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Zwiebel-Unverträglichkeit: Kreuzallergie mit Knoblauch und Schnittlauch möglich

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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Über 16 Prozent der Deutschen leiden nach dem Verzehr von Zwiebeln unter Blähungen, Durchfall und Flatulenz. Eine echte Allergie ist eher selten.

München – Essen ist nicht nur lebensnotwendig für den Menschen, es bedeutet meistens auch Genuss. Was aber, wenn bestimmte Lebensmittel mit Beschwerden wie Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen oder Durchfall verbunden sind? Dann bleibt das Genießen zum Schluss häufig auf der Strecke. Laut der Zeitschrift „Pharmazeutische Zeitung“ handelt es sich in vielen Fällen um Nahrungsmittelintoleranzen, die auf einem Stoffwechseldefekt beruhen, und weniger auf einer immunologisch bedingten Lebensmittelallergie.

Zwiebel essen: Unverträglichkeit oder Allergie?

Beschwerden nach dem Essen von Zwiebeln sind bei einer Unverträglichkeit Blähungen und Durchfall.
Beim Verzehr von Zwiebeln sind häufig sogenannte Fruktane der Auslöser für die Beschwerden. (Symbolbild) © Digifoodstock/Imago

Im Falle einer Nahrungsmittelallergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Eiweiße in Lebensmitteln. Beschwerden nach dem Essen müssen keine Nahrungsmittelallergie sein, insbesondere, wenn sie nicht umgehend auftreten. In vielen Fällen steckt eher eine Unverträglichkeit gegen das Lebensmittel dahinter.

Beim Verzehr von Zwiebeln sind häufig sogenannte Fruktane der Auslöser für die Beschwerden. Dabei handelt es sich um Speicherkohlenhydrate in Pflanzen, die neben Zwiebeln in Artischocken, Lauch, Pistazien, Brokkoli, Knoblauch, Weizen und Roggen enthalten sind.

Gleichzeitig sind Fruktane fermentierbare Mehrfachzucker, die vom Dünndarm nahezu nicht verdaut werden können. Wenn sie dann im Dickdarm ankommen, entstehen durch die Darmbakterien Gärungsprozesse verbunden mit veränderten Darmbewegungen, Blähungen und Durchfall.

Zwiebel-Unverträglichkeit: Kreuzallergie mit Knoblauch und Schnittlauch möglich

Viele Symptome einer Allergie äußern sich – im Gegensatz zu einer Lebensmittelintoleranz – außerhalb des Verdauungstraktes. Mögliche Symptome können dann gerötete Haut, Juckreiz und angeschwollene Schleimhäute sein. In schweren Fällen kann eine Allergie zu einem anaphylaktischen Schock führen.

Bei Lebensmitteln gibt es auch die Möglichkeit einer sogenannten Kreuzallergie, das heißt, nicht nur das Allergen selbst löst Symptome aus, sondern auch der Kontakt zu Substanzen, die ähnliche Eiweiße enthalten. Im Falle von Zwiebeln sind das nicht nur Zwiebelgewächse wie Knoblauch und Schnittlauch, sogar Tulpen, Narzissen oder Lilien können dann Reaktionen verursachen.

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Eine Allergie auf Zwiebeln ist jedoch sehr selten. In den meisten Fällen löst der Verzehr eine Lebensmittelunverträglichkeit aus. Wer seine Beschwerden kennt, kann beim Kochen auch leicht auf Rezepte ohne Zwiebeln zurückgreifen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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