Baby vegan ernähren ist laut Expertin möglich – Sie sollten aber die Nährstoffe im Blick haben
Viele Ernährungsexperten finden es umstritten, sein Baby nur vegane Beikost zu geben. Aber ist es unmöglich? Eine Expertin klärt auf, wie es sich dennoch gesund umsetzen lässt.
Es ist eine kontroverse Diskussion: Im Zuge dessen, dass es immer mehr Vegetarier und Veganer gibt, wird das Thema „alternative Baby- und Kinderernährung“ zum Dauer-Zündstoff für Kritiker und Befürworter. Besonders diejenigen, die überzeugte Nicht-Fleischesser sind, stellen sich an einem Punkt ihrer Schwangerschaft oder in den Monaten nach der Geburt die Frage, warum es nicht auch das eigene Kind tun sollte.
Baby vegan ernähren: Laut Expertin möglich – aber Nährstoffe im Blick haben

Zwar heißt es hierzu von öffentlichen Stellen, dass eine Mischkost für Babys und Kleinkinder empfohlen wird. Doch ist es zwingend notwendig? Kann man seinen Nachwuchs nicht auch ausgewogen ohne tierische Produkte ernähren? Ernährungsexpertin Jenny Böhme vom Familienportal eltern.de sieht das optimistisch. Für sie steht in einem Beitrag dazu fest, dass es möglich ist, aber es „erfordert jedoch eine gute Planung und Kontrolle.“
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Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ist die Beikost nicht vollwertig und enthält nicht alle nötigen Vitamine und Nährstoffe, die das Kleine zur weiteren Entwicklung benötigt, kann das fatale Folgen haben. Hinzu kommt, dass pflanzliche Nährstoffe oft schlechter vom Körper verwertet werden.
Folgende sind essenziell und ihnen sollte man ein besonderes Augenmerk bei einer veganen Beikost schenken:
- Proteine: Auch wenn Lebensmittel wie Getreidesorten, Linsen oder Kartoffeln viel pflanzliches Eiweiß erhalten, ist ihre Bioverfügbarkeit eher geringer. Wer sie allerdings gezielt kombiniert, kann sie wesentlich steigern, zum Beispiel, wenn man einen Kartoffel-Gemüse-Brei mit Haferflocken oder Linsen aufpeppt.
- Omega-3-Fettsäure DHA: Diese ungesättigte Fettsäure ist vor allem in fettem Seefisch oder Algenöl enthalten. Sie ist zudem besonders wichtig für eine gesunde Entwicklung der Gehirn- und Nervenzellen im Baby- und Kindesalter. Die Expertin empfiehlt daher, bei einer veganen Beikost einen Esslöffel mit DHA angereichertem Leinöl zum Mittagsbrei hinzuzugeben.
- Eisen: Um die Aufnahme aus pflanzlichen Produkten zu fördern, sollten Sie Getreide wie Hafer oder Hirse, das besonders viel Eisen enthält, mit Vitamin C in Form von Saft kombinieren. Hilfreich ist es auch, zuvor das Getreide über Nacht einzuweichen, wie etwa bei den „Overnight Oats“, es zu garen oder zu pürieren.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Zu guter Letzt sind Vitamin B12 und Vitamin D für alle Säuglinge immens wichtig, beide sind vor allem in tierischen Produkten zu finden. Um ein mögliches Defizit bei einer veganen Beikost auszugleichen, empfiehlt die Expertin abschließend, dieses als Nahrungsergänzung zuzuführen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.