„Die Höhle der Löwen“: Audiogerät „deep.one“ lässt Gehörlose Musik wahrnehmen
Drei Gründer aus München stellen bei „Die Höhle der Löwen“ eine Sensation vor: Ein Audiogerät, mit dem Gehörlose Musik fühlen können.
Update vom 10. Mai 8:00 Uhr: „Das haptische Wahrnehmen ist der Schlüssel zur Realität.“ Das Zusammenspiel der Sinne und die Begeisterung dafür vermittelten die drei Gründer von „deep.one“ auch spürbar gegenüber den Investoren in der Show. Bei der Einführung, wie es zu der Idee kam, reagiert Dr. Georg Koffler mit einem erstaunt-beeindruckten „Aaahhhh!“
Wie „deep.one“ den Bass fühlbar macht, davon wollte sich Judith Williams sich direkt überzeugen. „WOW! Wahnsinn! Das müsst Ihr ausprobieren! Unglaublich, toll!“ Die Löwin-Investorin betont, dass sie durch die Vibration beim Musikhören das starke Gefühl hat, nicht mehr da zu sein, was durch den weiteren Sinn – das Fühlen – zu erklären ist, der angesprochen wird.
„Es ist natürlich ein Erlebnis! Ich spüre Musik und höre sie nicht nur“, beschreibt Carsten Maschmayer sein Soundempfinden. Nico Rosberg geht noch weiter: Er steht beim Tragen von „deep.one“ und Spüren der Musik sofort auf, tanzt euphorisch, macht die „Daumen hoch“-Geste und untermalt diesen Moment mit den Worten „Sensationell! Richtig cool!“ Lediglich Dr. Georg Kofler teilt nicht sofort diese Euphorie seiner Jury-Kollegen, indem er erklärt „Ich finde es ja sehr beeindruckt, dass Ihr alle so geflashed seid – ich nicht.“
78 Prozent der Nutzer sind begeistert, erläutern die Gründer diesen repräsentativen Querschnitt zum Erlebnis von „deep.one“. Und dieses Erlebnis – Vibrationsgerät und Aufladekabel – hat einmalig mit 299 Euro zwar einen stolzen Preis. Doch die Idee und Technologie des „Sound-spüren“ ist es wert und der Markt vorallem durch die Gaming-Szene bietet enorme Möglichkeiten. Das sieht auch Dr. Georg Kofler, der den Gründern mit 200.000 Euro Investment für 25 Prozent Firmenanteile ein Angebot macht – und die Erfinder und Entwickler von „deep.one“ Frederik Podzuweit, Stefan Sube sowie Prof. Stefan Mittnik schlagen ein.
Erstmeldung vom 7. Mai, 08:00 Uhr: München – Musik für Gehörlose? Was utopisch klingt, wollen die Gründer von „deep.one“ aus München möglich machen. Bei der beliebten Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ stellen sie am Montagabend (9. Mai 2022) ihr Produkt vor. Dabei handelt es sich um ein Audiogerät, mit dem Menschen mit Hörbehinderungen Musik am Körper wahrnehmen können. Mit ihrer Idee könnten sie in Zukunft auch das Fernsehen und Computerspielen revolutionieren.
„Die Höhle der Löwen“ (Vox) – „deep.one“ lässt Gehörlose Musik wahrnehmen
„Die haptische Wahrnehmung ist der Schlüssel zur Realität“, erklärt Gründungsmitglied Stefan Sube (45) gegenüber „RTL“. Denn: „Die Welt, die wir jeden Tag erleben, hören und sehen wir – aber wir fühlen sie auch. Wie zum Beispiel einen heranfahrenden Zug“, so der Ingenieur. Damit beschäftigte sich auch Diplom-Industrie-Designer Frederik Podzuweit (40), der sich schon immer für das Zusammenspiel von Sinnen begeisterte. Ein Studienprojekt inspirierte den Gründer dazu, ein besonderes Audiogerät zu designen: Durch das Gerät, das sie bei „Die Höhle der Löwen“ vorstellen, sind Gehörlose in der Lage, Musik wahrzunehmen. Dafür übersetzte Podzuweit Musik in starke Vibration.

