Entspannung im Alltag: Wie Sie mit Achtsamkeit entschleunigen und Stress abbauen
Achtsamkeit und Meditation sollen dabei helfen, Stress abzubauen und zu entspannen. Doch welche Übungen bringen uns wirklich zur Ruhe?
Leipzig – Im Alltag hetzen wir oft von einem Termin zum nächsten, denken auf dem Weg zur Arbeit bereits daran, welche Aufgaben noch erledigt werden müssen oder planen, was am Abend alles ansteht. Selten schenken wir dem Hier und Jetzt unsere volle Aufmerksamkeit oder nehmen uns Zeit, einen Moment bewusst wahrzunehmen. Das verursacht nicht nur eine Menge Stress, auch unsere Gesundheit leidet darunter. Viele Menschen sehnen sich daher nach Entschleunigung.
Dabei helfen können Meditations- und Achtsamkeitstraining. Denn wer seinen Alltag achtsam gestaltet, geht gelassener, empathischer und sogar gesünder durchs Leben. Die Redaktion erklärt, wie Achtsamkeit die Lebensqualität verbessern kann und welche Methoden dabei helfen.
Entspannung im Alltag: Wie Sie mit Achtsamkeit entschleunigen und Stress abbauen
Achtsamkeit liegt im Trend. Bereits seit einigen Jahren wird sie von Ärzten und Psychotherapeuten empfohlen, aber auch in Schulen und am Arbeitsplatz trainieren sie Menschen regelmäßig. Gestützt werden viele Methoden ebenfalls aus wissenschaftlicher Sicht. So zeigen einige seriöse Studien: Entspannungstechniken wie Meditation können das Wohlbefinden fördern. Auch bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen und Angststörungen scheinen Entspannungsverfahren zu helfen.

Nicht jede Methode wirkt allerdings auch für jeden und auf die gleiche Art und Weise. Denn ob und wie jemand entspannt, ist sehr individuell. So haben Forscher des Max-Planck-Instituts (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig herausgefunden, dass verschiedene Meditationen Verhalten, Denken, Emotionen und Hirnstrukturen unterschiedlich beeinflussen. Die gute Nachricht: Es gibt einige Verfahren, deren entspannende Wirkung wissenschaftlich belegt ist. Doch mit welcher Methode entschleunigen wir nun am besten?
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Entspannung im Alltag: So wirkt Achtsamkeit und Meditation auf Geist und Körper
Stressforscher sind sich einig, dass Menschen, die sich systematisch körperlich entspannen, leichter gedanklich abschalten, achtsamer auf ihre Bedürfnisse reagieren und deutlich besser mit stressigen Situationen umgehen können. Meditationsverfahren sind jedoch kein Wundermittel. Denn nur wer regelmäßig übt und über längere Zeit dabei bleibt, profitiert langfristig von den Achtsamkeitsübungen. So haben Studien gezeigt, dass sich unsere Konzentrationsfähigkeit bereits nach acht Wochen regelmäßigen Meditierens merklich steigert.
Wer sich bei der großen Auswahl an Entspannungsverfahren nur schwer entscheiden kann, muss nicht verzweifeln. So gibt es einige Verfahren, deren Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist. Dazu zählen neben bekannten Methoden wie Yoga und Meditation auch einige verwandte Techniken wie Tai Chi, Qigong, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson und autogenes Training.
Entspannung im Alltag: Mit diesen Übungen zu mehr Achtsamkeit
Auch ohne diese Trainingsmethoden lässt sich Achtsamkeit in das alltägliche Leben üben. Nicht immer muss die Achtsamkeitspraxis viel Zeit beanspruchen. So eignet sich grundsätzlich alles, was uns tagtäglich begegnet als Achtsamkeitsübung.
Diese einfachen Tipps lassen sich ganz leicht in den Alltag integrieren:
- Bewusste Wahrnehmung: Wer seine Umgebung, Gedanken und Emotionen aufmerksam beobachtet, hat meist eine bessere Kontrolle über sein Denken und Fühlen. Wer alle seine Sinne benutzt, gelangt durch aufmerksames Hören, Spüren oder Riechen in den gegenwärtigen Moment. Achten Sie doch mal auf dem Weg zur Arbeit auf das, was Sie umgibt, statt schon in Gedanken beim nächsten Termin zu sein.
- Achtsame Morgenroutine: Wie wir in den Tag startet, hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Es ist daher besonders wichtig, seinen Geist und Körper in Ruhe darauf vorzubereiten. Statt nach dem Aufwachen direkt zum Smartphone zu greifen, bleiben Sie einfach für ein paar Minuten ruhig liegen. Planen Sie zudem ausreichend Zeit am Morgen für ein gesundes Frühstück ein.
- Bewusste Atmung: Atemübungen zählen zu den effizientesten Methoden, mehr Achtsamkeit im Alltag zu integrieren. Auch bei vielen Meditationstechniken spielt die Atmung daher eine wichtige Rolle. Konzentrieren Sie sich ein paar Mal am Tag bewusst auf Ihre Atmung. Schließen Sie dazu Ihre Augen und achten Sie auf Ihren Brustkorb, wie er sich hebt und senkt. Schweifen Ihre Gedanken ab, kehren Sie einfach wieder zurück zur Beobachtung Ihres Atems.
- Achtsam essen: Gerade beim Thema Ernährung sind wir häufig nicht besonders achtsam. Im hektischen Alltag schlingen wir unsere Mahlzeiten meist schnell hinunter. Versuchen Sie daher vor dem Frühstück oder Mittagessen in sich hineinzuhorchen: Haben Sie tatsächlich schon Hunger? Wie fühlt sich ihr Körper heute an? Beginnen Sie die Mahlzeit aufmerksam, kauen Sie bewusst und lassen Sie sich Zeit.
- Dankbar sein: Für welche Erlebnisse, Menschen und Dinge sind Sie heute dankbar? Wer diese Frage in Ruhe beantwortet, ist schon etwas bewusster im Moment angekommen. Zudem erhöht es die Achtsamkeit für die schönen Dinge im Leben. Diese Übung sollten Sie am besten abends vor dem Einschlafen praktizieren.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.