Erziehung: Studie ergibt, dass Menschen ohne Kinder glücklicher sind
Ein Kind kostet seine Eltern bis zu seinem 18. Lebensjahr 130.000 Euro. Gerade der finanzielle Aspekt spielt deshalb eine Rolle, warum Kinder kriegen nicht immer glücklich macht.
Viele Menschen verbinden mit einem erfüllten Leben den Wunsch nach eigenem Nachwuchs. Doch macht die Erfüllung dieses Traums tatsächlich glücklicher und zufriedener? Eine Studie von Glücksforschern zeigt, dass eher das Gegenteil der Fall ist. So sollen viele Menschen nach der Geburt ihrer Kinder sogar unglücklicher sein als zuvor.
Erziehung: Studie ergibt, dass Menschen ohne Kinder glücklicher sind

Für die im Februar 2019 veröffentlichte Studie der beiden Forscher Prof. David Blanchflower vom Dartmouth College und Prof. Andrew Clark von der Paris School of Economics wurden eine Million Eltern über einen Zeitraum von zehn Jahren befragt. Dabei zeigte sich, dass viele Menschen nach der Geburt ihrer Kinder unzufriedener waren als davor. Dies lag vor allem am finanziellen Aspekt.
Die Ausgaben für den Nachwuchs sind schließlich immens. Das beginnt bereits bei der Baby-Ausstattung, später kommen dann Schulsachen und Hobbys dazu. Oft brauchen Familien irgendwann auch eine größere Wohnung und ein geräumigeres Auto. Wenn beide Eltern arbeiten gehen müssen – womöglich auch noch in Vollzeit-Jobs –, dann kann es zusätzlich zu einer enormen Stressbelastung führen, Job und Familienleben unter einen Hut zu bringen.
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Soziologe erklärt: „Kinder machen selbst dann nicht glücklich, wenn man unbedingt welche will“
Auch Prof. Martin Schröder, Soziologe und Professor an der Philipps-Universität Marburg, kam in seiner Analyse, für die er 85.000 Deutsche befragte, zu demselben Ergebnis. Eltern sind demnach nicht zufriedener als Kinderlose. „Selbst unter denjenigen, die sagen, dass Kinder ihnen im Leben sehr wichtig sind, findet sich kein positiver Effekt“, erklärt der Soziologe. „Das heißt, Kinder machen selbst dann nicht glücklich, wenn man unbedingt welche will.“
Nach der Geburt nehme die Zufriedenheit zwar kurzzeitig zu, doch sobald ein Kind zwei Jahre alt ist, nehme sie auch wieder ab. Auch laut Schröder geschieht dies wegen des finanziellen Aspekts. Weil Eltern ihr Geld unter mehreren Haushaltsmitgliedern aufteilen müssen, haben sie weniger für sich. Dies mache sie wiederum unzufriedener.
Demnach werden Eltern ohne Geldsorgen und, wenn ihnen genauso viel Geld bleibt wie davor, tatsächlich zufriedener, wenn sie Kinder haben. Kinderlose führten außerdem ein angenehmeres Leben, weil sie mit ihrer finanziellen Situation mit ihrer Partnerschaft oder Ehe zufriedener seien. Zudem gehen sie mehr aus, machen mehr Sport und weniger Hausarbeit und hätten mehr Geld für Unterhaltung und Restaurantbesuche übrig. Hinzu kommt, dass sie den Kontakt zu Freunden mehr pflegen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Geldsorgen mit Kindern: Bereits bei Familienplanung finanziellen Aspekt beachten
Menschen, die sich dennoch Nachwuchs wünschen, ist deshalb zu raten, dass sie sich bereits vor der Familienplanung Gedanken um den finanziellen Aspekt machen. Damit es nicht plötzlich zum bösen Erwachen kommt. Hierbei können Fragen helfen, wie zum Beispiel: Wie soll es nach der Geburt im Beruf weitergehen oder reicht das Einkommen auch in der Elternzeit aus? Ein finanzielles Polster kann außerdem helfen, dass Eltern ihr Familienleben entspannter beginnen können.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.