Schimmelpilzallergie: Keller im Sommer besser nicht lüften, sonst droht Schimmelpilzbefall

Wer muffigen Geruch aus dem Keller vertreiben möchte, öffnet Türen und Fenster und lüftet durch. Das kann im Sommer aber Feuchtigkeit in die Räume lassen - es droht Schimmelpilzbefall, der allergische Reaktionen hervorrufen kann.
- Bei Wärme neigen viele Menschen dazu, ihren Keller durchzulüften
- Die feucht-warme Sommerluft kann in Kellerräumen aber zu Schimmelpilzbefall führen
- Schimmelpilzsporen können eine Schimmelpilzallergie und Lungenerkrankungen auslösen
Frankfurt/Main – Schimmelpilzallergiker aufgepasst: wer glaubt, dass Schimmelpilzbefall im Haus nur im Winter droht, der irrt. Besonders Kellerräume sind in den Sommermonaten gefährdet. Denn riecht der Keller nach abgestandener Luft, nutzen viele Menschen die warmen Sommertage und öffnen Fenster und Türen, um das Untergeschoss „ordentlich durchzulüften“. Falsches Lüften kann im Sommer den Keller aber zum Schwitzen bringen. Im schlimmsten Fall bildet sich dann Schimmel, der allergische Reaktionen auslösen kann.
Schimmelpilzgefahr im Sommer: Darum fördert Lüften Schimmel im Keller
Oft ist der Keller in puncto Schimmelpilzbefall der problematischste Bereich im Haus. Durch seine tiefe Lage ist er kühl und feucht, was viele Hausbesitzer im Sommer zu dem Versuch veranlasst, ihn durch Lüften „auszutrocknen“. Wie der Verband Haus & Grund verweist, speichert warme Luft aber mehr Feuchtigkeit als kühle. Lässt man nun im Sommer warm-feuchte Luft von draußen herein, kann sich die Feuchtigkeit an kühlen Kellerwänden absetzen. Der Rat der Experten: Bei einer Raumtemperatur von unter 12 Grad Celsius sollten die Kellerfenster von Mai bis September geschlossen bleiben, insbesondere an heißen und schwülen Tagen.
Auch bewohnte Kellerräume sollten nur in kühlen Nächten und an kühleren Tagen gelüftet werden. Auch kühle Regentage bieten sich laut dem Verband zum Lüften an - denn Regenluft sei weniger feucht als warme Luft. Mit Hilfe eines Klimamessgeräts können Hausbesitzer Temperatur und Luftfeuchtigkeit der Räume kontrollieren.
Schimmelpilzallergie: So gefährlich sind Schimmelpilzsporen
Ist es trotzdem zu einem Schimmelpilzbefall gekommen, sollte dieser schnellstmöglich beseitigt werden, da Schimmelpilzsporen die Gesundheit ernsthaft gefährden. Die mikroskopisch kleinen Sporen verbreiten sich über die Luft und gelangen über die Schleimhäute der Augen und Atemwege in den Körper, wo die in ihnen enthaltenen Allergene schwere allergische Reaktionen und Lungenerkrankungen auslösen können. Symptome, die auf eine Schimmelpilzallergie hindeuten, sind:
- Verschleimte Atemwege und Husten
- Tränende Augen
- Niesattacken
- Eine verstopte und/oder juckende Nase
- Fließschnupfen
- Allergisches Asthma
- (Schwere) Atemnot
- Müdigkeit
- Gelenk- und Kopfschmerzen
- Exogen allergische Alveolitis
Schimmelpilzallergie durch Schimmelbefall: Asthmatiker und Kinder besonders gefährdet
Besonders gefährlich ist der Kontakt mit Schimmelpilzsporen für Asthmatiker, da er zu einer Verschlimmerung (Exazerbation) der Asthma-Beschwerden führen kann. Bei hohen Sporenkonzentrationen droht dann ein akuter Asthma-Anfall. Säuglinge und Kinder sind besonders gefährdet, in einer schimmelbelasteten Umgebung eine Schimmelpilzallergie zu entwickeln. Besonders bei einer familiären Neigung zur Entwicklung von Allergien, sollte auf eine konsequente Schimmelvermeidung (Allergenkarenz) geachtet werden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.