Vaskuläre Demenz: Fünf typische Symptome, die Sie kennen sollten
Alzheimer ist die am häufigsten auftretende Demenz-Form. Danach folgt die sogenannte vaskuläre Demenz. Beide zeigen teils unterschiedliche Symptome und Beschwerden.
In Deutschland lebten nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zum Ende des Jahres 2021 fast 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz, die sich bereits Jahre zuvor ankündigen kann. Die häufigste und deshalb vermutlich bekannteste Demenzursache ist dabei die Alzheimer-Erkrankung. Allerdings gibt es auch andere Formen von Demenz, wie etwa eine Parkinson-Demenz. Nach Alzheimer ist die sogenannte vaskuläre Demenz die zweithäufigste Demenz-Form. Auch wenn sich beide Arten ähneln, unterscheiden sich die beiden häufigsten Formen dennoch in einigen Punkten voneinander.
Vaskuläre Demenz: Entsteht meist infolge von mehreren kleinen Schlaganfällen

Eine vaskuläre (vas = lateinisch für Gefäß) Demenz entsteht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn und tritt meist als Folge mehrerer kleiner Schlaganfälle auf. Sie stellen die häufigste Ursache für eine vaskuläre Demenz dar. Demnach werden nach einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung Teile des Gehirns nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Man spricht in diesem Fall auch von einem sogenannten Hirninfarkt. Eine derartige Unterversorgung kann zu Schäden am Gehirn führen, die wiederum die Beschwerden einer Demenz auslösen. Dabei können schon einzelne kleine Infarkte oder geringe Blutungen zu erheblichen Problemen führen – je nachdem, in welchem Bereich das Gehirn geschädigt wurde.
Eine vaskuläre Demenz beginnt zudem meist im höheren Lebensalter und kann zusammen mit einer Alzheimer-Demenz auftreten. Beide Formen ähneln sich beispielsweise darin, dass die geistige Leistungsfähigkeit mit der Zeit oft nachlässt. Anders als bei Alzheimer bessern sich bei der vaskulären Demenz manchmal die Symptome jedoch wieder. Eine Erkrankung kann sich dabei durch folgende typische Beschwerden bemerkbar machen:
- Sprachprobleme: Während oder nach einem Schlaganfall treten oftmals Sprech- und Sprachprobleme auf. Bei einer vaskulären Demenz wird deshalb der Wortschatz häufig kleiner und Betroffene leiden unter Wortfindungsstörungen.
- Denkleistung lässt nach: Betroffene leiden häufig unter einer Verschlechterung des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit und der Konzentration. Zudem fällt es ihnen schwerer, sich zu orientieren und das Denken wird im Allgemeinen langsamer.
- Probleme und Störungen im Abstraktionsvermögen: Zeitgefühl, Urteilsvermögen, geistige Beweglichkeit sowie das räumliche Sehen können gestört sein. Dadurch entwickeln Betroffene häufig ein „starres“ Verhalten.
- Veränderte Persönlichkeit: Zu typischen Symptomen können Antriebs- und Teilnahmslosigkeit sowie Stimmungsschwankungen bis hin zu Ängsten oder Depressionen zählen.
- Körperliche Beschwerden: Eine vaskuläre Demenz kann sich auch durch körperliche Beschwerden wie Schwindel, Gangstörungen, Schluckstörungen, Probleme beim Wasserlassen oder Lähmungen der Gesichtsmuskulatur zeigen.
Vaskuläre Demenz: Wie sich Symptome von denen einer Alzheimer-Erkrankung unterscheiden
Je nachdem welche Stellen im Gehirn betroffen sind und wie stark diese geschädigt werden, treten auch verschiedene Symptome unterschiedlich schwer auf. Dabei kommt es häufig zu Schwankungen oder aber die Symptome verschlechtern sich stufenweise. Im Gegensatz zu Alzheimer-Patienten haben Betroffene einer vaskulären Demenz eher Probleme mit der Aufmerksamkeit und der Konzentration. Gleichzeitig treten häufiger körperliche Beschwerden auf sowie auffälliges Verhalten, beispielsweise Lachen oder Weinen ohne bestimmten Anlass. Hingegen ist Vergesslichkeit – ein typisches Alzheimer-Symptom – bei einer vaskulären Demenz anfangs seltener oder weniger ausgeprägt. Tritt jedoch eine Mischform aus Alzheimer und vaskulärer Demenz auf, dann ist diese meist belastender und schreitet schneller voran.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.