1. 24vita
  2. Allergien & Unverträglichkeiten
  3. Unverträglichkeiten

Kurkuma-Allergie: Überempfindlichkeit gegen den Inhaltsstoff Curcumin möglich

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jasmina Deshmeh

Kommentare

Kurkuma-Triebe, Kurkuma-Pulver und Goldene Milch (Milch mit Kurkuma-Pulver) stehen auf einem hölzernen Untergrund (Symbolbild).
Kurkuma (Gelbwurzel) ist in der indischen und asiatischen Küche beliebt und wird auch in Europa als Gewürz und Heilpflanze eingesetzt (Symbolbild). © imago images / agefotostock

Kurkuma soll als Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. Wissenschaftlich belegt ist das jedoch nicht. Allergikern und empfindlichen Menschen kann die Pflanze sogar Probleme bereiten.

Berlin Kurkuma verleiht Curry seine charakteristische gelbe Farbe und auch als Pulver in Milch eingerührt („Goldene Milch“) oder als entzündungshemmendes und verdauungsförderndes Nahrungsergänzungsmittel sind Auszüge aus der krautigen Pflanze beliebt. Viele Hersteller beziehen sich dabei auf die Jahrtausende-alte Verwendung von Kurkuma in der traditionellen chinesischen Medizin und tatsächlich ist die Heilpflanze für ihre positive Wirkung auf die Verdauung bekannt. Ob Kurkuma auch bei anderen Erkrankungen hilft, ist wissenschaftlich allerdings nicht belegt. Empfindliche Menschen sollten zudem vorsichtig bei der Verwendung von Kurkuma sein, denn die Pflanze kann in höherer Dosierung Magen-Darm-Probleme und sogar allergische Reaktionen hervorrufen.

Kurkuma: Wie wirkt Kurkuma und warum?

Kurkuma (auch Gelbwurz(el), Safranwurz(el) genannt) zählt zu den Ingwergewächsen und stammt ursprünglich aus Südasien. Verwendet wird der unter der Erde wachsende Spross (Rhizom) der krautigen Pflanze, der optisch dem Ingwer ähnelt, allerdings eine kräftige orange-gelbliche Farbe hat. Seine verdauungsanregende Wirkung verdankt Kurkuma den ätherischen Ölen und dem natürlichen Farbstoff Curcumin bzw. dessen Derivaten, die nach Angaben der Verbraucherzentrale leichte Blähungen oder ein Völlegefühl nach dem Essen mildern oder vermeiden können.

Häufig wird Kurkuma auch eine krebshemmende, antioxidative und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Glaubt man den Empfehlungen von Ratgebern und Internet-Foren soll Curcumin außerdem cholesterinsenkende, leberschützende und antidepressive Eigenschaften haben. Die heilende Wirkung bei diesen Erkrankungen ist beim Menschen bisher wissenschaftlich aber nicht bestätigt. Zwar konnten Laboruntersuchungen und Tierstudien positive Effekte nachweisen, allerdings handelte es sich dabei um sehr hohe Kurkuma-Dosierungen, die der Mensch nicht aufnehmen kann. Hinzu kommt, dass sich der Stoffwechsel von Mensch und Tier unterscheidet, weshalb die Studienergebnisse nicht einfach auf den zu Menschen übertragen sind, warnen die Verbraucherschützer. Humanstudien zur Wirkung von Kurkuma fehlen bisher oder wurden nur mit einer kleinen Teilnehmerzahl durchgeführt und sind damit nicht repräsentativ.

Kurkuma: Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme und Allergien sind möglich

Ein weiteres Problem: Der Farbstoff Curcumin im Kurkuma ist sehr empfindlich und zerfällt sofort. Zudem ist er nicht wasserlöslich, weshalb die Zellen ihn nur schwer aus dem Darm aufnehmen können. Ein Großteil wird deshalb einfach wieder ausgeschieden.* Um eine Wirkung zu erzielen, müsste Kurkuma in Verbindung mit Fett oder in sehr große Mengen aufgenommen werden. In höheren Dosierungen kann die Gelbwurzel aber durchaus unerwünschte Nebenwirkungen haben, wie:

Sie sind laut Verbraucherzentrale schon bei einer Dosis von 180 Milligramm Curcumin bekannt. Auch allergische Reaktionen auf Kurkuma sind möglich, wobei in Studien Curcumin vor allem als Kontaktallergen bestätigt wurde. Auch Pfefferextrakt (Piperin), das die Aufnahme von Curcumin verbessern soll und deshalb häufig Nahrungsergänzungsmitteln mit Kurkuma zugesetzt wird, kann Unverträglichkeitsreaktionen auslösen.

Der Verbraucherservice Bayern empfiehlt deshalb, curcuminhaltige Produkte wie alle Nahrungsergänzungsmittel, nur in Absprache mit einem Arzt einzunehmen. Auch sollten bedacht werden, dass Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten auftreten können. Schwangeren, Stillenden und Menschen mit Gallensteinen sollen curcuminhaltige Produkte in jedem Fall ganz meiden. *24garten.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare