Warnzeichen von Alzheimer-Demenz: Drei Frühsymptome können schon bis zu neun Jahre vorher auftreten
An Alzheimer kann im Grunde jeder erkranken, allerdings steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Welche Symptome sich schon Jahre vorher entwickeln, zeigen Studien.
Die chronische Erkrankung des Gehirns Alzheimer, an der in Deutschland über 1,8 Millionen Menschen leiden, ist tückisch und bisher noch nicht heilbar. Auch wenn das Älterwerden ein entscheidendes Risiko darstellt, so sind doch Menschen mit Depressionen, Schlafmangel und wenig Bildung ebenfalls gefährdet. Schwere Kopfverletzungen, zum Beispiel wiederholte Gehirnerschütterungen, genauso wie ein Hörverlust im Alter können die Wahrscheinlichkeit einer Demenz-Erkrankung erhöhen. Selbst die Belastung durch Feinstaub wird mittlerweile als Risikofaktor diskutiert, so die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Kennzeichnend für die Alzheimer-Erkrankung sind Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachstörungen sowie Einschränkungen des Denk- und Urteilsvermögens. Die Störungen sind bei den Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt und nehmen im Verlauf der Erkrankung zu, wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. aufklärt. Es wird für Betroffene zusehends schwieriger, ihren Alltag zu bewältigen. Deren Angehörige helfen dann häufig so gut es geht und übernehmen die Pflege. In Studien konnten Forscher weitere interessante Symptome, neben den kognitiven Schwierigkeiten, validieren.
Warnzeichen einer Alzheimer-Demenz: Nicht nur das Gedächtnis kann schon früh eingeschränkt sein

Wissenschaftler um Nol Swaddiwudhipong des Department of Clinical Neurosciences der Cambridge University Hospital, fanden in einer Studie heraus, dass sich erste Anzeichen von Alzheimer bereits bis zu neun Jahre vor der offiziellen Diagnose entwickeln können. Als Datengrundlage nutzten die Forscher Daten der Biobank von Großbritannien. Grundlage derer ist eine große Langzeitstudie, in der seit 2006 untersucht wird, wie genetische Veranlagung und Umwelteinflüsse zur Entstehung von bestimmten Erkrankungen wie Demenz beitragen. Unter den Daten befanden sich nicht nur anonymisierte Informationen zum Lebensstil von einer halben Million Briten zwischen 40 und 69 Jahren. In der Datenbank wurden auch Informationen zahlreicher Tests der Probanden gesammelt, in denen unter anderem Aufgabenbereiche wie Gedächtnis, Problemlösung sowie Reaktionszeiten geprüft wurden. Die Personen, die fünf bis neun Jahre später die Diagnose Alzheimer erhielten, zeigten im Durchschnitt schlechtere Ergebnisse in den genannten Bereichen als Personen, die nicht an Demenz erkrankten.
Alzheimer-Demenz: Frühe Anzeichen sind auch Stürze und Rechenschwierigkeiten, wie Studien zeigen
Was noch interessant ist: Die Studienteilnehmer, die zu einem späteren Zeitpunkt an einer Alzheimer-Demenz erkrankten, entwickelten im Vergleich zu gesunden Menschen reaktive Bewegungsschwierigkeiten, was zu mehr Stürzen führte.
Alzheimer-Demenz: Was dahinter steckt
Bei Alzheimer handelt es sich um eine neuronale Erkrankung, die das Gehirn betrifft. Die Krankheit ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer (1864–1915) benannt, der die Krankheit erstmals im Jahr 1906 wissenschaftlich beschrieben hatte. Als eine von 50 Demenzformen ist Alzheimer – neben der vaskulären Demenz, der Frontotemporalen Demenz und der Parkinson-Demenz – gekennzeichnet durch einen langsam fortschreitenden Untergang von Nervenzellen. Im Gehirn von Alzheimer-Patienten sind für die Erkrankung typische Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen) zu finden, so die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.
Eine weitere Studie um Dr. Lauren Hersch Nicholas der Johns Hopkins University zeigte, dass durch die Alzheimer-Demenz mit Gedächtnisdefiziten und veränderter Risikowahrnehmung die finanzielle Situation von Patienten gefährdet sein kann. Betroffene können bereits mehrere Jahre vor ihrer Diagnose Schwierigkeiten haben, ihre Finanzen zu verwalten. Dabei treten wohl nicht nur Probleme beim Zählen von Wechselgeld, Bezahlen eines Einkaufs, Berechnen von Trinkgeld oder beim Verstehen eines Kontoauszugs auf. Die Person kann auch zunehmend ängstlich oder besorgt wirken, wenn es um das Thema Geld geht.
Warnzeichen einer Alzheimer-Demenz: Welche drei Frühsymptome schon Jahre vorher auftreten
Gemäß der wissenschaftlichen Untersuchungen können sich folgende Symptome schon Jahre vor der Diagnose zeigen:
- Kognitive Schwierigkeiten das Langzeitgedächtnis betreffend und Probleme mit dem Gedächtnis wie Zahlen-Listen merken
- Sturzanfälligkeit: Die Personen, die später eine Alzheimer-Diagnose erhalten, zeigen eine höhere Sturzanfälligkeit im Vergleich zu gesunden Personen.
- Probleme mit Rechnen, Zählen und den Finanzen; Rechnungen werden bereits bis zu sechs Jahre vor der Alzheimer-Diagnose im Schnitt erst mit bis zu über 30 Tagen Verspätung beglichen, laut Studie
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.