Erziehung: Autoritärer Stil ist nicht der beste, laut Experten
Eltern von heute machen sich häufig Druck, welche Erziehung für ihr Kind wohl die richtige ist. Soll es um Strenge gehen oder um Fürsorge, oder beides?
München – Kindererziehung ist nicht immer einfach, das würden wohl viele Eltern bestätigen. Da nützen häufig auch die zahlreichen Erziehungsratgeber und gut gemeinten Ratschläge der Großeltern sowie anderer Mütter und Väter nur wenig – das kann eher verunsichern und Druck aufbauen. Welcher Erziehungsstil der „richtige“ ist, hängt viel damit zusammen, was Eltern sich für ihre Kinder wünschen und was sie ihrem Nachwuchs an Werten und Ansichten mitgeben möchten.
Elternratgeber: Was bedeutet Erziehungsstil?

Gibt es ihn überhaupt, den richtigen Erziehungsstil, der sich im Alltag am ehesten bewährt? Eine Antwort auf diese Frage wäre womöglich, dass der Erziehungsstil der Eltern stark von ihrem Wertesystem abhängt. Erziehungsstile und -praktiken spielen nämlich eine entscheidende Rolle für die sozial-emotionale Entwicklung von Kindern, wie eine Studie von Chris Segrin von The University of Arizona und Jeanne Flora der New Mexico State University zeigte.
Gemäß dem Wissensportal „spektrum.de“ sind es drei angeborene Grundbedürfnisse, die einen Menschen in seiner Entwicklung ausmachen: Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit. Letztlich sind alle drei nach heutigen Erkenntnissen wichtig für eine sozial-emotionale Entwicklung. Die These der psychologischen Grundbedürfnisse geht auf die Selbstbestimmungstheorie von Edward Deci und Richard Ryan der University of Rochester zurück.
Was bedeutet autoritäre Erziehung?
Bei einer autoritären Erziehung setzen Eltern auf strenge Regeln und Gehorsam, weniger auf Bindung. Das Verhältnis zu den Kindern ist eher von Distanz geprägt. Immer mehr Eltern von heute möchten von dieser Art der Erziehung wegkommen.
Elternratgeber: Was ist unter der autoritativen Erziehung zu verstehen?
Eltern, die ihre Kinder autoritativ erziehen, setzen ebenfalls auf Regeln. Doch die Bedürfnisse der Kinder werden mit berücksichtigt. Bei diesem Erziehungsstil geht es vielmehr um Beziehung als im klassischen Sinne Erziehung. Beim autoritativen Erziehungsstil werden Kinder in ihrem Verantwortungsbewusstsein gestärkt sowie in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung unterstützt. Daher gilt er unter Experten für Kinder als der beste.
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Was ist dran am permissiven Erziehungsstil?
Eltern, die ihren Kindern mit viel Verständnis gegenüber treten sowie Freiraum und Autonomie eingestehen, und weniger auf Regeln setzen, erziehen permissiv – aus dem Englischen von permissive, was nachgiebig, großzügig bedeutet.
Elternratgeber: Ist die negierende Erziehung die richtige?
Ist der Erziehungsstil von wenig Bindung und wenig Regeln geprägt, wird er als negierend eingestuft. Kinder, die in einem derartigen Gefüge großvwerden, können ihre Emotionen häufig schwieriger regulieren und entwickeln weniger Selbstbewusstsein, neigen zu Verhaltensauffälligkeiten, so das Ergebnis von Untersuchungen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.