiert übermäßig stark auf eingeatmete Schimmelpilzsporen oder Bruchstücke von Sporen und leitet eine Abwehrreaktion ein, die sich in teils starken körperlichen Symptomen äußert. Auch die sogenannten Mykotoxine können Kindern und Babys zu schaffen machen. Hierbei handelt es sich um giftige Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze, die entweder über die Luft oder über das Essen ihren Weg in den Körper finden. 

Ein Mädchen hält einen Teddybären im Arm und schläft (Symbolbild).
Auch das feuchtwarme Klima in Betten kann Schimmelpilzwachstum begünstigen (Symbolbild). © Patrick Pleul/picture alliance/dpa

Schimmelpilzallergie bei Kindern und Babys: Diese Symptome können auftreten

Da das Immunsystem von Kindern und Babys noch nicht vollständig ausgebildet ist, steigt die Gefahr einer allergischen Reaktion auf Schimmelpilzsporen bzw. bestimmte Allergene in Schimmelpilzsporen. Wie viele Kinder und Babys davon betroffen sind, lässt sich bisher nicht eindeutig feststellen. Jedoch ist laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) in Berlin für Kleinkinder das Risiko größer, eine Allergie gegen Schimmelpilze zu entwickeln als für Erwachsene. Besonders Kinder mit einer genetische veranlagten Neigung zu Allergien sind gefährdet. Betroffene Kinder zeigen folgende Symptome - entweder ganzjährig oder zu bestimmten Zeiten:

Schimmelpilzallergie bei Kindern und Babys: Vorsicht bei Hausstaubmilben-Allergie

Wenn bei Kindern und Babys eine Schimmelpilzallergie besteht, bringt das meist noch weitere unerwünschte Allergien mit sich. So ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Kinder mit einer Hausstauballergie auch auf Schimmelpilze allergisch reagieren. Hausstaubmilben ernähren sich neben Hautschuppen auch von Schimmelpilzen und scheiden diesen dann verdaut wieder aus. Auch in Essen sind Schimmelpilze zu finden. Allergische Kinder sollten deshalb zum Beispiel auf Fruchtsäfte und Salami verzichten, um nicht auch noch über Speisen Schimmelpilz-Allergene aufzunehmen.

Schimmelpilzallergie bei Kindern und Babys: Präventive Maßnahmen

Eltern können ihre Kinder schützen, indem sie erst gar keinen Schimmel in der Wohnung entstehen lassen. Die Allergenkarenz ist eine wichtige Basis zur Vorbeugung allergischer Reaktionen. So empfiehlt der Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrum München Zimmer drei bis vier Mal täglich für fünf bis 15 Minuten zu lüften. Die Fenster sollten dabei komplett geöffnet sein und beim Stoßlüften auch ein Querlüften zwischen zwei gegenüberliegenden Fenstern möglich sein. Auch regelmäßiges Heizen hilft vor allem im Winter Schimmelbildung vorzubeugen.

Im Kinderzimmer sollten große Möbel wie Kleiderschränke oder Wickelkommoden nicht direkt an der Wand stehen, sondern immer einen Abstand von etwa zehn Zentimetern haben. So kann die Luft besser zirkulieren. Auch bei der Bettwäsche des Kindes sollte die Wahl auf allergikergeeignete Bettwäsche fallen. Zudem sollten Mülleimer nicht zu lange gefüllt in der Wohnung stehen, da Küchenabfälle oft eine Vielzahl an Schimmelpilzsporen enthalten.

Schimmelpilzallergie bei Kindern und Babys: Das können Eltern nach der Diagnose tun

Stellt der Arzt eine Allergie gegen Schimmelpilze bei Kindern und Babys fest, gilt es, zu handeln. Es mag auf den ersten Blick übertrieben erscheinen, aber eine Sanierung der Wohnung hilft in vielen Fällen schon, die Allergieleiden zu mindern. So verstecken sich Schimmelpilze gerne in Tapeten und Pappen. Eine neue Wandverkleidung kann also ein erster Schritt sein. Teilweise reicht es auch schon, sich von seinen Zimmerpflanzen zu trennen. In der Erde tummeln sich die Allergieauslöser in großer Zahl.

Kommt es bei Kindern und Babys mit Schimmelpilzallergie zu Symptomen, können Medikamente die Beschwerden lindern. Mögliche Arzneimittel sind antihistaminhaltige oder cortisonhaltige Nasensprays und Augentropfen. Antihistaminika hemmen die Wirkung des Botenstoffs Histamin und kommt bei leichten bis mittelschweren Reaktionen zum Einsatz. Cortison unterdrückt die Immunreaktion des Körpers und hemmt die Entzündungsreaktion. Besonders bei Kindern muss der Einsatz des Wirkstoffs aber in jedem Fall mit einem Arzt abgestimmt werden.

Während Medikamente die Schimmelpilzallergie symptomatisch behandeln, kann eine Hyposensibilisierung die Ursache der Allergie bekämpfen. Eine Hyposensibilisierung ist auch bei Kindern mit Schimmelpilzallergie möglich. Allerdings muss dafür das Allergen, das die Probleme verursacht, genau bekannt sein. Da bei einer Schimmelpilzallergie viele Allergene in Frage kommen, ist eine genau Identifizierung häufig nicht möglich.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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