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Ernährung bei Fructoseintoleranz: Avocados sind besonders verträglich

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Von: Jasmina Deshmeh

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Teilweise aufgeschnittene Avocaods liegen auf einem Holztisch (Symboldbild).
Avocados enthalten nur wenig Fructose und werden bei Fructoseintoleranz meist gut vertragen (Symbolbild). ©  agefotostock/imago images

Wer unter einer Fructoseintoleranz leidet, traut sich oft nicht an Obst heran. Dabei gibt es geeignete Obstsorten, die viele nicht auf dem Schirm haben.

Mönchengladbach – Wer von einer Fructoseintoleranz betroffen ist, kann Fruchtzucker meist nur in kleinen Mengen vertragen. Normalerweise wird Fructose bei der Verdauung im Dünndarm vollständig aufgenommen und gelangt über Transportereiweiße ins Blut. Bei einer Fructoseintoleranz gelangt die Fructose jedoch in den Dickdarm, wo sie von Bakterien der Darmflora verstoffwechselt wird. In der Folge kann es zu Blähungen, Bauchkrämpfen und Durchfällen kommen. Fructose kommt überwiegend in Obst, aber auch in Gemüse sowie als Zuckeraustauschstoff in Getränken und Süßwaren vor. Wer an einer Fructoseintoleranz leidet, muss aber nicht zwangsläufig auf Obst verzichten, denn die Fructosekonzentration schwankt zwischen den Obstsorten teilweise stark.

Ernährung bei Fructoseintoleranz: Dieses „Obst“ ist besonders verträglich

Wird eine Fructoseintoleranz diagnostiziert, sollte zunächst in einer mehrwöchigen Karenzphase Fruchtzucker so gut es geht vermieden werden, damit sich der Darm erholen kann. Ist die Karenzphase überstanden, können - je nach Art und Ausprägung der Fructoseintoleranz - kleine Mengen Obst wieder in den Speiseplan integriert werden. Das ist sogar sinnvoll, da ein vollständiger Verzicht die Fructoseintoleranz weiter fördern würde. Ausnahme ist die erblich bedingte hereditäre Fructoseintoleranz, bei der eine lebenslange Fructose-Karenz nötig ist, wie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) verweist.

Welche Obstsorten in welchen Mengen vertragen werden, ist von Mensch zu Mensch verschieden und muss durch Ausprobieren getestet werden. Oft ist Obst besser bekömmlich, wenn es in kleinen Portion und in Verbindung mit fettreichen- und eiweißreichen Speisen wie Quark gegessen wird. Diese verlangsamen die Darmpassage, wodurch der Darm mehr Zeit hat, den Fruchtzucker aufzunehmen. Zudem gibt es fructosearme Obstsorten, die tendenziell für Menschen mit Fructoseunverträglichkeit besser geeignet sind als andere.

Obst bei Fructoseintoleranz: Avocado

Avocados sind nicht nur fructosearm, sie sind darüber hinaus auch noch ein echtes Superfood. Denn die grünen Früchte sind reich an gesunden einfach ungesättigten Fetten, Vitaminen, Carotinoiden, Kalzium, Folsäure und Aminosäuren. Sie schmecken pur ebenso gut, wie als Zutat in Speisen oder als Brotbelag.

Obst bei Fructoseintoleranz: Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren

Aufgrund des guten Verhältnisses aus Fruchtzucker und Traubenzucker (Glukose) werden viele Beerenfrüchte wie Brombeeren, Himbeeren und Erdbeeren bei Fructoseintoleranz meist gut vertragen, wie auch 24garten.de berichtet. Glukose fördert die Aufnahme der Fructose im Dünndarm, ideal ist dabei ein Verhältnis von einem Gramm Glukose zu einem Gramm Fructose. Ein übermäßiger Verzehr von Glukose kann jedoch abführend wirken, weshalb Beerenobst in kleinen Portionen gegessen werden sollte.

Obst bei Fructoseintoleranz: Honigmelone

Auch Honigmelone hat einen höheren Glukose- als Fructosegehalt und ist damit in der Regel bei Fructoseintoleranz gut verträglich. Anders sieht es bei ihrer Verwandten, der Wassermelone aus. Bei ihr ist die Fructosekonzentration deutlich höher als die Glukosekonzentration, weshalb sie als Obst für fructoseintolerante Menschen ungeeignet ist.

Obst bei Fructoseintoleranz: Mandarinen, Zitronen und Grapefruit

Auch viele Zitrusfrüchte wie Mandarinen, Zitronen und Grapefruits haben ein gutes Glukose-Fructoseverhältnis und können bei Fructoseintoleranz meist problemlos verzehrt werden. Zudem sind sie vor allem in der kälteren Jahreszeit wichtige Vitaminlieferanten, die neben reichlich Vitamin C auch viele Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten.

Obst bei Fructoseintoleranz: Diese Obstsorten sollten gemieden werden

Während Fructose bei zeitgleicher Aufnahme von Traubenzucker meist besser vertragen wird, verschlechtert der Zuckeraustauschstoff Sorbit, der in konzentrierter Form vor allem in Trockenobst, Diabetikerprodukten und Fruchtsäften vorkommt, die Resorption zusätzlich. Menschen mit Fructoseintoleranz sollten diese Lebensmittel meiden. Auch fructosereiche Obstsorten sollten auf Dauer besser gemieden werden.

Obstsorten mit hoher Fructose- bzw. Sorbitkonzentration sind:

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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