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Corona und Anosmie: Geschmackssinn kehrt nach rund 30 Tagen zurück

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Von: Judith Braun

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Viele Corona-Infizierte leiden unter dem Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn. Dieser hält jedoch kürzer an als bisher gedacht.

Der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns zählt zu den bekanntesten Symptomen einer Corona-Infektion. Während der Infektionswellen mit den Alpha- und Deltavarianten von Sars-CoV-2 litten besonders viele Menschen unter Anosmie. So ist die Hälfte aller Covid-19-Patienten wohl vom Geschmacks- und Geruchsverlust betroffen.

Für die Patienten kann es sehr belastend sein, wenn sie ihren Morgenkaffee nicht mehr riechen oder Genussmittel wie zum Beispiel Schokolade nicht mehr schmecken können. Häufig entsteht die Befürchtung, dieser Zustand könnte länger anhalten. Laut den Ergebnissen einer Metaanalyse, in denen die durchschnittliche Dauer von Anosmie nach einer Corona-Infektion untersucht wurde, ist diese Angst in den meisten Fällen zum Glück jedoch unbegründet.

Corona und Anosmie: Geschmackssinn kehrt nach rund 30 Tagen zurück

Eine Frau riecht an einem Blumenstrauß
Die Auswertung einer Studie zur Dauer von Anosmie nach Corona ergab, dass sich die meisten Betroffenen innerhalb von 30 Tagen wieder von den Störungen erholte. (Symbolbild) © Emma Innocenti/IMAGO

Bisher war die Prognose für von Anosmie Betroffene nicht gerade positiv. Einer Studie der European Rhinologic Society aus dem Jahr 2021 zufolge litt ungefähr die Hälfte der Betroffenen auch noch ein Jahr nach der Infektion unter Geschmacks- und Geruchsverlust, wobei sieben Prozent sogar gar keine Gerüche und Geschmäcker mehr wahrnehmen konnten. Eine aktuelle Metaanalyse macht nun jedoch Hoffnung. Die im Fachmagazin „BMJ“ veröffentlichte Studie zeigte, dass nur fünf Prozent längere Zeit unter Anosmie litt. Bei den meisten Patienten kehrt der Geruchs- und Geschmackssinn jedoch relativ bald wieder zurück.

Den Wissenschaftlern aus Singapur standen für ihre Auswertung Daten von 4000 Teilnehmern aus 18 Beobachtungsstudien zur Verfügung. Mithilfe von Befragungen wurden Daten zum subjektiven Empfinden der Einschränkungen von Geruch und Geschmack gesammelt und untersucht. Nur eine der Studien beinhaltete einen Geruchstest. Die Auswertung ergab jedoch, dass sich die meisten Betroffenen innerhalb von 30 Tagen wieder von den Störungen erholte.

Demnach bemerkten 74,1 Prozent der Studienteilnehmer eine Verbesserung des Geschmackssinns und 78,8 Prozent der Patienten eine Verbesserung des Geschmackssinns. Nach 90 Tagen konnten 90 Prozent wieder weitestgehend riechen und 90,3 Prozent schmecken. So lag die durchschnittliche Dauer der Geruchsstörung bei ca. 15 Tagen und die Dauer der Geschmacksstörung im Durchschnitt bei 12,4 Tagen.

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Corona: Ursache für Anosmie nach Covid-19-Infektion

Wie es zu den Störungen von Geschmacks- und Geruchssinn kommt, ist seit Beginn der Pandemie Gegenstand von Forschungen. Nach dem aktuellen Stand der Forschung schädigt das Coronavirus die Nervenzellen der Nase. Geruchszellen werden nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wodurch der Geruchssinn eingeschränkt wird. Dies hat zur Folge, dass auch der Geschmackssinn darunter leidet.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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