Allergie: Rote und gereizte Augen können verschiedene Gründe haben

- Verschiedene Ursachen können hinter brennenden, juckenden und geröteten Augen stecken.
- Häufigster Auslöser von roten Augen ist eine Allergie – aber auch andere Faktoren können die Augen reizen.
- Treten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum auf, sollten Sie einen Arzt um Rat fragen.
Rote und gereizte Augen sind zwar oft unangenehm, selten steckt allerdings eine ernsthafte Erkrankung dahinter. Die häufigsten Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.
Mönchengladbach – Es juckt, kratzt und brennt im Auge – das ist nicht nur unangenehm und schmerzhaft, sondern häufig auch ziemlich lästig. In den meisten Fällen sind die Beschwerden zwar harmlos, trotzdem sollten Betroffene bei ernsthaften Symptomen rechtzeitig einen Arzt aufsuchen. Welche Ursachen für rote, tränende Augen verantwortlich sind und wann eine allergische Bindehautentzündung dahinter steckt, erfahren Sie hier.
Gereizte und gerötete Augen: Das sind die häufigsten Ursachen
Die Ursachen für trockene und gereizte Augen sind vielfältig. Treten die Beschwerden jedoch vor allem während der Pollensaison auf, liegt der Verdacht nahe, dass Betroffene an einer Pollenallergie leiden. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe in der Umwelt. Gelangen Allergieauslöser über den Wind oder Luft in die Augen, sind Abwehrreaktionen wie eine allergische Bindehautentzündung die Folge. Typische Auslöser sind Tierhaare, Pollen, Hausstaubmilben und Schimmelpilze.
Neben Allergien können auch virale und bakterielle Infektionen rote und tränende Augen auslösen. Zudem reizen Konservierungsmittel in Kosmetika, Verletzungen durch Fremdkörper und Medikamente wie Augentropfen oder -salben die Augen. Aber auch das Tragen von Kontaktlinsen oder langes Arbeiten am Computer können sich durch Reizungen der Augen bemerkbar machen. Zigarettenrauch, Klimaanlagen und Heizungsluft reizen die Augen zusätzlich.
Trockene Augen: Was steckt dahinter?
Trockene und gereizte Augen treten vor allem dann auf, wenn die Augenoberfläche nicht mehr ausreichend mit Tränenflüssigkeit versorgt wird oder diese zu schnell verdunstet. Normalerweise sorgt der Tränenfilm dafür, dass die Oberfläche des Auges geschmeidig bleibt und so scharfes Sehen ermöglicht. Zudem schützt die Flüssigkeit das Auge vor Eindringlingen wie Schmutz und Keimen. Ist zu wenig Tränenflüssigkeit im Auge, leiden Betroffene häufig unter folgenden Symptomen:
- Augenbrennen
- Juckreiz
- rote Bindehaut
- schnelles Ermüden der Augen
- Lichtempfindlichkeit
Gereizte Augen: Woran Sie eine Allergie erkennen
Wer sich unsicher ist, ob eine Allergie für die geröteten Augen verantwortlich ist, der kann sich an eine einfache Regel halten: Juckt das Auge, ist das ein sicheres Anzeichen dafür, dass eine Allergie die Symptome auslöst. Typisch ist zudem, dass bei einer allergischen Bindehautentzündung beide Augen betroffen sind. Zwar kann auch bei einer Infektion Juckreiz auftreten, dann ist das Auge jedoch häufig auch vereitert. Treten zudem typische allergische Beschwerden auf, deutet dies meist auf eine Pollen- oder Hausstauballergie hin. So leiden Allergiker meist unter weiteren allergischen Symptomen wie Fließschnupfen, Niesanfällen und Hautrötungen.
Behandlung: Das können Sie bei gereizten Augen tun
Wer unter einer Allergie leidet, der sollte kritische Allergieauslöser möglichst meiden. Ist das nicht möglich, bleibt Betroffenen nichts anderes übrig, als die Beschwerden mit den entsprechenden Allergie-Medikamenten zu behandeln. Neben Antihistaminika und kortisonhaltigen Präparaten kann eine Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) langfristig die Ursachen der allergischen Symptome bekämpfen. Vorbeugend können laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) sogenannte Mastzellstabilisatoren eingesetzt werden. Diese Wirkstoffe stabilisieren die Zellwände und verhindern eine Ausschüttung von Entzündungsstoffen.
Sind andere Ursachen für die Beschwerden verantwortlich, können Augentropfen oder -salben mit Hyaluronsäure aus der Apotheke das Trockenheitsgefühl im Auge lindern. Auch pflanzliche Mittel können bei Rötungen das Auge beruhigen. Wer auf Hausmittel wie Kamille zurückgreift, der sollte vor allem bei einer Birkenpollenallergie vorsichtig sein. Kamillenblüten haben zwar eine anti-entzündliche Wirkung,* können bei Allergikern jedoch zu heftigen allergischen Beschwerden führen.
Sind die Augen nur leicht gereizt, können darüber hinaus folgende Maßnahmen helfen:
- Lüften Sie geschlossene Räume regelmäßig - frische Luft verhindert, dass Klimaanlagen und Heizungsluft die Augen zu sehr reizen.
- Wer am Computer arbeitet, der sollte regelmäßig Pausen einlegen. Blinzeln verhindert, dass der Tränenfilm der Augen austrocknet.
- Träger von Kontaktlinsen sollten diese nicht zu lange im Auge behalten. Gönnen Sie Ihren Augen ein paar Stunden am Tag Ruhe.
- Auch regelmäßiges Trinken verhindert, dass die Augen austrocknen.
Gerötete und geschwollene Augen: Wann Sie zum Arzt sollten
Gerötete und gereizte Augen können plötzlich an einem oder beiden Augen auftreten. Tränt das Auge vermehrt, ist es lichtempfindlich oder tut weh, kann dies auf eine ernst zunehmende Ursache hindeuten. Grundsätzlich gilt: Bleiben die Beschwerden über mehrere Stunden oder Tage akut oder verstärken sich, sollten Sie unbedingt einen Augenarzt aufsuchen. Sind die Ursachen für die Beschwerden auf eine Krankheit zurückzuführen, kann dies zu bleibenden Schäden am Auge führen. Auch wenn eine Allergie für gerötete Augen sorgt, sollten Patienten nicht zu lange mit der Behandlung warten.
Die „AUGEN"-Merkhilfe der Deutschen Apotheken Zeitung hilft, die Beschwerden einzuschätzen. Können Sie eine der folgenden Fragen mit „Ja" beantworten, sollten Sie unbedingt einen Facharzt aufsuchen.
- Ausfluss? Verklebte Augenlider sind ein Hinweis auf eine Entzündung oder eine Infektion des Auges.
- Unscharf? Treten Sehstörungen auf, kann eine ernsthafte Ursache wie eine Netzhautablösung oder Diabetes dahinterstecken.
- Gegenstand? Kommt das Auge beispielsweise beim Sport mit einem Gegenstand in Kontakt, sollte ein Arzt abklären, ob dies innere Schäden zur Folge hat. Auch Rauch, Staub und Chemikalien können ein Trauma verursachen.
- Einseitig? Ist nur ein Auge betroffen, kann dies auf eine schwerwiegende Ursache hinweise.
- Nebenwirkungen? Wer Medikamente einnimmt, die Nebenwirkungen an den Augen verursachen können, sollte die weitere Einnahme mit seinem Arzt besprechen.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.