Erste Hilfe bei Verbrennungen: Brandblasen niemals öffnen
Was sind die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Brandverletzung? Wie Sie Verbrennungen richtig versorgen und wann ein Besuch beim Arzt ratsam ist.
Egal ob beim Plätzchen-Backen oder am Adventskranz – Eine unachtsame Bewegung und schon hat man sich am heißen Blech oder Kerzenlicht verbrannt. Gerade in der Vorweihnachtszeit sind Brandverletzungen besonders häufig. Wer sich schon einmal eine Verbrennung im Alltag zugezogen hat, weiß, wie schmerzhaft auch kleine Brandwunden sein können. Die richtige Versorgung der Verletzung ist daher besonders wichtig. Während leichte Verbrennungen sich gut zu Hause behandeln lassen, sollten Sie bei großflächigen Brandverletzungen dagegen schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen es gibt, was Sie im Ernstfall selber tun können und wann ein Besuch beim Arzt ratsam ist.
Erste Hilfe bei Verbrennungen: So reagieren Sie bei Brandverletzungen richtig
Auf Hitze reagiert die Haut besonders empfindlich. Bereits ab Temperaturen von 55 Grad Celsius bilden sich auf der Hautoberfläche Blasen, bei höheren Temperaturen kommt es darüber hinaus innerhalb kürzester Zeit zu schweren Haut- und Nervenschäden. Eine schnelle und der Schwere der Wunde angemessene Versorgung ist daher besonders wichtig. Nur so können die betroffenen Stellen gut verheilen und eine starke Narbenbildung verringert werden.

Grundsätzlich gilt: Während kleine und oberflächliche Brandwunden ohne Probleme zu Hause versorgt werden können, muss bei Verbrennungen an empfindlichen Stellen wie Gesicht, Händen, Gelenken rund Genitalien schnellstmöglich die Notaufnahme aufgesucht werden. Gleiches gilt bei größeren Verletzungen. Dabei lautet die Faustregel: Von großflächigen Wunden sprechen Ärzte, wenn die betroffene Stelle größer als eine Handfläche ist.
Verbrennungen erkennen
Mediziner unterscheiden grundsätzlich zwischen einer Verbrennung und einer Verbrühung. Während Verbrennungen durch Feuer, Strom, heiße Gegenstände oder Sonne verursacht werden, entstehen Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten oder Dampf. Da bei einer Verbrühung die Haut meist stärker geschädigt wird, sind die Folgen häufig auch schwerwiegender.
Zu den typischen Symptomen bei Verbrennungen und Verbrühen zählen gleichermaßen:
- gerötete Haut
- Hautschwellungen
- Brandblasen
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Erste Hilfe bei Verbrennungen: Was tun bei Brandverletzungen?
Das Wichtigste bei Verbrennungen und Verbrühungen ist schnell Erste Hilfe zu leisten. Nachdem Ersthelfer die Ursache der Verletzung entfernt haben, sollten sie der betroffenen Person unbedingt helfen, die auf der Wunde aufliegende Kleidung, auszuziehen.
Der Schmerz kann durch Kühlen etwas gelindert werden. Bei Verbrennungen an den Fingern hilft beispielsweise kaltes Wasser. Keinesfalls sollten Betroffene die beschädigte Haut jedoch mit eiskaltem Wasser, Eiswürfeln oder Kühlpads behandeln. Das gilt vor allem bei großflächigen Wunden, da in diesem Fall eine Unterkühlung drohen kann. Der restliche Körper sollte zudem unbedingt warmgehalten werden.
Auskühlung vorbeugen
Wird die Wunde zu lange oder zu intensiv gekühlt, können laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreislaufbelastungen entstehen, die im weiteren Behandlungsverlauf sogar deutlich problematischer sind als die durch die Verbrennung entstandenen Haut- und Gewebeschäden. Grund dafür ist, dass durch den Verlust der Haut bei Verbrennungsopfern die Wärmeregulation des Körpers aus dem Gleichgewicht gerät. Bei der Erstversorgung muss daher eine weitere Auskühlung unbedingt vermieden werden.
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Da die Haut durch die Verbrennung stark beeinträchtigt ist, kann sich die Brandwunde leicht entzünden. Ist die Verletzung gut gekühlt, sollte der verletzte Bereich daher mit Verbandsmaterial steril abgedeckt werden. Brandblasen sollte man zudem keinesfalls öffnen, da so Keime und Bakterien in die Wunde gelangen können. Ist die Wunde offen, kann auch ein antiseptisches Gel vor einer Infektion schützen.