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Depression durch Corona-Impfung? Nervenärztin gibt Erklärung ab: „mRNA-Wirkstoff erreicht das Gehirn gar nicht“

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Von: Juliane Gutmann

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Eine Frau erhaelt eine Booster Impfung von Moderna gegen Covid 19 im Impfzentrum Schoenefeld.
Eine Impfung kann vorübergehende Nebenwirkungen wie Kopfschmerz zur Folge haben. Aber kann auch eine Depression ausgelöst werden? © Jochen Eckel/Imago

Covid-19 kann nicht nur die Lunge schädigen, sondern auch das Nervensystem. Selbst die Psyche kann Schaden nehmen. Doch gilt das auch für die Impfung?

Die Pandemie hat so einige Schattenseiten. Nicht nur Corona selbst stellt eine Gefahr dar. Lockdowns und andere Infektionsschutzmaßnahmen haben zu geschlossenen Schulen, Existenzängsten unter Arbeitnehmern und viel schlechter Laune geführt. Doch bei manchen blieb es nicht beim einfachen Frust über fehlende Christkindlmärkte und geschlossene Clubs. Mediziner beobachten eine Zunahme psychischer Erkrankungen in der Corona-Pandemie, etwa vermehrt Depressionen.

Eine Studie von Forschern der School of Public Health der Universität Boston zeigte, dass sich Depressionssymptome wie Antriebslosigkeit und fehlendes Interesse unter US-Amerikanern während der Pandemie verdreifacht hatten im Vergleich zum Vorjahr. Und auch in Deutschland beobachten Experten eine solche Tendenz. Auch Kinder sind betroffen. So ergab eine Umfrage in 21 Ländern der Deutschen Presseagentur dpa zufolge, dass sich jeder fünfte Mensch im Alter zwischen 15 und 24 Jahren „häufig depressiv fühlt oder wenig Interesse daran hat, Dinge zu tun“. Das gehe aus einem im Oktober 2021 veröffentlichten Unicef-Bericht hervor, für den Kinder und junge Erwachsene in 21 Ländern befragt wurden. so die dpa.

Vor allem für Menschen mit Depression stellen die coronabedingten Veränderungen eine große Herausforderung dar, so die Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Denn in einer Depression werde alles Negative im Leben ins Zentrum gerückt, so auch die Sorgen und Ängste wegen des Coronavirus, heißt es weiter. Auf ihrer Webseite gibt die Stiftung Hilfestellung für Betroffene.

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Corona-Impfung wirkt sich positiv auf die mentale Gesundheit aus

Die Pandemie-bedingen Änderungen im Alltag, aber auch Covid-19 selbst können also die Entstehung einer Depression zur Folge haben*. Doch wie verhält es sich bei der Corona-Impfung? Kann diese auch eine Depression auslösen? Derartige Fragen und Falschinformationen kursieren und kursierten vor allem in sozialen Medien und Messaging-Diensten wie Telegram. Fachleute können hier klar widersprechen. So zitiert der Bayerische Rundfunk Dr. Sabine Köhler, Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Nervenärzte zum Thema: „Psychische Erkrankungen sind Erkrankungen des Gehirns. Der mRNA-Wirkstoff, der zu einer Ausbildung von Antikörpern gegen das Virus führt, erreicht das Gehirn gar nicht“. Die Moleküle, die in der Impfung enthalten sind, wären zu groß, um die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Außerdem gebe es Köhler zufolge keine Daten zu einer Häufung von Depressionen oder schizophrenen Erkrankungen durch die Impfung.

Im Gegenteil: US-amerikanische Forscher der University of Southern California kamen in einer Studie zu dem Schluss, dass eine Impfung vor Depressionen schützt. So hätten Personen, die zwischen Dezember 2020 und März 2021 geimpft wurden, nach der ersten Dosis über ein geringeres Maß an psychischer Belastung berichtet, schreiben die Forschenden. Selbst das Risiko, leicht bis schwer an Depression zu erkranken, würde durch eine Corona-Immunisierung gesenkt werden, so die Studienergebnisse. (jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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