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Einkaufen bei Laktoseunverträglichkeit: Diese Tipps helfen bei der Nahrungsmittelintoleranz

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Von: Jasmina Deshmeh

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Eine Frau mit dunklen lockigen Haaren steht mit einem Einkaufskorb vor einem Supermarktregal
Wer auf den Milchzucker Laktose empfindlich reagiert, sollte beim Einkaufen das Zutatenverzeichnis von Lebensmitteln genau studieren (Symbolbild). © imago images / Westend61

Wer unter einer Laktoseunverträglichkeit leidet, muss Milchzucker meiden oder den Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel deutlich reduzieren. Meist reicht dazu beim Einkauf ein Blick auf die Zutatenliste. 

Bonn – Bei einer Laktoseintoleranz ist der Abbau von Milchzucker (Laktose) im Darm gestört. Für Betroffene ist es deshalb wichtig, auf den Zucker zu verzichten oder die Aufnahme zumindest auf kleine Mengen zu reduzieren. Ob Lebensmittel Laktose enthalten, erkennen Betroffene beim Einkaufen an der Zutatenliste. Auch lose Waren an Bedienungstheken und in Restaurants müssen entsprechende Hinweise tragen. „Laktosefreie“ Lebensmittel-Alternativen sind dagegen meist eine unnötige Belastung für den Geldbeutel.

Laktoseintoleranz: Müssen laktosehaltige Lebensmittel gekennzeichnet sein?

Bei verpackter Ware müssen nach Angaben des Bundeszentrum für Ernährung die vierzehn häufigsten Allergene, die 90 Prozent aller Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten auslösen, im Zutatenverzeichnis aufgelistet sein – darunter auch Laktose. Und zwar unter genauer Bezeichnung des Allergens sowie optisch durch Fettungen und Unterstreichen hervorgehoben. Das gilt auch, wenn nur kleinste Mengen des Allergens enthalten sind. Ist kein Zutatenverzeichnis vorhanden, zum Beispiel bei Milch, muss der Hinweis „enthält Laktose“ auf dem Produkt ausgewiesen sein. Geregelt wird dies unter anderem durch die europäische Lebensmittel-Informationsverordnung.

Menschen mit einer Laktoseintoleranz können dem Zutatenverzeichnis folgenden Informationen entnehmen:

In welchen Mengen ein Allergen enthalten ist, müssen Hersteller nicht angeben. Zusätzliche Hinweise für Allergiker oder Menschen mit Unverträglichkeiten, dass „Spuren“ eines Allergens enthalten sein können (etwa durch unbeabsichtigte Verunreinigungen bei der Produktion) sind rechtlich nicht geregelt und damit freiwillig. Sie müssen auch nicht zwangsläufig bedeuten, dass tatsächlich Allergen-Spuren im Lebensmittel stecken. (Allergene in Fertigprodukten: Diese Inhaltsstoffe stehen nicht im Zutatenverzeichnis)

Laktoseintoleranz: Welche Begriffe in der Zutatenliste deuten auf einen Laktose-Gehalt hin?

Wer von einer Laktoseintoleranz betroffen ist, sollte auf folgende Begriffe in der Zutatenliste achten:

Nicht immer müssen Menschen mit einer Laktoseintoleranz vollständig auf Laktose verzichten. Einige Betroffene vertragen geringe Mengen des Milchzuckers, weshalb auch die Mengenangaben bzw. Reihenfolge der Zutaten zu beachten ist.

Keine Laktose enthalten folgende Zutaten, auch wenn sie danach klingen:

Laktoseintoleranz: Das ist bei loser Ware zu beachten

Auch für unverpackte Lebensmittel (z.B. in Restaurants, Bäckereien oder Metzgereien) gilt in allen EU-Mitgliedsländern: Die vierzehn häufigsten Allergene müssen für Verbraucher klar erkennbar sein. Wie diese Informationen in Deutschland weitergegeben werden, ist in der Lebensmittelinformations-Durchführungs-Verordnung (LMIDV) geregelt. Demnach sind die Angaben „sichtbar, deutlich und gut lesbar“ bereitzustellen – zum Beispiel durch Schilder, Aushänge, Speisekarten oder elektronische Informationsangebote. Auch eine mündliche Mitteilung ist nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) möglich, sofern Hinweise auf die Informationsmöglichkeit in Speisekarten oder auf Schildern gegeben sind.

Laktoseintoleranz: Wie sinnvoll sind laktosefreie Lebensmittel?

Die meisten Menschen mit Laktoseintoleranz können kleine Mengen des Milchzuckers problemlos vertragen. Deshalb dürfen auch als „laktosefrei“ gekennzeichnete Produkte kleinste Restmengen Laktose enthalten.

Bei Milch- und Käseerzeugnissen, die normalerweise Laktose enthalten, kann durch die Zugabe des Enzyms Laktase der Milchzucker in Traubenzucker (Glukose) und Galaktose gespalten und so der Laktosegehalt des Lebensmittels deutlich reduziert werden. Viele gereifte Milchprodukte enthalten zudem von Natur aus kaum oder keine Laktose, da Bakterien den Milchzucker beim Reifeprozess abbauen. (Laktoseunverträglichkeit: Diese Käsesorten können Sie trotz Intoleranz essen)

Auch Sauermilchprodukte wie Joghurt, Quark oder Kefir sind oft verträglich, da sie natürlicherweise Milchsäurebakterien enthalten, die dem Körper helfen, die Laktose besser zu verdauen. Bevor Verbraucher also zu teuren laktosefreien (Milch)Produkten greifen, lohnt es sich, die individuelle Verträglichkeit auszutesten. (Milchprodukte: Was Sie über den Laktosegehalt von Joghurt, Buttermilch und Co. wissen sollten)

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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