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Rasenmäher-Eltern können eigene Kinder unglücklich machen

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Von: Judith Braun

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Auch Rasenmäher-Eltern wollen für ihren Nachwuchs nur das Beste. Mit ihrem Erziehungsstil können sie ihre eigenen Kinder jedoch unglücklich machen.

Zwei Kinder spielen friedlich auf dem Spielplatz zusammen. Als ein Streit wegen der Schaufel entsteht, greift eine der Mütter sofort ein. Dieses Szenario spielt sich ab, wenn sogenannte Rasenmäher-Eltern unterwegs sind.

Im Gegensatz zu den Helikopter-Eltern schwirren sie nicht nur ständig um ihren Nachwuchs herum – immer auf der Hut vor der nächsten potenziellen Gefahr –, sondern lösen für sie auch sämtliche Probleme. Entgegen ihrer Intention, für ihre Kinder nur das Beste zu wollen, schaden sie ihnen und ihrer Entwicklung damit jedoch erheblich. Ein Lehrer warnt sogar vor unglücklichen Kindern.

Rasenmäher-Eltern können eigene Kinder unglücklich machen

Ein Kind sitzt auf einem Sessel und schaut traurig
Ein Lehrer warnt vor dem Erziehungsstil von Rasenmäher-Eltern, die ihre Kinder dadurch unglücklich machen können. (Symbolbild) © Monkey Business 2/IMAGO

Den Begriff Rasenmäher-Eltern prägte ein Lehrer mit einem anonym verfassten Text auf der Webseite weareteachers.com. Dort berichtete er über den Eltern-Typus, der seinen Kindern jegliche Hindernisse aus dem Weg räumen möchte, bevor die Kinder es überhaupt gemerkt haben. Rasenmäher-Mütter und -Väter greifen gerne mal in das Geschehen ein, erledigen die Hausaufgaben ihrer Schützlinge oder können ähnlich wie U-Boot-Eltern bei Lehrkräften Druck ausüben, wenn ihnen die Noten ihrer Kinder nicht gefallen oder die Versetzung gefährdet ist.

Die Erfahrungen des Lehrers zeigen zwar, dass es die Eltern nur gut meinen mit ihren Schützlingen. Seiner Ansicht nach trägt ihr Verhalten und ihr Erziehungsstil jedoch nicht gerade dazu bei, dass aus den Kindern später mal glückliche Erwachsene werden. Denn dadurch, dass Rasenmäher-Eltern ihre Kinder vor jeglichen Misserfolgen und Auseinandersetzungen schützen möchten, rauben sie ihnen wichtige Erfahrungen und schaden der Entwicklung von Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit.

Schließlich warten auf jeden Menschen im Leben Herausforderungen, mit denen man zurechtkommen muss. Wer aber nie lernt, ein Problem selbständig zu lösen, der könnte es später einmal schwierig haben und deshalb eben unglücklich werden. Eine andere Expertin kritisiert ebenfalls den Erziehungsstil von Rasenmäher-Eltern und warnt vor dem Heranziehen „unselbständiger Tyrannen“.

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Rasenmäher-Eltern müssen wie Helikopter-Eltern das Loslassen lernen

Da die Rasenmäher-Eltern zur Gruppe der Helikopter-Eltern zählen, müssen auch sie lernen, loszulassen. Das kann ihnen beispielsweise gelingen, wenn sie sich in ihr Kind hineinversetzen und nicht nur ihre eigene, sondern auch dessen Perspektive einnehmen und berücksichtigen. Zudem ist es wichtig, zu unterscheiden, wann das Kind echten Schutz braucht und in welchen Situationen lediglich die Unterstützung durch die Eltern gefragt ist. Das Kind sollte außerdem eine Art „eigenen Radar“ entwickeln. Dieser bietet ihm Orientierung zum Handeln in bestimmten Situationen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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