Chronische Entzündung mit Ernährung heilen: Ärztin rät zur Vier-Wochen-Diät
Entzündungen im Körper können einige Krankheiten begünstigen. Neurodermitis und Rheuma zählen dazu. Durch eine angepasste Ernährung können Sie effektiv vorbeugen oder die Beschwerden lindern.
Bindehautentzündung, Mandelentzündung bis Blinddarmentzündung: An jeder Stelle im Körper kann es zu einer Entzündung kommen. Das ist im Grunde nichts Schlechtes, sondern überlebensnotwendig. Denn eine Entzündung ist nichts anderes als eine Reaktion des Körpers auf potenziell schädliche Reize wie Krankheitserreger, UV-Licht oder chemische Substanzen. Ziel der Entzündung ist es, den schädlichen Reiz zu inaktivieren. Doch chronische Entzündungen begünstigen eine ganze Reihe von Krankheiten wie Rheuma, Endometriose, Arthrose oder Allergien.
Im Ratgeber des Fachverlags TRIAS mit dem Titel „Chronische Entzündungen – Reizarm essen“ erklärt Dr. med. Daniela Oltersdorf, Frauenärztin in einer gynäkologischen Gemeinschaftspraxis im schwäbischen Calw, welche Lebensmittel man meiden oder nicht in großen Mengen essen sollte, wenn man an einer entzündlichen Krankheit leidet oder einer solchen vorbeugen will. Außerdem führt die Fachärztin in ihrem Buch antientzündliche Nahrungsmittel auf.
Entzündungen im Körper können Oltersdorf zufolge folgende Krankheiten und Beschwerden hervorrufen:
- Rheuma
- Blasenentzündung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Neurodermitis und andere entzündliche Krankheiten der Haut wie Akne
- Endometriose
- Wiederkehrende Kopfschmerzen
- Asthma
- Histaminintoleranz
Zucker, Weizen und Milchprodukte weglassen: Mit der richtigen Ernährung gegen Entzündungen

„Unsere tägliche Nahrung ist eine starke Waffe gegen Entzündungsprozesse in unserem Körper. Wir müssen sie nur gekonnt einsetzen“, so formuliert es Buchautorin Daniela Oltersdorf, die selbst von Intoleranzen gegen Histamin, Fructose und Laktose betroffen ist und sich auch deshalb intensiver mit dem Thema „Ernährung bei chronischen Entzündungen“ beschäftigt.
In ihrem Buch führt sie auf, welche Lebensmittel wahre Entzündungstrigger sind. Dazu zählen Oltersdorf zufolge Lebensmittel aus und mit Weizen, Milchprodukte, Industriezucker und histaminhaltige Lebensmittel wie Wurst, Wein und Käse. Die Fachärztin empfiehlt, vier Wochen komplett auf diese Lebensmittelgruppen zu verzichten, um Entzündungen im Körper abklingen zu lassen.
Nicht nur Kranke sollen profitieren: Auch als vorbeugende Maßnahme soll die vierwöchige anti-entzündliche Diät von Oltersdorf sinnvoll sein. So heißt es im Ratgeber: „Die »richtige« Ernährung wiederum unterstützt die Heilung und lässt Entzündungen schneller wieder abklingen, sodass sie gar nicht erst chronisch werden“.
Liste an Lebensmitteln, die antientzündlich wirksam sind
Der vierwöchige Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel soll kein andauernder Zustand sein. Nach dem 4-Wochen-Programm wird nach und nach getestet, welche Lebensmittel man wieder in den Speiseplan aufnehmen kann, weil der Körper sie in bestimmten Mengen verträgt.
Nach Buchautorin Daniela Oltersdorf kann eine vierwöchige antientzündliche Diät folgendermaßen aussehen:
- Verzicht auf Milchprodukte, Weizen, Industriezucker und Histamin
- Mindestens 500 Gramm Gemüse und Obst täglich (25 verschiedene Sorten pro Woche)
- Zwei bis fünf Bio-Eier pro Woche
- Je 2-mal Fisch und Fleisch pro Woche (125 g pro Portion)
- Bis zu 30 Gramm Nüsse, Samen und Kerne pro Woche
- Vier Portionen Getreide pro Tag (Eine Portion entspricht maximal 100 Gramm ungekochtem Getreide wie Dinkel, Hafer(flocken), Roggen, Buchweizen, Hirse, Mais)
- Nudeln oder Reis können ersatzweise als Getreideportion gegessen werden, eine Portion entspricht hier maximal 100 Gramm gekochtem Reis oder gekochten Nudeln
- 5–15 TL hochwertige Öle pro Tag je nach Größe und Körpergewicht
- Täglich würzende Zutaten (getrocknete und frische Kräuter, Salz ohne Jod oder Rieselhilfen)
- 30–40 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht ungesüßte Getränke pro Tag
- Regelmäßig Superfoods wie Kurkuma, Kaffee, grüner Tee, Brokkoli, Cranberrys, Granatäpfel, Sellerie, Grünkohl und generell Kohlgemüse
Was den Körper Oltersdorf zufolge während der antientzündlichen Diät und auch außerhalb dieser Zeit gesund hält: Stressreduktion, guter und ausreichender Schlaf, Muskelaufbau und körperliche Aktivität, eine entlastete Leber und nährstoffreiches, aber histaminarmes Essen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.