Schmerzen im Darm: Acht Tipps können Symptome reduzieren
Bauchkrämpfe und Durchfall kennt jeder von uns. Was tun, wenn die Darmbeschwerden chronisch werden? Tipps, welche Ernährung und Lebensmittel helfen können.
Ein bis zwei Stunden nach dem Essen kommen wieder diese heftigen Schmerzen im rechten Unterbauch, begleitet von Krämpfen und Rumoren im Bauch, jetzt muss schnell eine Toilette in der Nähe sein: Durchfall ist eine der häufigsten Beschwerden bei chronischen Darmentzündungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Betroffene leiden sehr unter den Symptomen und fühlen sich in ihrem Alltag stark eingeschränkt. Zwar sind chronische Darmentzündungen in dem Sinne nicht heilbar, aber Beschwerden können mithilfe der passenden Ernährung, bestimmten Verhaltensweisen im Alltag erträglicher gemacht werden.
Darmprobleme: Typische Symptome einer chronischen Entzündung

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts nehmen gerade in den Industrieländern chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa stetig zu, sodass Experten auch von einer „Zivilisationskrankheit“ sprechen. In Deutschland sind nach offiziellen Schätzungen etwa 320.000 Menschen – vor allem Jüngere – von einer chronischen Darmentzündung betroffen. Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer mit über 470.000 Personen weitaus höher liegt.
Bei einer chronischen Darmkrankheit leiden Betroffene nicht einfach nur hin und wieder unter rumpelndem Darm und Bauchgrummeln sowie Durchfall. Die Symptome sind so heftig und kontinuierlich ausgeprägt, dass sie – wie viele es selbst beschreiben – nicht mehr von der Toilette kommen. Colitis ulcerosa zeigt sich durch häufigen, blutigen, schleimigen sowie eitrigen Durchfall sowie äußerst schmerzhaftem Stuhldrang. Morbus Crohn ist gekennzeichnet von anhaltendem, wässrigem oder breiigem Durchfall verbunden mit starken Bauchkrämpfen.
Um andere Erkrankungen wie Darmkrebs auszuschließen, ist eine regelmäßige Darmspiegelung sinnvoll – für Menschen ohne chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ist die Untersuchung ab einem Alter von 50 empfohlen.
Chronische Entzündung im Darm: Alltagstipps für Ernährung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Ärzte und Ernährungsexperten sowie Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfehlen Betroffenen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eine gesunde und leicht verträgliche Ernährung sowie Verhaltensweisen und Alltagstipps, die das Leben mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa etwas erleichtern können.
- 1. Trinken Sie genug, mindestens 1,5 bis zwei Liter pro Tag – bestenfalls keine kohlensäurehaltigen Getränke
- 2. Vermeiden Sie kräftig gewürzte und stark angebratene Speisen
- 3. Verzichten Sie auf große Mengen blähender Lebenmittel
- 4. Genießen Sie Obst am besten nicht in Verbindung mit viel Flüssigkeit
- 5. Vermeiden Sie wegen des erhöhten Entzündungsrisikos Rohmilchprodukte, rohes Fleisch sowie rohen Fisch
- 6. Essen Sie am besten leicht verdauliche, mittelkettige Fettsäuren, sogenannte MCT-Fette, beispielsweise Rapsöl
- 7. Verteilen Sie Ihre Speisen auf mehrere kleine Mahlzeiten und kauen Sie gründlich
- 8. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Essen, mindestens 30 Minuten pro Mahlzeit
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.