Kindern Manieren beibringen: Therapeutin nennt drei Säulen der Erziehung
Gutes Benehmen will gelernt sein. Welche Erziehungstipps Kinder zu höflichen Erwachsenen machen? Eine Therapeutin kennt die richtige Kombination.
„Danke“ und „Bitte“ sagen, im Gespräch Augenkontakt halten, am Tisch mit Besteck essen und immer fragen, bevor man die Spielsachen des Nachbarkinds einfach nimmt: Gutes Benehmen macht das Leben um einiges einfacher. Kinder lernen bereits viel durch einfaches Beobachten. Auf diese Weise eignen sie sich viele Verhaltensweisen an, die in der Gesellschaft als positiv empfunden werden. Dazu gehört etwa das Ausreden lassen oder dass man älteren Mitmenschen den Platz in der vollen U-Bahn anbietet. Doch auch die Erziehung leistet einen wichtigen Beitrag, wenn es um die Manieren von Kindern geht. So sollten Eltern ihren Kindern nicht nur gutes Benehmen vorleben, sondern ihnen auch fallbezogen erklären, was warum wichtig ist.
Das ist nicht immer einfach. Denn Kinder werden auch durch Medien, im Kindergarten oder im Sportverein geprägt – und bekommen dort auch unhöfliche Verhaltensweisen mit. Auch im Internet kursieren Umgangsformen, die übergriffig und verletzend sind. Umso wichtiger ist es, dass Erziehungsberechtigte sich umfänglich einbringen.

Gutes Benehmen beibringen: Drei Regeln, die Erfolg versprechen
Für viele Eltern und andere Erziehungsberechtigte stellt das Thema „Manieren beibringen“ eine Herausforderung dar. Groß ist manchmal die Angst, etwas falsch zu machen oder nicht alle wichtigen Regeln zu vermitteln. Siggie Cohen, eine US-amerikanische Kinder- und Familientherapeutin, sieht in drei Säulen den optimalen Weg, um dem Kind gutes Benehmen zu lehren. Sie erläutert diese im Gespräch mit dem Portal verywellfamily:
- Direkte Anweisungen (zum Beispiel: „Wenn du etwas geschenkt bekommst, solltest du dich immer bedanken“)
- Vorleben des gewünschten Verhaltens
- Bestärken der Erwartungen durch Lob und Konsequenzen
Wichtig ist es Cohen zufolge, die eigenen Erwartungen ans Kind ihm gegenüber zu formulieren. Am besten sollte dies mit einer Erklärung erfolgen, warum diese oder jene Umgangsform wichtig ist. Denn wenn das Kind die Verhaltensregeln versteht, wird es sich wahrscheinlich eher daran halten. Wenn Sie Ihrem Kind etwa beibringen möchten, dass es andere ins Spiel miteinbezieht, kann ein Argument sein, dass sich auf diese Weise alle willkommen und wichtig fühlen.