Hitze mit Babys: Am Ohrläppchen prüfen, ob es zu warm ist
Die Sommerhitze macht uns allen, besonders Babys, zu schaffen. Diese Tipps helfen, die Kleinen sicher vor großer Hitze zu schützen.
Sommer und Sonne freut die meisten Menschen – an heißen Tagen hört man jedoch so manche Erwachsenen über die sommerlichen Temperaturen keuchen. Wie soll es dann erst kleinen Babys ergehen, die sich noch nicht mit Worten mitteilen können, wenn ihnen das Wetter zu schwül ist. Gerade dann ist besondere Aufmerksamkeit der Eltern gefragt, damit sie erkennen, wann ihrem Nachwuchs die Sommerhitze zu viel wird. Gerade für unterwegs mit Kinderwagen, der Trage oder dem Tuch sowie im Auto können einfache Tipps Eltern und Kindern die heißen Tage leichter machen.
Hitze: Tipps, auf was Sie unterwegs bei hohen Temperaturen mit Baby achten sollten

Viele Babys reagieren auf die Hitze mit rotem, schwitzendem Kopf, insbesondere am Nacken und an den Haaren sowie roten Wangen. Dann ist Vorsicht geboten und „allerhöchste Zeit für Abkühlung zu sorgen“, wie der Düsseldorfer Kinder- und Jugendarzt Dr. Hermann Josef Kahl gegenüber der Apothekenumschau erklärt. Im schlimmsten Fall könnte ein Hitzeschlag mit typischen Symptomen bei Babys drohen.
Sind Sie unterwegs, empfiehlt es sich, so schnell wie möglich die Stirn des Babys mit einem feuchten, kühlen – jedoch nicht eiskalten Tuch – abzutupfen. Ansonsten sollten Sie rasch einen Ort oder ein Zimmer mit kühlerer Temperatur aufsuchen. Bei Hitze brauchen Kinder und Babys mehr Flüssigkeit als sonst. Daher sollten gerade Säuglinge und Babys bei Bedarf öfters von der Mutter gestillt werden oder Fläschchen mit Pre-Milch erhalten. Ist das Kleine bereits im Beikostalter, können Sie dem Baby auch Wasser geben.
Ob ein Baby genug Flüssigkeit erhält, können Sie an den Windeln erkennen: Sechs nasse Windeln pro Tag sollten es schon sein!
Grundsätzlich empfiehlt der Kinderarzt, bei Babys und Säuglinge alle fünf bis zehn Minuten zu prüfen, ob sie zu warm sind – besonders an heißen Tagen und im Urlaub an heißen Orten. Viele der Kleinen werden zwar unruhig, weinen oder atmen etwas schneller, wenn ihnen zu warm ist. Doch das tun nicht alle und nicht sofort. Bevor es möglicherweise zu einem Sonnenstich mit Folgen kommt, können folgende Tipps helfen, die Hitze des Babys zu erkennen.
Hitze: Baby an heißen Tagen am Ohrläppchen prüfen, ob es zu warm ist
Babys, die bei Hitze nicht sofort durch Weinen oder anderes Alarm schlagen, sollten regelmäßig anhand einfacher Zeichen ihrer kleinen Körper beobachtet werden, ob ihnen die Hitze zu viel ist. „Das geht am Ohrläppchen, an der Stirn oder im Nacken gut“, erläutert Kinderarzt Dr. Kahl weiter gegenüber Baby und Familie der Apothekenumschau. Prüfen Sie mit dem Finger oder der flachen Hand, ob sich das Ohrläppchen – das im Regelfall eher kühl ist – sehr heiß anfühlt, zusätzlich zur Stirn und dem Nacken.
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Wenn es sich zu warm anfühlt, sollten Sie das Baby so schnell es möglich ist an einen kühleren Ort bringen oder etwas Abkühlung durch kühle Tücher und Wickel ermöglichen – selbst ein Fächer oder Handventilator können den Kleinen eine momentane Erleichterung ermöglichen. In letzterem Fall ist wichtig, darauf zu achten, dass das Baby nicht direkt und sehr nah – beispielsweise an den Augen – die kühlende Luft abbekommt, um einen Zug zu vermeiden.
Hitze mit Babys: Was gilt für Spaziergänge im Kinderwagen oder in der Trage sowie für Fahrten im Auto?
Werden sehr warme Tage erwartet, empfiehlt es sich, den Spaziergang mit den Kleinen eher auf den frühen Morgen und spätere Abendstunden zu verlegen, da die Temperaturen zu der Zeit bekanntermaßen niedriger sind. Der Kinderwagen sollte möglichst nicht in der prallen Mittagssonne geschoben oder dort abgestellt werden. Wichtig vor allen Dingen für die Haut der Kleinen, denn: die zarte Babyhaut verfügt noch nicht über einen Eigenschutz gegen UV-Strahlen, wie Dr. Kahl erklärt, und ein Sonnenschutz über Cremes wird von Kinderärzten erst ab ca. einem Jahr empfohlen.
An ganz heißen Tagen sind es häufig Eltern, denen es mit Baby in der Trage oder dem Tuch zu heiß ist. Daher sollte immer Wechselkleidung mitgenommen werden, für die Eltern und auch das Kleine. „Mütter mit großen Still-Brüsten achten bitte darauf, dass das Baby gut Luft bekommt“, erklärt Hebamme Jana Friedrich im Gespräch mit der Apothekenumschau. Und bei Fahrten im Auto an heißen Tagen gilt: Kinder und Babys nie alleine lassen – selbst nicht für zehn Minuten!
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.