1. 24vita
  2. Allergien & Unverträglichkeiten
  3. Unverträglichkeiten
  4. Zöliakie

Diagnose Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) – welche Symptome sprechen für eine Glutenunverträglichkeit?

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Laura Knops

Kommentare

Häufig sind die Symptome bei einer Zöliakie sehr unspezifisch - nicht selten wird die Unverträglichkeit daher erst spät erkannt.

Stuttgart – Bei einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) reagiert der Körper empfindlich auf das Klebereiweiß Gluten. Nehmen Betroffene bestimmte Getreidesorten, wie Weizen, Roggen und Dinkel, zu sich, sind unangenehme Beschwerden die Folge. Typisch sind Symptome, die vor allem den Magen-Darm-Trakt, aber auch den ganzen Körper betreffen können. Verursacht werden die Beschwerden durch chronische Entzündungsreaktionen im Dünndarm. Mithilfe verschiedener Tests, vom Bluttest bis zur Dünndarmbiopsie, kann ein Arzt die Diagnose Zöliakie stellen.

Diagnose Zöliakie: Das sind die Symptome einer Glutenunverträglichkeit

Bei einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) handelt es sich laut Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrum München um eine Autoimmunerkrankung. Dabei richtet sich das Immunsystem gegen das eigentlich harmlose Klebereiweiß Gluten. Es produziert zur Abwehr Antikörper, welche in Folge die körpereigenen Zellen in der Darmschleimhaut schädigen. Viele der Symptome hängen daher damit zusammen, dass der Darm Nährstoffe aus der Ernährung nicht mehr richtig aufnehmen kann. Es kommt zu Veränderungen des Stuhls, beispielsweise Durchfall oder sehr hellen, fettreichen Stühlen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Gewichtsabnahme und Mangel an Vitaminen sowie Spurenelementen.

Die Zöliakie kann sich außerdem durch Leistungsminderung, Konzentrationsschwäche und eine niedergeschlagene Stimmungslage äußern. Seltenere Symptome sind Hauterscheinungen, Unfruchtbarkeit und neurologische Symptome. Bei einer Diagnose können alle Symptome gleichzeitig vorliegen, nacheinander oder auch nur einzeln auftreten. Nicht selten äußert sich die Erkrankung durch starke Abgeschlagenheit und Bauchschmerzen. Es ist sogar möglich, einen Krankheitsverlauf ganz ohne Beschwerden zu entwickeln. Die Zöliakie wird auch als „Chamäleon“ unter den Krankheiten des Magen-Darm-Trakts bezeichnet, denn sie tarnt sich sehr gut.

Im Vergleich zu herkömmlichen Lebensmitteln haben einige glutenfreie Produkte einen höheren Fettgehalt, während der Anteil an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen geringer ist. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn (Symbolbild)
Im Vergleich zu herkömmlichen Lebensmitteln haben einige glutenfreie Produkte einen höheren Fettgehalt, während der Anteil an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen geringer ist (Symbolbild). © Andrea Warnecke/dpa-tmn

Diagnose Zöliakie: Wie der Arzt die Diagnose sichert

Wenn ein Arzt aufgrund der Symptome eine Zöliakie vermutet, gibt es verschiedene Möglichkeiten die Erkrankung festzustellen. Im Rahmen eines Zöliakie-Tests untersucht der Arzt zunächst die Blutwerte und lässt sie im Labor auf das Vorliegen spezifischer Antikörper überprüfen. In der Darmschleimhaut bei Patienten befinden sich verschiedene Antikörper wie Transglutaminase und/oder Endomysium, welche durch die Antikörpertests nachgewiesen werden können. Selbsttest, die im Internet vertrieben werden, liefern meist keine ernst zunehmenden Ergebnisse – Patienten sollten daher auf diese Tests verzichten und unbedingt einem Arzt oder Gastroenterologen (Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen) die Diagnose überlassen.

Fällt der Bluttest positiv aus, ist der nächste Schritt bei Erwachsenen eine Dünndarmbiopsie Während einer Magenspiegelung werden aus dem oberen Dünndarm mehrere kleine Proben entnommen. Die Biopsie wird dann in der Pathologie auf das Vorliegen bestimmter mikroskopischer Kriterien untersucht. Bei Kindern und Babys kann unter Umständen auf die unangenehme Magenspiegelung verzichtet werden, wenn bestimmte Kriterien im untersuchten Labor vorliegen.

Diagnose Zöliakie: Folgen und Therapie der Glutenunverträglichkeit

Wenn die Darmschleimhaut im Rahmen der Zöliakie angegriffen wird, nimmt der Körper wichtige Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr in vollem Umfang auf. Die Folgen können Mangelerscheinungen wie Müdigkeit, Hautprobleme und Gewichtsabnahme durch fehlende Nährstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalium sowie Vitamine wie Vitamin A, Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure und Vitamin K, sein. Leiden Betroffene zudem unter Mangelerscheinungen, müssen die fehlenden Nährstoffe unbedingt durch Nahrungsergänzungsmittel substituiert werden. Langfristig steigt bei ausbleibender Behandlung außerdem das Risiko für bestimmte Krebsarten. Die Therapie besteht darin, nur noch erlaubte Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die kein Gluten enthalten. Doch wo ist Gluten drin?

Da sich das Klebereiweiß Gluten in vielen Nahrungsmitteln versteckt, sind Nahrungsmittel-Listen mit erlaubten und verbotenen Produkten eine ungemeine Hilfe für Betroffene. Diese erhalten Patienten sowohl beim Arzt als auch online. Besonders hilfreich: Im Supermarkt sind glutenfreie Produkte durch ein eigenes Symbol gekennzeichnet. Halten sich Patienten strikt an die Ernährungsvorgaben und ernähren sich dauerhaft glutenfrei, bessern sich die Beschwerden meist. Auch Langzeitfolgen können so laut der Deutschen Gesellschaft für Zöliakie (DGZ) verhindert werden.

Nahrungsmittel-Liste: Erlaubte Grundnahrungsmittel und Getreidesorten ohne Gluten

Folgende Nahrungsmittel enthalten kein Gluten und sind damit für Menschen mit einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) erlaubt:

Mittlerweile wird in vielen Supermärkten eine große Auswahl an glutenfreien Produkten angeboten. Diese sind meist durch eine durchgestrichene Ähre gekennzeichnet. Betroffene haben es dadurch leichter eine glutenfreie Diät einzuhalten, ohne auf Brot, Müsli und Co. verzichten zu müssen. Vorsicht ist auch bei normalerweise glutenfreien Lebensmitteln geboten – durch den Herstellungsprozess können manche Lebensmittel kleine Spuren Gluten enthalten.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare