Gesunde Atmung: Fünf Gründe, warum es besser für uns ist und wie es richtig geht
Wer durch die Nase ein- und durch den Mund wieder ausatmet, der lebt laut Forschern deutlich gesünder. Doch warum und wie geht es richtig?
Hannover – Rund 12 bis 16 Mal atmet jeder Mensch pro Minute. Über die Nase oder den Mund gelangt die Luft dabei in die Lungen - und das ganz automatisch. Denn die Atmung wird vom Gehirn reguliert. Doch obwohl Atmen ein ganz natürlicher Prozess ist, können wir einiges dafür tun, dass unsere Lungen fit bleiben. So gilt das Atmen durch die Nase verglichen mit der Mundatmung als deutlich gesünder. Doch warum ist das so?
Gesunde Atmung: Fünf Gründe, warum es besser für uns ist

Während die meisten Menschen die Nase nur mit der Sauerstoffversorgung verbinden, kann sie viel mehr als das: Sie schützt die Lungen durch Reinigen, Befeuchten und Temperieren der Atemluft. Würde die Luft immer durch den Mund direkt in die Lungen strömen, gäbe es deutlich mehr Krankheiten, der Körper würde schneller austrocknen und die Lungen auskühlen. Zudem gehört das Atmen durch die Nase zu einem wichtigen Überlebensmechanismus. So atmen schon Säuglinge ganz natürlich durch die Nase ein. Nur so können sie saugen und gleichzeitig atmen, ohne zu ersticken.
1. Gesunde Atmung: Filtern von Schadstoffen in der Luft
Wer statt über die Nase über den Mund ein- und ausatmet, wird nicht sofort krank. Doch strömt die Luft über den Mundraum direkt in den Rachen, kann das laut der Deutschen Lungenstiftung einige Nachteile haben. So gelangen Staubteilchen und andere Schmutzpartikel bei der Mundatmung in die Luftröhre und Lungen. Langfristig kann das nicht nur die Schleimhäute schädigen, sondern auch das Risiko für Lungenerkrankungen erhöhen. Der wohl wichtigste Grund, warum man häufiger durch die Nase atmen sollte, ist daher die Reinigung der Atemluft. In der Nase befinden sich kleine Flimmerhärchen, die die Luft von Schmutz und Staub filtern. Gefährliche Partikel bleiben so bereits in der Nasenmuschel und den Nasenlöchern hängen.
2. Gesunde Atmung: Sauerstoff wird leichter aufgenommen
Auch in Sachen Sauerstoffversorgung ist die Nasenatmung von Vorteil. Denn wer durch die Nase atmet, nimmt rund zehn Prozent mehr Sauerstoff auf. Grund dafür ist das Gas Stickstoffmonoxid, welches bei der Nasenatmung bereits in den Nasennebenhöhlen gebildet und automatisch in die Lungen transportiert wird. Dort angekommen fördert es die Durchblutung der Lungenbläschen, welche mehr Sauerstoff ins Blut aufnehmen können. Gelangt das lebenswichtige Gas ins Blut, hat das auch einen positiven Effekt auf die Organe: Man fühlt sich sowohl geistig als auch körperlich leistungsfähiger.
3. Gesunde Atmung: Gefahren in Luft und Nahrungsmitteln erkennen
Die Atmung durch die Nase filtert nicht nur die Luft von Schmutz und Staub, sondern schützt den Körper zudem auch vor anderen Gefahren. Verdorbene Milch, Eier oder andere Nahrungsmittel erkennt man daher meist schon am Geruch. Auch bei einem Brand oder schädlichen Stoffen in der Atemluft, nehmen die Riechzellen in der Nase verdächtige Gerüche schnell wahr.
5. Gesunde Atmung: Regulation der Temperatur und Feuchtigkeit
Bei der Atmung durch die Nase wärmt ein Geflecht aus Blutgefäßen, das direkt unter der Nasenschleimhaut liegt, die Luft an. Dabei erreicht die eingeatmete Luft häufig bis zu 34 Grad, was fast der Körpertemperatur entspricht. Forscher haben zudem herausgefunden, dass die Temperatur der Luft auf dem Weg zu den Lungen zunimmt - aber auch abnehmen kann, wenn es nötig ist. Trotzdem ist eine optimale Regelung der Temperatur vor allem im Winter wichtig. Denn für die Lungen ist warme Luft deutlich angenehmer als kalte.
Die Nasenatmung ist nicht nur für die Regulation der Temperatur verantwortlich, sie befeuchtet zudem die eingeatmete Luft. Strömt die Atemluft durch die Nase, wird sie im Inneren der Nasenhöhle durch einen Schleimfilm mit Wasser angereichert. „Unsere Lunge mag gerne angewärmte und angefeuchtete Luft, und das übernimmt die Nase. Das ist in jedem Fall ein Grund, warum man generell durch die Nase atmen sollte, so auch beim Sport“, erklärt Dr. Kerstin Zeise, Landesvorsitzende des HNO-Ärzteverbandes Berlin, gegenüber Fitbook.
4. Gesunde Atmung: Die Nase hilft bei der Partnerwahl
Die Nase kann nicht nur Gefahren in der Umgebung erkennen, sie hilft uns auch bei der Partnerwahl. Denn neben Schweiß und anderen Gerüchen gelangen auch Pheromone über die Atemluft in die Nase. Wer durch den Mund atmet, dem entgehen diese Duftstoffe dagegen. Schon länger ist bekannt, dass Frauen ganz unterschiedlich auf die Körpergerüche verschiedener Männer reagieren. Schuld daran sind laut Forschern die Gene unseres Immunsystems. Unterscheiden sich diese bei Männern und Frauen deutlich, ist die Wahrscheinlichkeit umso höher, dass sich beide attraktiv finden. Forscher aus der Schweiz und Deutschland konnten darüber hinaus in einer Studie bestätigen, dass der Körpergeruch einer Frau anzeigt*, wie fruchtbar sie ist.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.