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Abgelaufene Medikamente: Deshalb dürfen sie auf keinen Fall eingenommen werden

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Von: Christine Pander

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Eine Frau kontrolliert im Badezimmer ihre Medikamente, sie dreht der Kamera den Rücken zu (Symbolbild)
Wenn Medikamente nicht mehr haltbar sind, dürfen sie nicht mehr eingenommen werden (Symbolbild) © imago images

Das Verfallsdatum von Medikamenten ist nach Angaben der Bundesapothekerkammer „nicht verhandelbar“. Wer abgelaufene Präparate im Arzneischrank entdeckt, sollte sie korrekt entsorgen.

Berlin – Arzneimittel sind empfindlich: Eine zu hohe Feuchtigkeit, zu hohe oder zu tiefe Lagertemperaturen, Licht oder eine unsachgemäße Entnahme können ihre Qualität beeinflussen. Sind Medikamente einmal verfallen, verlieren sie nicht nur ihre Wirksamkeit, sie können auch gesundheitlich bedenkliche Abbauprodukte enthalten: Davor warnt die Bundesapothekerkammer (ABDA).

Abgelaufene Medikamente: Verfallsdatum ist kein Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Verfallsdatum von Arznei sei nicht mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum wie bei Lebensmitteln zu verwechseln, das mehr Empfehlungscharakter habe, betonen Experten der ABDA. Zu lange gelagerte Medikamente können unbrauchbar werden, ohne dass man es ihnen ansieht.

Deshalb rät die Bundesapothekerkammer davon ab, sie nach Ablauf des Verfallsdatums zu nutzen. Ob sie noch wirksam und unbedenklich sind, sei in aller Regel nicht äußerlich erkennbar. Auf Arzneimitteln ist laut den Apothekern immer ein Verfallsdatum aufgedruckt, an das sich die Verbraucher halten müssen. Um im Notfall gewappnet zu sein, sollten Verbraucher regelmäßig die Hausapotheke kontrollieren.

An diesen äußeren Merkmalen ist ersichtlich, ob die Medikamente trotz Haltbarkeit schon schlecht sind:

Für den auf der Verpackung angegebenen Haltbarkeitszeitraum garantieren die Hersteller, dass die Medikamente wirken, unbedenklich und von ­guter pharma­zeutischer Qualität sind. Diese drei Kriterien müssen Präparate erfüllen, um zugelassen zu werden. Geprüft werden die Produkte vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder von der Europäischen Arzneimittel­agen­tur EMA. Auf Basis der Produzenten-Angaben legen die Behörden dann das jeweilige Verfallsdatum fest.

Für Laien ist oftmals nur schwer erkennbar, ob das Präparat noch benutzt werden kann. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es zu Hause korrekt gelagert wurde: Schmeißen Sie es lieber weg. Es könnte unbrauchbar geworden sein, obwohl es laut Verpackungskennzeichnung noch haltbar ist.

Abgelaufene Medikamente: In den Restmüll, außer es ist anders im Beipackzettel angegeben

Wohin aber mit den Medikamenten, wenn sie abgelaufen sind? Die allermeisten Präparate sind nicht wie Sondermüll zu behandeln. Das heißt: Sie dürfen über den Hausmüll entsorgt werden, wenn der Müll in der Kommune oder im Landkreis verbrannt wird. Ob das der Fall ist, steht auf der Website der städtischen Müllabfuhr.

Bei Präparaten, die nicht in den Hausmüll gelangen dürfen, wird der/die ÄrztIn oder ApothekerIn entsprechende Hinweise zur Entsorgung geben, oder sie sind im Beipackzettel vermerkt. Bei Fragen wenden Sie sich am besten an ihre/n ApothekerIn. Manchmal werden Medikamente auch vom Hersteller wieder zurückgerufen, wie es unlängst der Fall war. Auch dann gilt die Devise: Weg damit!*

Abgelaufene Medikamente: Niemals in die Toilette kippen

Vorsicht aber, wenn Tabletten im Hausmüll entsorgt werden und kleine Kinder vor Ort sind: Medikamente dürfen nicht in Kinderhände gelangen und sollten daher mit anderem Hausmüll abgedeckt und tief in den Eimer gesteckt werden, so dass die Kleinen auf keinen Fall drankommen. Tabu ist außerdem, Medikamente über die Toilette oder das Waschbecken zu entsorgen. Das gilt sowohl für Tabletten als auch für Flüssigkeiten. Denn nach dem Klärvorgang in der Kanalisation bleiben Überreste der Wirkstoffe zurück und können die Umwelt belasten. 

Mehrere Studien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass Barsche unter dem Einfluss von Psychopharmaka im Wasser ihr Verhalten ändern oder männliche Forellen wegen Überresten der Verhütungspille weniger fruchtbar werden, wenn Rückstände der Medikamente in den Wasserkreislauf gelangen. Der Hausmüll wird dagegen verbrannt, sodass keine Rückstände übrig bleiben. (Mit Material der dpa) *Ruhr24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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