Glutenunverträglichkeit: Brot, Pasta und Müsli geht nicht – das können Sie stattdessen essen
Pizza, Pasta und Brot führen bei manchen Menschen zu Blähungen, Unwohlsein und sogar Bauchkrämpfen. Dahinter kann eine Glutenunverträglichkeit stecken. Was jetzt noch erlaubt ist.
Stuttgart – Glutenfreie Ernährung ist in den letzten Jahren zwar zum Ernährungstrend geworden, einige Menschen müssen aber aus gesundheitlichen Gründen strikt auf Gluten verzichten. Dazu gehört insbesondere die sogenannte „Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität“ (NCGS). Betroffene leiden nach dem Genuss von Gluten unter verschiedenen Symptomen und sollten daher eine Ernährungsumstellung in Betracht ziehen.
Glutenunverträglichkeit: Definition und Ursache
Die Differentialdiagnosen Zöliakie, Weizenallergie und Glutensensitivität sollten stets von einem Arzt gestellt werden. Ursache für die Glutenunverträglichkeit im Sinne einer erhöhten Sensitivität ist eine angeborene Immunität gegen molekulare Bestandteile des Glutens („Alpha-Amylase-Trypsin-Inhibitoren“). Wer „lediglich“ unter einer Weizenunverträglichkeit leidet, sollte zwar auf Weizen, nicht aber unbedingt auch auf Gluten in anderem Getreide verzichten.
Glutenunverträglichkeit: Symptome
Bei Gluten handelt es sich um ein Klebereiweiß, das vor allem im Samen verschiedener Getreide vorkommt. Wenn ein Betroffener mit einer Glutenunverträglichkeit glutenhaltige Lebensmittel zu sich nimmt, interagieren diese mit dem Verdauungstrakt und lösen eine allergieähnliche Reaktion aus. Häufige Symptome sind:
- Bauchschmerzen, Blähungen
- Durchfall oder Verstopfungen
- Erbrechen
- Hautveränderungen
- Kopfschmerzen, Migräne, Unwohlsein
Glutenunverträglichkeit: Tests und Diagnose
Während Zöliakie und Weizenunverträglichkeit beim Arzt festgestellt werden können, ist es nicht ganz so einfach, eine Glutenunverträglichkeit zu diagnostizieren. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Ausschlussdiagnose, da es noch keinen wirksamen mikrobiologischen Testnachweis gibt.
Entsprechend lässt sich daher zwar eine Glutenintoleranz zwar feststellen, die dahinterliegende Krankheit ist damit aber noch nicht eindeutig. Tatsächlich gibt es inzwischen sogar Glutenunverträglichkeit-Tests für zu Hause. Dabei wird das Reagenz auf die Haut aufgetragen und die Hautstelle nach einer bestimmten Zeit inspiziert. Entwickelt sich plötzlich ein Hautausschlag auf dieser Stelle, so ist eine Glutenunverträglichkeit wahrscheinlich.
Glutenunverträglichkeit: Diese Lebensmittel sind tabu
Folgende Lebensmittel sind, wenn sie aus herkömmlichen Zutaten zubereitet worden sind und keine explizite „Glutenfrei“-Kennzeichnung aufweisen, nicht zu empfehlen:
- Pizza, Pasta
- Kuchen, Gebäck, Blätterteig
- Soßen mit glutenhaltigem Bindemittel
- Fertiggerichte
- Brot, Haferflocken

Generell können alle Produkte, die Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern, Urkorn, Kamut oder Emmer enthalten zu den unangenehmen Symptomen führen und sollten durch glutenfreie Lebensmittel ersetzt werden. Doch wo beginnen? Hierzu hat die Deutsche Zöliakie Gesellschaft (DZG) auf ihrer Webseite verschiedene glutenfreie Lebensmittel und Rezepte gelistet.
Glutenunverträglichkeit: Das darf auf den Teller
Wer glutenfrei essen möchte, kann in der Regel bei diesen Produkten unbesorgt zugreifen:
- Reis, Reisflocken
- Kartoffeln, Kartoffelmehl
- Mais, Hirse
- Guarkenmehl, Johannisbrotkernmehl, Kastanienmehl
- Sojaprodukte
- Milch und Milchprodukte
- Fleisch und Fisch
- Obst sowie Gemüse
Ob eine glutenfreie Ernährung bei gesunden Erwachsenen physiologische oder psychologische Vorteile mit sich bringt, haben Wissenschaftler noch nicht gänzlich geklärt. Kinder und Jugendliche sollten laut Bericht des Ärzteblatts nur bei medizinischer Notwendigkeit ausschließlich glutenfrei essen.
Glutenunverträglichkeit: Glutenfreie Rezepte
Glutenunverträglichkeit bedeutet nicht zwangsweise auch Verzicht auf Genuss und Geschmack. Tatsächlich bieten immer mehr Lebensmittelläden glutenfreie Speisen an und auch Pasta, Brot sowie Pizza oder Lasagne können problemlos mit glutenfreiem Mehl zubereitet werden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.