Erziehung von Kindern: Welcher Elterntyp sind Sie?
Es gibt unterschiedliche Typen von Eltern und verschiedene Erziehungsstile. Finden Sie sich in einem der drei gängigen Typen wieder?
München – Helikopter-, Rasenmäher-, U-Boot-Eltern: Schwirrt Ihnen auch schon der Kopf bei den zahlreichen Elterntypen, die es inzwischen gibt? Wir schaffen Klarheit, indem wir einen Überblick über die gängigsten Typen von Eltern geben. Vielleicht erkennen Sie sich dabei auch selbst wieder.
Erziehung von Kindern: Welcher Elterntyp sind Sie?

Welchen Erziehungsstil Eltern anwenden und welcher für sie der beste ist, hängt davon ab, welche Werte und Ansichten sie ihren Kindern vermitteln möchten und was sie sich für ihren Nachwuchs wünschen. Mit der Erziehung ihrer Kinder werden Eltern stets vor große Herausforderungen gestellt.
Dabei kommt es oft vor, dass sie in gewisse Muster fallen und bestimmte Rollen übernehmen, aus denen sie nur schwer wieder herauskommen. Ein näherer Blick auf die einzelnen Elterntypen schadet deshalb nicht, um seine Erziehungsmethoden mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und möglicherweise zu reflektieren.
1. Helikopter-Eltern meinen es mit der Fürsorge ihrer Kinder schlicht zu gut
Die Spezies „Helikopter-Eltern“ ist wohl den meisten Menschen inzwischen ein Begriff. Ihnen eilt nicht gerade der beste Ruf voraus. Schließlich sind typische Merkmale ihrer Erziehung, dass sie wie Hubschrauber immerzu um ihre Kinder kreisen und sie geradezu überwachen. Diese Überbehütung soll laut einem Forscher sogar dazu führen, dass Kinder heutzutage unglücklich wie nie zuvor sind. Helikopter-Eltern möchten eben die Kontrolle über alle Lebensbereiche ihres Kindes bewahren. Dazu gehört zum Beispiel der Kindergarten, die Schule, die Freizeit sowie der Freundeskreis der Kinder.
Kinder von sogenannten Helikopter-Eltern wachsen zwar sehr behütet auf, doch dieser Erziehungsstil kann laut Experten bei den Kindern erheblichen Schaden anrichten. Laut einer Expertin entspricht die Überbehütung sogar eher einer Vernachlässigung. Besonders gefährdet sind die Selbständigkeit sowie das Selbstwertgefühl der Kleinen. Der Erziehungswissenschaftler Albert Wunsch warnt davor, der Nachwuchs könnte sich zu verhaltensgestörten und verwöhnten Kindern entwickeln. Andere Forscher kamen hingegen zu dem Ergebnis, dass sie trotzdem bessere Bildungs- und Erfolgschancen im Leben haben als andere Kinder.
Da Helikopter-Eltern meist Probleme damit haben, ihre Kinder loszulassen, sollten Sie – falls Sie sich in der Beschreibung gerade wiedergefunden haben – ein paar Tipps beherzigen. Anstatt über Ihren Kindern wie ein Helikopter zu schwirren, sollten Sie auch einmal die Perspektive Ihres Kindes einnehmen und seine Lebenswelt aus seinen Augen betrachten. Lernen Sie außerdem zu unterscheiden, wann Ihr Kind Schutz und in welchen Situationen es nur Unterstützung braucht. Helfen Sie Ihrem Kind zudem dabei, seinen „inneren Radar“ zu entwickeln, auf den es sich verlassen kann, wenn Sie einmal nicht in seiner Nähe sind.
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2. Rasenmäher-Eltern wollen ihren Kindern jegliche Hindernisse aus dem Weg schaffen
Wenn man glaubt, es geht nicht mehr schlimmer, dann kommen die Rasenmäher-Eltern daher. Sie sind quasi eine Steigerung der Helikopter-Eltern. Während diese Ihre Kinder überwachen, gehen Rasenmäher-Eltern sogar noch einen Schritt weiter: Sie greifen in das Geschehen ein, indem sie ihren Kindern jegliche Hindernisse aus dem Weg räumen. Anstatt sie also auf das Leben und seine Herausforderungen vorzubereiten, wollen sie die Kleinen vor Auseinandersetzungen und Misserfolgen bewahren.
So kann es vorkommen, dass Eltern auf dem Spielplatz schon mal in eine Situation mit einem anderen Kind eingreifen, wo es nicht wirklich nötig ist. Dadurch hindern sie die Kinder jedoch daran, selbst Lösungen zu finden. Dieser Erziehungsstil setzt sich mitunter auch in der Schule fort und es kommt sogar so weit, dass Rasenmäher-Eltern die Hausaufgaben für ihre Schützlinge erledigen. Dadurch werden die Kleinen jedoch zur Passivität erzogen und an der Entwicklung von Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Zielstrebigkeit gehindert.
Obwohl sie den Kindern eigentlich einen Gefallen tun wollen, bewirken Rasenmäher-Eltern eher das Gegenteil: „In Wahrheit erziehen sie unselbstständige kleine Tyrannen. Zu Hause sind sie Tyrannen, woanders sind sie ängstlich, weil es ihnen an Selbstbewusstsein fehlt“, warnt beispielsweise Familientherapeutin Anette Frankenberger aus München.
3. U-Boot-Eltern kümmern sich nicht um die Schullaufbahn ihrer Kinder
Ganz anders als Helikopter- oder Rasenmäher-Eltern verhalten sich die sogenannten U-Boot-Eltern. Wie es der Name schon vermuten lässt, tauchen sie zunächst ab, wenn es um die Schullaufbahn ihrer Kinder geht. In der Realität bedeutet das, dass U-Boot-Eltern bei keinem Elternsprechabend erscheinen und sich augenscheinlich nicht für die schulischen Belange ihrer Kinder interessieren. Sobald das Kind jedoch ernste Probleme in der Schule hat und beispielsweise sogar die Versetzung gefährdet ist, tauchen die Eltern urplötzlich bei den Lehrkräften auf.
Dann können sie durchaus auch schwere Geschütze auffahren. Denn zeigen die Beschwerden bei Lehrern oder direkt bei der Schulleitung keine Wirkung, drohen U-Boot-Eltern gerne auch mal mit einem Anwaltsschreiben. Mit dieser Strategie wollen auch U-Boot-Eltern ihre Kinder vor bösen Überraschungen in der Schule bewahren. Allerdings schadet dieses Vorgehen und ihre Erziehung laut einem Pädagogen Kindern noch mehr als die von Helikopter- oder Rasenmäher-Eltern.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.