Merkel äußert sich zu Zitteranfällen: „Belastung, die in einem steckt“
Im Sommer 2019 wurde Ex-Kanzlerin Angela Merkel mehrfach von heftigem Zittern erfasst. Im jüngsten Interview äußert sie sich zu den Hintergründen.
Berlin – Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr nach ihrer Amtszeit meldet sich die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (67, CDU) in der Öffentlichkeit zurück. Am Dienstagabend (7. Juni) stellte sie sich in einem TV-Interview den Fragen des „Spiegel“-Journalisten Alexander Osang im Berliner Ensemble. Gesprächsthema waren natürlich die aktuellen politischen Geschehnisse rund um den Ukraine-Krieg und Russland. Daneben gab die Ex-Kanzlerin aber auch Persönliches preis: Wie sie im Ruhestand beispielsweise ihre Freizeit gestaltet und was der Grund für ihre mehrfachen Zitteranfälle war.
Merkel äußert sich zu Zitteranfällen: „Belastung, die in einem steckt“

Im Sommer 2019 sorgte Merkel mit offenbar gesundheitlichen Problemen für Verunsicherung. Viele Zuschauer machten sich Sorgen, als sie bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj plötzlich vor laufenden Kameras von einem heftigen Zittern erfasst wurde. Diese Zitteranfälle häuften sich und wiederholten sich auch bei anderen öffentlichen Auftritten in dieser Zeit. Damals sagte die Kanzlerin, dass es ihr gut gehe. Als Osang sie beim TV-Interview am Dienstagabend darauf ansprach, offenbarte sie jedoch, was tatsächlich dahinter steckte.
Nach dem Tod ihrer Mutter Herlind Kasner im April 2019 sei sie sehr erschöpft gewesen. „Das hat mich doch mehr in Anspruch genommen als ich dachte“, so Merkel. Zudem soll es auch damit zu tun gehabt haben, dass sie zu wenig getrunken habe. „Und zum Schluss war es dann auch so eine Art Angst, wenn so eine Situation auftrat“, verriet sie weiter. Ein Stuhl hinter hier stehen zu wissen, hat ihr dann jedoch wieder mehr Sicherheit gegeben. „Es war offensichtlich doch eine Belastung, die in einem steckt“, erklärt die Ex-Kanzlerin.
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Merkel im Ruhestand: „Heute geht es mir persönlich sehr gut“
Zu Beginn des Gesprächs im Berliner Ensemble fragte der Journalist die ehemalige Bundeskanzlerin nach ihrem derzeitigen Befinden. „Heute geht es mir persönlich sehr gut“, antwortete die 67-Jährige daraufhin. Nach ihrer Amtszeit habe sie sich vorgenommen, sich wieder mehr zu bewegen. Außerdem wollte sie Sachen lesen, zu denen sie davor nicht gekommen sei. Fünf Wochen habe sie deshalb alleine an der Ostsee verbracht, um sich dort „auszulüften“, wie sie es selbst nannte. Obwohl sie früher „Termine, Termine, Termine“ hatte, sei es ihr in dieser Auszeit nicht langweilig geworden. Sie habe Bücher gelesen und Hörbücher gehört. Mit ihrem neuen Lebensabschnitt komme sie gut zurecht und könne glücklich sein.
Dennoch bleibe sie ein politischer Mensch, deshalb sei sie in diesen Tagen wie viele andere bedrückt angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Während des Interviews berichtete Merkel von einem dreisten Einschüchterungsversuch von Kreml-Chef Wladimir Putin. Seit Beginn des Krieges mehren sich außerdem die Spekulationen um seinen Gesundheitszustand. Beobachter vermuten, Putin sei schwer krank und leide unter Parkinson oder Krebs.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.