Corona: Lauterbach plant neue Maskenpflicht
Müssen wir mit einer neuen Corona-Welle rechnen? Karl Lauterbach möchte darauf vorbereitet sein und fordert die Möglichkeit zur Maskenpflicht.
München – Angesichts der Lockerung zahlreicher Corona-Beschränkungen und sinkender Fallzahlen könnte man fast meinen, die Pandemie wäre vorbei. Dass dem nicht so ist, darauf machen Experten immer wieder aufmerksam. Gerade mit Blick auf den Herbst sehen sie uns bereits mit der nächsten Corona-Welle konfrontiert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (55, SPD) plant deshalb schon die mögliche Einführung einer neuen Maskenpflicht.
Corona: Lauterbach plant neue Maskenpflicht

Lothar Wieler (61), Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), sagte gegenüber dem „Bayerischer Rundfunk“, alle Wissenschaftler, „die sich wirklich ernsthaft und fundiert, also mit Fachwissen, mit dieser Pandemie befassen, gehen davon aus, dass im Herbst die Zahlen wieder steigen werden“. Auch er rechnet dann wieder mit steigenden Inzidenzen. Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes, fordert bereits einen „Anti-Corona-Plan“ und hält eine Anpassung des Infektionsschutzgesetzes für notwendig. „Damit Eindämmungsmaßnahmen eingeführt werden können, wenn die Lage ernst wird, und zwar bundesweit einheitlich“, so Montgomery. Es spricht sich sogar für die Verankerung eines möglichen Lockdowns aus.
Ähnlich sieht es Lauterbach. In der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ sagt er, dass er es für „unbedingt notwendig“ halte, das Infektionsschutzgesetz erneut zu bearbeiten, um die Option einer Maskenpflicht in Innenräumen zu ermöglichen. Damit eben im Fall der Fälle die notwendigen Instrumente zur Verfügung stehen. „Das Infektionsschutzgesetz beschreibt ja nicht, was gemacht wird oder was gemacht werden soll, sondern es beschreibt, was wir nutzen können an Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen, wenn es denn dann nötig wäre“, erklärt Lauterbach. Möglicherweise könnten dann auch schon neue Impfstoffe vor dem Coronavirus schützen.
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Kommt im Herbst die Maskenpflicht? Lauterbach erhält Gegenwind für Vorstoß
Gegenwind erhält Lauterbach für seinen Vorstoß der Maskenpflicht jedoch vonseiten der FDP. Andrew Ullmann (59, FDP), gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, warnt davor, blind mit alten Werkzeugen auf die neue Phase der Pandemie zu reagieren. „Ohne eine ausreichend wissenschaftlich belegte Effizienzdatenlage machen weitere staatliche Einschnitte wenig Sinn, schon gar nicht auf Vorrat. Stattdessen muss der Fokus der Ampel-Koalition auf eine verbesserte epidemiologische COVID-19-Datenlage gelegt werden“. Ähnlich sieht es auch sein Parteikollege und Bundesjustizminister, Marco Buschmann (44, FDP): „Ich bin dafür, dass wir uns nach Recht und Gesetz richten. Das sieht eine Evaluierung vor.“
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.