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Studie zeigt: Wer am Bauch abnehmen möchte, sollte deutlich mehr Vollkornprodukte essen

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Von: Juliane Gutmann

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Bauchfett ist weder gesund, noch wird es als schön empfunden. Viele Abnehmwillige mit großem Bauch machen aber einen gravierenden Fehler: Sie essen weniger Kohlenhydrate.

Sie haben Normalgewicht und fühlen sich fit? Trotzdem kann Ihr Bauch einen ungesunden Umfang haben. Genetische Veranlagung und zu viel Stress können die Ursache sein. Eine Faustregel gibt unter anderem das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Der Taillenumfang sollte bei Frauen nicht über 88 Zentimetern und bei Männern nicht über 102 Zentimetern liegen. Gemessen wird der Taillenumfang mit einem Maßband, das man auf Höhe des Bauchnabels um den Körper spannt. Der Bauch darf nicht eingezogen werden.

Wer einen größeren Bauchumfang hat und gleichzeitig einen Body-Mass-Index von über 25, der sollte seiner Gesundheit zuliebe abnehmen, so das BZfE. Auch ein Risikocheck beim Hausarzt wird empfohlen. Denn das Fett am Bauch, auch viszerales Fett genannt, ist besonders stoffwechselaktiv. Im Übermaß vorhanden, fördert es die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen wie Diabetes. Auch erhöhte Cholesterinwerte werden getriggert. Der typische Bierbauch ist auch hormonaktiv und kann einen niedrigen Testosteronspiegel beim Mann zur Folge haben.

Bauchfett verlieren durch Vollkornprodukte: Forschende zeigen Vorteile auf

Doch wie wird man schlanker am Bauch? Viele verzichten auf Kohlenhydrate, um am Bauch abzuspecken. Das schadet aber der Herzgesundheit, wie ein internationales Forscherteam herausfand. Und auch eine aktuellere Studie zeigt, dass Kohlenhydrate keineswegs den Abnehmerfolg mindern – sondern Bauchfett sogar schmelzen lassen.

Frau legt Maßband bei einer Frau an, die ein Kleid trägt
Der Taillenumfang sagt zum einen etwas über die Kleidergröße aus – aber viel wichtiger ist, was er über den gesundheitlichen Zustand schlussfolgern lässt. © Sergey Nivens/Imago

Buchtipp „Kohlenhydraten sind keine Dickmacher“

Dass man auch mit einer kohlenhydrathaltigen Ernährung abnehmen kann, beweist das Buch „Kohlenhydrate sind keine Dickmacher“ (werblicher Link) der Ernährungswissenschaftlerin Christina Lachkovics-Budschedl. Ihr Ernährungsplan räumt mit Mythen rund um Kohlenhydrate auf und zeigt, wie man mit Vollkornprodukten die Pfunde purzeln lässt.

„Bei Erwachsenen mittleren bis höheren Alters kann der Ersatz von raffiniertem Getreide durch Vollkornprodukte eine wirksame Ernährungsumstellung sein, um abdominale Adipositas (Anmerkung der Redaktion: bedeutet so viel wie „erhöhter Bauchumfang“), Dyslipidämie (Anmerkung d. Red.: Fettstoffwechselstörung) und Hyperglykämie (Anmerkung d. Red.: erhöhte Blutzuckerwerte) im Laufe der Zeit abzuschwächen und dadurch das Risiko für kardiometabolische Erkrankungen zu verringern“, so das Studienergebnis des Forscherteams um Caleigh Sawicki vom Human Nutrition Research Center on Aging an der Tufts University im US-amerikanischen Boston.

„Gute“ und „schlechte“ Kohlenhydrate

In Vollkornprodukten stecken alle Bestandteile des Korns, etwa Kleie, Keim und Endosperm. Es gibt Nudeln, Brot und Reis als Vollkornvarianten. Das Gegenteil, die im Rahmen der Studie als „schlechte“ Kohlenydrate dargestellt werden, sind raffinierte Getreideprodukte. Hier wird das Korn gemahlen und von Kleie und anderen Getreidebestandteilen befreit. Weißmehlprodukte wie Brötchen werden zum Beispiel mit dem so verarbeiteten Korn gebacken.

Für ihre Studie, die auf dem Fachportal Journal of Nutrition veröffentlicht wurde, analysierten die Forschenden die Gesundheitsdaten von über 3.000 Studienteilnehmern. Diejenigen mit einem höheren Vollkorn-Verzehr (mindestens drei Portionen am Tag) hatten langfristig gesehen einen geringeren Bauchumfang. Auch der systolische Blutdruck war bei dieser Gruppe niedriger. Zudem hatte sich der Verzehr von „guten Kohlenhydraten“ positiv auf die Blutfettwerte, zum Beispiel die Triglycerid-Werte, ausgewirkt. „Umgekehrt war ein höherer Konsum von stark verarbeitetem Getreide mit einem stärkeren Anstieg des Bauchumfangs und einem geringeren Rückgang der Triglyceridkonzentration verbunden“, so ein Ergebnis der Studie.

Mehr Informationen zur StudieWhole- and Refined-Grain Consumption and Longitudinal Changes in Cardiometabolic Risk Factors in the Framingham Offspring Cohort

Veröffentlichungsdatum: 13. Juli 2021

Untersuchungszeitraum: Die Forschenden verwendeten die Daten von Studienteilnehmern, die zwischen 1991 und 2014 erhoben wurden.

Veröffentlicht im Fachjournal Journal of Nutrition

Umfang: 3.121 Studienteilnehmer, die zum Start der Datenerhebung rund 55 Jahre alt waren.

Studienautoren: Forscherteam um Caleigh Sawicki vom Human Nutrition Research Center on Aging an der Tufts University im US-amerikanischen Boston.

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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