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Cannabis: Hört man damit auf, hilft man seinem Gedächtnis schneller auf die Sprünge

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Von: Jasmin Farah

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Die Legalisierung von Cannabis ist umstritten. Kritiker warnen vor den Folgen übermäßigen Konsums. Eine neue Studie bestätigt, wie sehr Kiffen das Gehirn von jungen Leuten beeinträchtigt.

Sollte man Kiffen wirklich wie Alkohol legalisieren? Die Ampelkoalition ist sich einig: Sie hat das umstrittene Thema schon länger auf der Agenda und möchte die Legalisierung vorantreiben. Bis dato bedeutet es aber auch, dass der Besitz von Cannabis strafbar ist und geahndet wird. Anders ist es, wenn man das Cannabis zu medizinischen Zwecken erworben hat.

Die im Hanf enthaltenen Inhaltsstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sollen schmerzlindernd wirken und werden unter anderem zur Behandlung chronischer Schmerzen aller Art eingesetzt.

Kiffen besonders junge Leute, kann das Folgen für das Gehirn haben

Dennoch gibt es einige Kritiker, darunter auch Ärzte, die vor den negativen Folgen von Cannabiskonsum warnen. Manche glauben sogar, dass er gefährlicher ist als Alkohol. Demnach soll vor allem der Überkonsum langfristig den IQ sowie die Konzentrationsfähigkeit und die Stimmung erheblich beeinträchtigen können.

Cannabispflanze neben Gehirnscan
Cannabiskonsum soll bei jungen Menschen erheblich die Konzentration und die Gedächtnisleistung beeinträchtigen. © andrew Brookes/Imago

Das gelte besonders für junge Menschen, da deren geistige Entwicklung noch nicht vollständig abgeschlossen ist. „Selbst wenn man mit dem Kiffen aufhört, kann es Wochen oder Monate dauern, bis die negativen Effekte ausbleiben“, erklärt etwa Dr. Stephan Lins, Oberarzt in der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik Erlangen.

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Dieser Annahme sind nun auch Neuropsychologen aus den USA auf den Grund gegangen. Sie haben sich in einer neuen Untersuchung gefragt, inwiefern sich Kiffen tatsächlich auf das Gehirn und das Gedächtnis auswirkt. Das Ergebnis: Junge Erwachsene, die regelmäßig Cannabis konsumieren, haben Probleme, sich Dinge zu merken. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Offenbar lässt das glücklicherweise schnell wieder nach, sobald man damit aufhört. Ihre Analyse haben sie im Journal of Clinical Psychology veröffentlicht.

Cannabiskonsum: Aufhören verbessert das Gedächtnis

Randy Schuster von der Psychiatrischen Abteilung des Massachusetts General Hospital (MGH) und sein Team haben dazu 88 Probanden im Alter von 16 und 25 Jahren einem kognitiven Leistungstest unterzogen. Zuvor hatten diese angegeben, mindestens einmal pro Woche Marihuana zu konsumieren. Die eine Hälfte hat für die Untersuchung 30 Tage darauf verzichtet, die andere nicht, beide Gruppen sind während der Testphase durch Urintests überwacht worden.

Die Analyse hat schließlich ergeben, dass die Abstinenzler innerhalb kürzester Zeit ihre Lern- und Gedächtnisleistung erheblich steigern konnten. Die Kontrollgruppe zeigte hingegen keinerlei Verbesserungen. Weitere Studien, die über einen längeren Zeitraum gehen, sind bereits geplant.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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