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Allergische Hautreaktionen: Symptome behandeln und lindern

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Von: Laura Knops

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Ein Arzt untersucht mit einer Hautlupe (Dermatoskop) die Haut eines Patienten (Symbolbild).
Rötungen, Schwellungen und Juckreiz sind typische Hautsymptome bei einer Allergie (Symbolbild). © AndreyPopov/www.imago-images.de

Allergische Hautreaktionen führen zu Symptomen wie Rötungen und Juckreiz. Verschiedene Behandlungsmethoden versprechen Linderung.

München – Allergische Hautreaktionen gehören zu den häufigsten Beschwerden bei einer Allergie. Verursacht werden die Symptome dabei nicht nur durch unterschiedliche Allergieauslöser, auch sind die allergischen Hautreaktionen meist sehr vielfältig. So leiden Betroffene sowohl unter Symptomen wie Rötungen, Quaddeln, Juckreiz oder Hautausschlag, als auch unter schuppiger oder trockener Haut. Treten die Beschwerden plötzlich auf oder ist der Auslöser nicht bekannt, sollten Patienten umgehend einen Arzt aufsuchen. Nur anhand einer genauen Diagnose können die Beschwerden richtig behandelt und vorgebeugt werden.

Allergische Hautreaktionen: Ursachen und Symptome

Allergien können in jedem Alter auftreten und sind eine Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen in der Umwelt. Diese werden vom Körper fälschlicherweise als gefährlich eingestuft. Das Immunsystem bildet im Zuge der allergischen Reaktion Antikörper auf die auslösenden Allergene. In Folge dessen setzt eine Abwehrreaktion ein, die zu den typischen allergischen Symptomen führt.

Neben den Atemwegen, die vor allem bei Heuschnupfen belastet sind, ist auch häufig die Haut betroffen. Bei allergischen Hautreaktionen sind folgende Symptome und Anzeichen zu erkennen:

Allergische Hautreaktionen: Auslöser der Allergien

Kommt die Haut in direkten Kontakt mit einem Allergen oder über die Schleimhäute in Nase, Augen oder Mund, löst das bei manchen Menschen eine allergische Hautreaktion aus. Doch nicht immer treten die Symptome unmittelbar auf. Bei einer verzögerten Reaktion kann die Karenzzeit mehrere Stunden oder sogar Tage andauern, bis der Patient von den Folgen betroffen ist.

Anhand der Reaktionszeit werden Allergien in verschiedene Typen unterteilt:

Allergische Hautreaktionen treten in den meisten Fällen nicht direkt nach dem Kontakt mit dem Allergen auf, sondern erst mit einigen Stunden oder bis zu zwei Tagen Verzögerung.

Allergische Hautreaktionen: Häufige Auslöser

Häufige Auslöser einer Allergie sind Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare. Oft reizen zudem Kontaktallergien auf Nickel, Textilien und Kosmetika, aber auch Nahrungsmittel oder Sonnenstrahlung die Haut. Zu den typischen Auslösern der Allergie gehören:

Allergische Hautreaktionen: Ausbreitung der Symptome

Die Ausprägung der Symptome bei einer allergischen Hautreaktion kann, abhängig vom betroffenen Hautareal, völlig anders ausfallen. So kann sich ein Hautausschlag lokal begrenzt zeigen, aber auch großflächige Hautpartien betreffen. Im Extremfall kann die allergische Hautreaktion des Körpers so heftig sein, dass am ganzen Körper Rötungen und Hautausschläge auftreten. In Kombination mit Atemnot und Erbrechen kann es schließlich zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der zwingend und umgehend von einem Arzt behandelt werden muss. 

Allergische Hautreaktionen: Kontaktallergien

Bei einer Kontaktallergie reagiert die Haut allergisch auf bestimmte Inhaltsstoffe oder Substanzen. Bei Kontakt mit Allergenen wie Nickel, Pflanzen, Farbstoffe oder Duftstoffe, kommt es meist lokal zu einer allergischen Hautreaktion. Beispielsweise kann nickelhaltiger Schmuck so zu Rötungen an den Hautpartien führen, an denen er aufliegt. Die Rötung als eine Reaktion auf die Allergie kann sich binnen Stunden zu einem nässenden Ödem verwandeln, das mit starkem Juckreiz und Brennen einhergeht. Bei der Heilung verkrusten die Bläschen und schuppen ab.

Wird der Kontakt mit dem Allergen nicht vermieden, kann sich ein chronisches Hautekzem bilden. Die Haut wird rau und rissig und es bildet sich an den betroffenen Stellen eine dicke Hornhaut. Auch berufsbedingt kann der ständige Kontakt mit bestimmten Stoffen eine allergische Hautreaktion auslösen.

Allergische Hautreaktionen: Nesselsucht

Die Nesselsucht ist eine weitere Form einer allergischen Hautreaktion, bei der meist großflächige Hautpartien betroffen sind. Die zu Beginn blassroten Erhebungen ähneln stark Mückenstichen und bedecken ganze Arme oder Beine. Nahrungsmittel, Medikamente, Licht oder psychischer Stress können Auslöser für die Reaktion sein. Im Krankheitsverlauf werden die Rötungen zu dicken Quaddeln, die mit starkem Juckreiz einhergehen. Die Symptome können binnen weniger Tage abheilen. Es sind allerdings auch Verläufe bekannt, die längere Zeit andauern.

Allergische Hautreaktionen: Diagnose

Allergische Hautreaktionen Die Diagnose und Behandlung durch einen Arzt ist bei einer allergischen Hautreaktion unerlässlich. Zur Diagnose führt der behandelnde Hausarzt oder Allergologe (Facharzt für Allergien) in der Regel einen sogenannten Haut- oder Pricktest durch. Dabei bringt der Arzt verschiedene Allergene auf die Haut auf. Die Auftragspositionen werden mit einem Stift markiert und nummeriert, um so später rückverfolgbar zu bleiben. Um eine passende Auswahl der Allergene zu treffen, wird der Patient zuvor genau zu Symptomen und zeitlichen Zusammenhängen befragt. Treten zum Beispiel die Beschwerden immer nach Verspeisen bestimmter Nahrungsmittel auf, ist eine Allergie auf das betreffende Lebensmittel wahrscheinlich.

Nach einer Kontaktzeit von etwa einer halben Stunde wird der Patient auf Symptome allergischer Hautreaktionen untersucht. Zeigen sich Rötungen oder Juckreiz an den Auftragspunkten, ist dies ein erstes Anzeichen für eine Allergie. Ein Bluttest kann in Folge diese Vermutung bestätigen. Dabei wird Blut auf spezielle Antikörper untersucht, welche eine Sensitivität gegen das Allergen anzeigen.

Allergische Hautreaktionen vorbeugen: Wie Sie Ihre Haut schützen

Nach der Diagnose einer allergischen Hautreaktion sollten sich Patienten an eine angepasste Behandlung, Pflege und Nachsorge halten. Die optimale Therapie ist dabei abhängig von der Ursache der Hautreaktion und zielt vor allem auf die Linderung der Beschwerden ab. Grundsätzlich sind jedoch symptomatische Therapien und Heilmethoden zu unterscheiden. Bei Kontaktallergenen steht das Vermeiden des Allergens an erster Stelle. Liegt beispielsweise eine Nickelallergie vor, kann durch Verzicht auf nickelhaltigen Schmuck eine Allergie vermieden werden. Eine langfristige Behandlung bietet eine Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie genannt, die speziell bei Pollenallergien eingesetzt wird. Schrittweise wird das Allergen in steigender Konzentration in die Blutbahn gespritzt. Die Sensitivität des Immunsystems gegen den auslösenden Stoff wird so reduziert.

Allergische Hautreaktionen: Behandlung

Neben der Kontaktvermeidung und Hyposensibilisierung kommen zur Linderung von Allergien auch Medikamente und Salben mit verschiedenen Wirkstoffen zum Einsatz. Ein gängiger Wirkstoff vieler rezeptpflichtiger Salben zur Behandlung allergischer Hautreaktionen, Autoimmunerkrankungen und Hauterkrankungen ist Cortison. Die Behandlung der betroffenen Hautareale mit entzündungshemmenden Wirkstoffen kann den Heilungsprozess von Symptomen fördern. Eine Alternative in der Behandlung von Juckreiz ist Heparin. Antihistaminika, wie sie häufig in Nasensprays enthalten sind, können in Cremes auch bei der Behandlung allergischer Hautreaktionen, wie der Nesselsucht, helfen. Der Allergieinformationsdienst des Helmholtz-Zentrums München gibt zudem einen Überblick über die aktuelle Forschung.

Juckreiz ist eines der häufigsten Symptome bei allergischen Hautreaktionen. Betroffene neigen dazu, sich, unbewusst oder bewusst, durch Kratzen Linderung zu verschaffen. Jedoch reizt das Kratzen die Haut zusätzlich und verstärkt das Nässen und Brennen der Wunden. Im ersten Schritt hilft es, das Kratzen zu unterlassen. Cortisonhaltige Präparate lindern den Juckreiz und reizen dabei die Haut nicht zu stark. Auch ein Schutzverband kann vor dem unbewussten Kratzen schützen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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