Neurodermitis im Winter: Die besten Tipps für eine gesunde Haut
Viele Neurodermitis-Patienten leiden besonders im Winter unter gereizter Haut, trockenen Ekzemen und Juckreiz. Denn Kälte und Heizungsluft schädigen die empfindliche Haut zusätzlich.
Berlin – Im Winter benötigt die Haut besonders intensive Pflege. Denn kalte Temperaturen und Heizungsluft können empfindliche Hautstellen schnell austrocknen, sie jucken und werden rot. Vor allem Menschen mit Neurodermitis leiden in der kalten Jahreszeit. Schon kleinste Reize wie ein kratzender Schal oder ein zu aufgeheiztes Büro können bei Neurodermitikern zu unangenehmen Hautausschlägen und Ekzemen führen. Mit der richtigen Pflege lässt sich ein Austrocknen der Haut jedoch auch im Winter verhindern.
1. Neurodermitis im Winter: Hautfreundliche Kleidung wählen
Dicke Pullis, Schals und Mützen helfen im Winter der Kälte standzuhalten. Doch für die empfindliche Haut von Neurodermitikern sind Wollpullis eher weniger geeignet. Besser ist Kleidung aus weichen Materialien wie Baumwolle, Seide, Viskose oder Fleece. Das gilt besonders für Schals und Strumpfhosen, denn Hals und Kniekehlen sind meist sehr empfindlich. Die Kleidungsstücke sollten zudem atmungsaktiv sein.
Doch nicht nur bei den Materialien müssen Menschen mit Neurodermitis vorsichtig sein, auch bei der Kleiderwahl kann einiges schief gehen. So sollten Neurodermitiker besser mehrere dünne Kleidungsschichten übereinander anziehen. Wird es drinnen zu warm, können diese schnell ausgezogen werden. So kann ein Ekzem-Schub durch einen plötzlichen Schweißausbruch verhindert werden.
2. Neurodermitis im Winter: Basispflege winterfest machen
Mit der richtigen Hautpflege können Patienten ihre Haut vor Kälte und Wind schützen. Am besten eignet sich dafür Cremes oder Lotionen, die speziell für die anspruchsvolle Haut entwickelt wurde. Damit die Pflege auch im Winter wirksam ist, sollten Neurodermitiker zu Pflegeprodukten greifen, die auf die besonderen Herausforderungen der kalten Jahreszeit angepasst sind. Als Basispflege kommen laut der Europäischen Allergiestiftung (ECARF) daher Produkte infrage, die sowohl rückfettend als auch feuchtigkeitsbindend wirken.
Cremes spenden Feuchtigkeit und stärken die Hautbarriere. Betroffene sollten daher zu Präparaten greifen, die pflegende Fette wie Hornfette (Ceramide 1 und 3) sowie das feuchtigkeitsspeichernde Eiweiß Filaggrin enthalten. Diese sorgen dafür, dass die Haut geschmeidiger wird, weniger juckt und weniger auf äußerliche Reize reagiert. (Höheres Kontaktallergie-Risiko im Herbst: Die richtige Hautpflege schützt)
3. Neurodermitis im Winter: Ein Bad pflegt die Haut zusätzlich
Wer zudem unter starken Ekzemen und juckenden Stellen leidet, sollte sich alle zwei bis drei Tage ein warmes Bad mit einem speziellen Badezusatz gönnen. Heißes Wasser und Seife schädigen den Hautschutzmantel, deshalb sollte die Badeeinheit gerade im Winter kurz und nicht zu heiß sein. Pflegende Öle im Badezusatz beruhigen die Haut und lindern den Juckreiz nachweislich. (Hautpflege bei Neurodermitis: Diese Badezusätze lindern Symptome wie Juckreiz)
4. Neurodermitis im Winter: Rückfettende Waschlotionen verwenden
Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie werden die Hände häufig gewaschen, um eine mögliche Infektion vorzubeugen. Doch ständiges Waschen trocknet die Haut aus, Seifen mit Duftstoffen reizen sie zusätzlich. Besser sind rückfettende Waschlotionen mit einem leicht sauren pH-Wert (fünf bis sechs), die frei von Duftstoffen sind.
Hausärzte der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DGG) raten Patienten außerdem, ihre Hände seltener mit Wasser zu waschen. Stattdessen sollten Neurodermitiker und Menschen mit empfindlicher Haut häufiger zum Desinfektionsmittel greifen - und die Haut anschließend eincremen. (Handhygiene verursacht Hautreizungen: Kinderhände besser desinfizieren und eincremen statt waschen)
5. Neurodermitis im Winter: Raumklima anpassen
Kalte Luft draußen, warme Heizungsluft drinnen: Ständige Temperaturwechsel machen nicht nur der Haut von Neurodermitikern zu schaffen. Damit die trockenen Temperaturen in Innenräumen die Haut nicht zu sehr reizen, ist es sinnvoll, die Wohnung oder den Arbeitsplatz regelmäßig zu lüften. Schon zehn Minuten Stoßlüften reichen dazu aus. Auch Luftbefeuchter oder eine Schale mit Wasser können das Raumklima verbessern. Besonders im Winter sollten Neurodermitiker außerdem darauf achten, dass sie genug trinken. Das schützt die Haut von innen und reguliert so den Feuchtigkeitshaushalt des Körpers.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.