Rohes Geflügel vor dem Kochen nicht waschen: Es droht Lebensmittelvergiftung
Rohes Geflügel muss vor dem Kochen nicht mehr unter den laufenden Wasserhahn. Die Bakterien verbreiten sich so nur noch mehr.
Berlin – Wer Geflügel zubereitet, der hat schon früh eingebläut bekommen, das Fleisch vor dem Kochen ordentlich zu waschen. Ursprung dieser Regel ist, dass Köche das Fleisch so vor dem Verzehr bestmöglich von Bakterien wie Salmonellen befreien und kein gesundheitliches Risiko beim Essen mehr besteht. Doch das Bundesinstitut für Risikobewertung widerspricht. Gerade das Waschen erhöht das Risiko, an einer Lebensmittelvergiftung zu erkranken.
Rohes Geflügel vor dem Kochen nicht waschen: Es droht Lebensmittelvergiftung

Fleisch ist ein Lebensmittel, das gewisse Ansprüche an den Koch oder die Köchin mit sich bringt. Es bedarf der richtigen Handhabung, aber nicht nur beim Zubereiten des Gerichts, sondern schon weit vorher. So dürfen Köche die Kühlkette vom Supermarkt bis in den Kühlschrank nicht unterbrechen und sollten das Fleisch möglichst direkt verarbeiten.
Geflügel spielt dabei eine besondere Rolle, denn diese Fleischart ist sehr anfällig für Bakterien wie Salmonellen. Salmonellen lösen Lebensmittelvergiftungen aus, die sich beispielsweise in Form von Durchfall oder Übelkeit zeigen. Besonders häufig sind sie in rohen oder nicht ganz durchgegarten Lebensmitteln wie Eiern, roher Kuchenteig, aber eben auch rohem Geflügel zu finden. Das Tückische an einer Vergiftung mit Salmonellen ist, dass Menschen extrem lange ansteckend sind. Je nach Schwere der Erkrankung kann ein Erwachsener noch bis zu einem Monat die Krankheit übertragen. Bei Kindern zieht sich der Zeitraum sogar noch länger: Ist der Verlauf schlimm, ist das Kind bis zu einem halben Jahr ansteckend. Es gilt daher, eine Salmonellen-Vergiftung möglichst zu vermeiden.
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Rohes Geflügel vor dem Kochen nicht waschen: Salmonellen-Schleuder
Bereiten Köche nun Geflügel zu, galt lange die Regel, das Fleisch als Erstes unter laufendem Wasser gut abzuwaschen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung macht dieser Küchenweisheit aber einen Strich durch die Rechnung und plädiert für das Gegenteil. Das Problem: Wer das Geflügel unter Wasser hält, der kann Wasserspritzer nicht vermeiden. In diesen Wasserspritzern sind die Bakterien schon verteilt und landen dann auf Anziehsachen, Küchenmöbeln und anderen Gegenständen. So ist die Gefahr viel größer, mit Salmonellen in Kontakt zu kommen. Am besten legen Köchinnen das Stück Fleisch direkt in die heiße Pfanne und braten es an. In der Hitze gehen die schädlichen Bakterien kaputt. Außerdem sind noch folgende Verhaltensregeln beim Zubereiten von rohem Geflügel wichtig:
- Brettchen und Messer, die das Fleisch berührt haben, sofort von Hand spülen. In der Spülmaschine wartet das Geschirr zu lange auf seine Wäsche und Salmonellen können sich gut vermehren.
- Immer Hände waschen, sobald man mit rohem Geflügel in Kontakt war. So verteilen sich die Bakterien nicht in der gesamten Wohnung.
Geflügel nimmt in der Pfanne eine weiße Färbung an, dann wissen Köche, dass das Fleisch gut ist. Laut Ökotest sind Verbraucher auf der sicheren Seite, wenn sie das Fleisch mindestens zwei Minuten bei etwa 70 Grad Celsius anbraten.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.