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Abnehmen mit Anti-Diabetes-Mittel: Studie belegt rund 15 Prozent Gewichtsverlust

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Von: Anna Katharina Küsters

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Semaglutid hilft dabei, Körpergewicht zu verlieren. Das Mittel kommt aber nicht ohne Nebenwirkungen und Einschränkungen daher.

Eine neue Studie von Forschenden des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zeigt, wie groß das Körpergewicht-Problem ist: Bis 2050 soll laut ihren Ergebnissen fast die Hälfte der Weltbevölkerung übergewichtig sein. Schon jetzt leiden über 60 Prozent der Männer in Deutschland an Übergewicht oder Adipositas, bei den Frauen sind es über 45 Prozent. Semaglutid verspricht, wirkungsvoll im Kampf gegen die Kilos zu sein. Zurzeit sind die damit einhergehenden Nebenwirkungen und Einschränkungen jedoch noch groß.

Semaglutid: Studie belegt rund 15 Prozent Gewichtsverlust

Zu sehen ist ein Arzt, der ein Messband um den Bauch seines Patienten wickelt.
Das Medikament Semaglutid soll bei Übergewicht helfen. © Isai Hernandez/Imago

Verabreicht bekommen können Semaglutid Diabetes-Typ-2-Erkrankte und Adipositas-Patienten. Sie werden mit dem körpereigenen Darmhormon behandelt, um den Blutzucker und den Blutdruck zu senken. Der Körper setzt dieses Hormon normalerweise als Reaktion auf Nahrungsaufnahme frei. Neben dem Effekt auf den Blutzucker sorgt Semaglutid aber auch für ein früh einsetzendes Sättigungsgefühl und weniger Appetit. Eine Studie zeigt, dass Semaglutid große Erfolge im Kampf gegen Übergewicht bewirken kann.

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Semaglutid: Gute Ergebnisse nach etwa einem Jahr

Die Studie zeigt, dass Semaglutid bei der Behandlung von Adipositas durchaus helfen kann. Studienteilnehmende verzeichneten nach etwas über einem Jahr deutliche Erfolge: Durch eine Veränderung ihres Lebensstils und die Einnahme von Semaglutid verloren sie rund 15 Prozent ihres Gewichts. Die Gruppe, die lediglich auf bessere Ernährung und mehr Bewegung achtete, aber das Medikament nicht einnahm, verlor im Schnitt gerade mal 2,4 Prozent ihres Gewichts. Außerdem hatte das Medikament Einfluss auf:

Das verzeichnet die Medizin als großen Erfolg, denn stark übergewichtigen Menschen kann mit dem Medikament offensichtlich ohne operative Eingriffe geholfen werden.

Semaglutid: Nebenwirkungen nicht kalkulierbar

Das Problem ist jedoch, dass sich die Patientinnen und Patienten Semaglutid ein Mal pro Woche spritzen müssen und das ein Leben lang. Bisher gibt es noch keine Langzeitstudien zu diesem Medikament und es ist nicht absehbar, wie sich eine lebenslange Versorgung mit Semaglutid auf den Körper auswirkt. Aus diesem Grund übernehmen auch die gesetzlichen Krankenkassen eine Adipositas-Therapie mit Semaglutid bisher noch nicht. Zudem vermuten einige Forschende, dass sich die Wirksamkeit des Medikaments im Laufe der Zeit verringern könnte.

Zudem brachen einige Studienteilnehmende die Untersuchungen frühzeitig ab, da die Nebenwirkungen so stark waren. Einhergehen mit der Einnahme des Medikaments kann zum Beispiel Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Etwa die Hälfte der Patienten ist von diesen Nebenwirkungen betroffen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.

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