Bänderriss im Sprunggelenk: Wie Sie eine der häufigsten Sportverletzungen behandeln
Ein Bänderriss ist eine schmerzhafte Verletzung, die mehrere Wochen Heilungszeit benötigt. So behandelt man das kaputte Sprunggelenk am besten.
Ein Bänderriss beim Sport ist nie angenehm, für manche Menschen aber schon fast eine Regelmäßigkeit. Bestimmte Sportarten wie Skaten, Leichtathletik, verschiedene Ballsportarten oder Turnen bergen ein besonders hohes Risiko, dass man sich dabei früher oder später einen Bänderriss zuzieht, der als die häufigste Sportverletzung überhaupt gilt. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass sich etwa ein Mensch von 10.000 pro Tag diese Verletzung zuzieht.
Wenn es einmal so weit ist, bleibt dem Patienten außer Geduld nicht viel übrig. Bei einem Bänderriss im Sprunggelenk gibt es kein Geheimmittel, mit der man die Genesung überspringen könnte. Diese Maßnahmen können allerdings die Heilung ein wenig beschleunigen.
Häufigste Sportverletzung: Ursachen eines Bänderrisses im Fußgelenk
Die häufigste Ursache für einen Bänderriss ist das Umknicken oder Vertreten beim Sport. Vor allem schnelle, ruckartige Bewegungen wie kurze Sprints beim Fußball oder Tennis ziehen die Gelenke in Mitleidenschaft. Aber auch ein Unfall, ein einfaches Umknicken beim Spazieren auf steinigem Untergrund oder das Abrutschen von einem Bordstein sind manchmal genug, um die schmerzhafte Verletzung zu verursachen.

Ein Bänderriss entsteht in der Regel, wenn der Fuß ruckartig und ungeplant nach außen umknickt, aber auch ein einfaches Übertreten kann manchmal der auslösende Faktor sein.
Ein erhöhtes Risiko für einen Bänderriss haben demnach Menschen, die ohnehin öfter umknicken oder anderweitig eher instabile Gelenke haben. Auch falsches Schuhwerk, Übergewicht oder mangelnde Muskelkraft durch Untrainiertheit begünstigen einen Bänderriss.
Unter der Haut: Was passiert bei einem Bänderriss im Gelenk?
Wer sich einen Bänderriss zuzieht, der hat sich, wie der Name schon sagt, bei einer falschen Bewegung eines der Bänder im Fußgelenk gerissen. Meist betrifft diese Verletzung die Außenbänder im Gelenk, von denen es insgesamt drei gibt, die die Spitze des Außenknöchels mit dem Fersenbein und dem Sprungbein verbinden.
Diese drei Außenbänder sind aufgrund der ständigen Belastung verletzungsanfällig, allerdings reißt oft nur eines der drei Bänder. In 85 Prozent der Fälle reist das Band zwischen Wadenbein und Sprungbein, das Ligamentum talofibulare anterius. Das Band zwischen Wadenbein und der Außenseite der Ferse, das sogenannte Ligamentum fibulocalcaneare, reißt nur in etwa 50 bis 70 Prozent der Fälle und das Ligamentum talofibulare posterius reißt noch seltener. Es verläuft vom Wadenbein zum hinteren Teil des Sprunggelenks und hat eine Verletzungsquote von unter 10 Prozent. Die Innenbänder können ebenfalls verletzt werden, was zwar seltener, allerdings ähnlich schmerzhaft ist.
Symptome eines Bänderrisses im Fußgelenk
Wer sich beim Sport einen Bänderriss zuzieht, der wird die Verletzung zunächst durch die starken Schmerzen bemerken. Da das Fußgelenk außerdem durch das gerissene Band an Stabilität verliert, können Betroffene Gelenk und Bein nur noch eingeschränkt bis gar nicht belasten. Außerdem ist der Knöchel jetzt empfindlich und reagiert auch auf Berührungen und Druck von außen mit Schmerz. Sichtbare Symptome sind Schwellungen sowie blaue Flecken (Hämatome) am Gelenk.
PECH-Regel: Erste Reaktion bei Bänderriss im Fußgelenk
Im Falle eines Bänderrisses sollte man auf die PECH-Regel zurückgreifen: Pause, Eis, Kompression, Hochlage. Der Punkt der Pause erübrigt sich meist, da es mit einem Bänderriss ohnehin viel zu schmerzhaft, wenn nicht unmöglich ist, weiterhin Sport zu treiben.
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Kühlung, Kompression, zum Beispiel in Form eines Druckverbands, und das Hochlegen des Beines verhindern, dass das Gelenk zu sehr anschwillt. Das ist einerseits für den Patienten angenehmer, macht es aber auch danach für den untersuchenden Arzt einfacher, die Verletzung zu diagnostizieren.
Fußgelenk: Langfristige Behandlung eines Bänderrisses
Wer sich beim Sport oder anderweitig einen Bänderriss zuzieht, der wird beim Arzt zunächst geröntgt, um Brüche auszuschließen. Danach kann auch eine Ultraschall- oder Magnetresonanzuntersuchung erfolgen, um die Schwere der Verletzung zu bestimmen.
Sollte es sich um einen unkomplizierten Bänderriss handeln, ist in der Regel keine Operation nötig. In einem solchen Fall heilen die gerissenen Bänder von allein wieder zusammen. Das kann allerdings ein paar Wochen dauern und erfordert Geduld sowie Schonung und Pflege. Stützverbände, Bandagen oder eine Orthese schonen und schützen das Gelenk. Außerdem sollte man es vermeiden, den Fuß zu belasten und daher auch auf Gehstützen zurückgreifen. Sobald das Gelenk nicht mehr geschwollen ist und die Blutergüsse nicht mehr sichtbar sind, können Krankengymnastik und leichte Belastung dafür sorgen, dass die Muskulatur wieder gestärkt wird. Bis das Gelenk wieder voll belastbar ist, vergehen in der Regel allerdings mehrere Wochen.
Zu einer Operation raten Ärzte bei einem Bänderriss nur, wenn die Verletzung so kompliziert ist, dass die Bänder von allein gar nicht oder nur schlecht wieder zusammenwachsen würden. Auch wenn gleich mehrere Bänder gerissen oder angerissen, zusätzlich Knochen oder Knorpel verletzt sind oder das Gelenk instabil bleibt, kann eine OP eine Lösung sein.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.