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Nasenspray bei Allergien und Heuschnupfen: Alles über Anwendung, Wirkstoff und Nebenwirkungen

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Von: Laura Knops

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Allergien und Heuschnupfen: Bei Schnupfen und verstopften Atemwegen kann Nasenspray die Rettung sein. Doch bei zu langer Anwendung drohen unangenehme Nebenwirkungen.

München – Endlich wieder durchatmen – Für viele Allergiker und Heuschnupfen-Geplagte ist Nasenspray ein echter Segen. Denn die abschwellende Wirkung des Medikaments sorgt nicht nur dafür, dass die Atemwege schnell wieder frei werden, sondern lindert auch die Reizung der Nasenschleimhäute durch Pollen, Tierhaare und andere Allergene. Wird das Arzneimittel jedoch zu häufig und über zu lange Zeit angewendet, kann Nasenspray abhängig machen. Erfahren Sie hier, bei welchen Symptomen Nasenspray hilft und wie Sie Nebenwirkungen vermeiden können.

Nasenspray bei Allergien: Abschwellende Wirkung

Bei einer Allergie reagiert der Körper überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe in der Umwelt. Pollen, Schimmelpilze oder Nahrungsmittel – ganz unterschiedliche Substanzen können bei manchen Menschen zu einer allergischen Reaktion führen. Symptome wie tränende Augen, juckende Nase und Fließschnupfen kündigen in dem meisten Fällen eine Allergie an. Vor allem die Schleimhäute in Nase und Rachen sind häufig gereizt und schwellen an. Vermehrte Schleimproduktion und eine verstopfte Nase erschweren die Atmung.

Eine Frau mit Schnupfen verwendet ein Nasenspray (Symbolbild).
Nasenspray bei Heuschnupfen und Allergien: Kann Nasenspray wirklich abhängig machen? (Symbolbild) © Christin Klose/dpa-tmn/picturealliance

Nasensprays und Nasentropfen lassen die Nasenschleimhäute abschwellen und erleichtern das Atmen. Allerdings sollten Nasensprays nur für eine begrenzte Zeit angewendet werden. Bei längerem Einsatz besteht die Gefahr, dass sich der Körper an die Wirkung des Nasensprays gewöhnt. Es beginnt ein Teufelskreis, bei dem Betroffene immer häufiger zu den Präparaten greifen, um besser atmen zu können. Langfristig entstehen Schäden an den Schleimhäuten, die Nase trocknet aus, und es kann zu Nasenbluten und einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung kommen.

Vor allem bei Kindern ist der Einsatz von Nasentropfen und –sprays kritisch. In der Apotheke sind nicht nur verschiedene Präparate erhältlich, sondern Nasensprays gibt es auch in unterschiedlich starker Dosierung. Um den kindlichen Körper nicht zusätzlich zu belasten, sollten Eltern die Anwendung daher unbedingt mit dem behandelnden Kinderarzt oder Allergologen absprechen.

Allergien und Heuschnupfen: Welche Nasensprays helfen?

Auch bei der Wahl des Präparats müssen Allergiker ein paar Dinge beachten. So eignen sich bestimmte Wirkstoffe vor allem zur Vorbeugung der allergischen Beschwerden, während andere eher bei akuten Symptomen Linderung verschaffen.

Bei allergischem Schnupfen kommen folgende Mittel infrage:

Nasenspray bei Allergien: Antihistaminika verschaffen schnelle Linderung

Wer unter akuten allergischen Beschwerden leidet, dem helfen vor allem Nasensprays, Augentropfen und Tabletten mit Antihistaminika. Laut dem Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrums Münchens, gegründet im Jahr 1960 unter der Leitung von Otto Hug (65, † 1978), wirken Nasensprays mit Antihistaminika innerhalb kurzer Zeit – meist dauert es keine 15 Minuten, bis sich die Beschwerden bessern. Ein weiterer Vorteil der Medikamente ist, dass sie auch ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind.

Nasensprays bei Allergien und Heuschnupfen: Präparate mit Cortison und Cromoglicinsäure

Schlagen die Antihistaminika nicht an, kann der Arzt ein Nasenspray auf Basis von Cortison verschreiben. Nasensprays mit Cortison unterdrücken Entzündungen im Körper und können dadurch Symptome wie Fließschnupfen verhindern. Allerdings sollte das Nasenspray schon frühzeitig angewendet werden, da es bis zu 24 Stunden dauern kann, bis die Wirkung anschlägt. Doch auch bei Cortison-Präparaten ist Vorsicht geboten. Cortisonhaltige Nasensprays sollte man bei längerer Anwendung nur unter ärztlicher Kontrolle verwenden, da auch bei diesen Medikamenten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, trockene Nasenschleimhäute oder Nasenbluten drohen.

Laut der Deutschen Apotheken Zeitung hilft Cromoglicinsäure in Form von Nasensprays und Augentropfen den allergischen Schnupfen vorzubeugen. Chromone stabilisieren die Mastzellen und vermindern so die Freisetzung der entzündungsfördernder Botenstoffe. Mögliche Nebenwirkungen sind jedoch Reizungen der Nasenschleimhaut und ein unangenehmer Geschmack im Mund. 

Nebenwirkungen von Nasenspray: Kann Nasenspray süchtig machen?

Nur drei Mal pro Tag, für etwa fünf bis sieben Tage: Länger sollten Patienten Nasenspray bei einer Allergie oder Erkältung nicht benutzen. Anders als Alkohol oder Drogen hat Nasenspray zwar keine berauschende Wirkung, doch das Arzneimittel kann süchtig machen – Betroffene sollten es daher keinesfalls über einen längeren Zeitraum einnehmen.

Wer zu lange, zu oft und vor allem unnötig Nasenspray verwendet, läuft Gefahr sich an den abschwellenden Effekt des Medikaments zu gewöhnen, die Nasenschleimhäute schwellen dann ohne Nasenspray nicht mehr ab. Langfristig führt der Gebrauch von Nasenspray dazu, dass die Rezeptoren in der Nase und den Schleimhäuten ihre Empfindlichkeit nach und nach verlieren. Die Nasenschleimhaut wird weniger durchblutet und schwillt nicht mehr von alleine ab – die Nase fühlt sich dauerhaft verstopft an.

Anwendung von Nasesprays bei Allergien und Heuschnupfen: Das sollten Sie beachten

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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