Schließlich erkannte Sube das Potenzial der Idee und zusammen entwickelten sie einen inzwischen serienfähigen Prototyp, mit dem sie Bass fühlbar machen. Dabei sei besonders wichtig, wo sich Vibration im Körper befindet. „Nämlich am Nacken und im Brustmuskel“, weiß Podzuweit. Gegenüber „24vita.de“ erklärt der Industrie-Designer, dass die Musik mit verstärkter Vibration, den sogenannten „Vibration-Pads“, an den Körper übermittelt wird. Dabei wird der Tieftonanteil mithilfe dieser Pads im Nacken und auf der Brust überspielt, wobei „deep.one“ mit einem Ausgabegerät via Bluetooth gekoppelt ist.
Noch mehr spannende Gesundheitsthemen finden Sie in dem kostenlosen Newsletter von 24vita.de, den Sie gleich hier abonnieren können.
„deep.one“ wurde an hörgeschädigten und tauben Menschen entwickelt
Aus medizinscher Sicht wird zwischen verschiedenen Hörbehinderungen unterschieden. Neben dem temporären Hörverlust, den beispielsweise Entzündungen im Ohr auslösen können, gibt es mehrere Abstufungen bei dauerhaften Hörschäden: Unter Schwerhörigkeit wird ein mittlerer Hörverlust bei etwa 50 Dezibel verstanden, Resthörigkeit definiert sich über einen Hörverlust ab etwa 90 Dezibel. Gehörlos oder taub ist man, wenn der Hörverlust mehr als 120 Dezibel beträgt.
„Auch komplett taube Menschen können Musik mit unserem Gerät wahrnehmen. Unsere Prototypen wurden extra mit hörgeschädigten und tauben Menschen als Probanden entwickelt“, so Podzuweit weiter auf Anfrage von „24vita.de“. Die Musik wird nicht gehört, sondern „man taucht ein und erfühlt den Klang“, beschreibt der 40-Jährige das Erleben mit „deep.one“. Er betont allerdings, dass nicht jede Musikart für das Klangerlebnis geeignet sei. „Eine hohe Frauenstimme im Gesang oder eine einzelne Geige hat zu wenig Vibration, um vom Körper wahrgenommen zu werden.“ Damit erfanden sie jedenfalls ein ganz und gar sinnvolles Gerät, das auch den „Höhle der Löwen“-Zuschauern – anders als bei der nachhaltigen Kartonidee – gefallen könnte.
Den Dritten im Bunde konnten die beiden Gründer ebenfalls von ihrem Audiogerät überzeugen: Prof. Stefan Mittnik, Professor für Finanzökonometrie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, war begeistert von der Idee seines ehemaligen Studenten Podzuweit und schließlich mit an Bord. Gemeinsam werden sie das Audiogerät – hoffentlich gut vorbereitet – vor den Investoren von „Die Höhle der Löwen“ präsentieren. Schließlich haben die Unternehmer noch Größeres mit ihrer Geschäftsidee vor.
„Die Höhle der Löwen“ (Vox): Gründer wollen auch Entertainment-Markt erobern
„Gerade für Gamer ist der deep.one ein tolles Device, denn sie können so noch tiefer in ihre Spielwelt eintauchen. Das Gleiche gilt fürs Filme schauen“, erklärt Sube laut „RTL“. User könnten dann Spiele und Filme nicht nur audiovisuell, sondern mit einem dritten Sinn wahrnehmen. So könnte das Erlebnis intensiver und noch realer werden. Für die Eroberung des Entertainments-Markts wollen sie bei „Die Höhle der Löwen“ zehn Prozent Firmenanteile für 200.000 Euro Investment bieten. Ob sie, wie die Gründerinnen des beweglichen „FREIBEIK“-Sattelgelenks gegen Rückenschmerzen beim Radfahren mit einem „Die Höhle der Löwen“-Deal nach Hause gehen oder ihn sogar ausschlagen wie die Gründer von „shower+“, das zeigt sich am Montagabend ab 20.15 Uhr.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.