Mehr als 4.000 Hitzetote im Jahr 2022 – RKI veröffentlicht Bilanz zum Thema Klimawandel
Im Sommer 2022 sind dem Robert Koch-Institut zufolge etwa 4.500 Menschen in Deutschland an Hitzefolgen gestorben. Manche Regionen waren besonders stark betroffen.
Rund 4.500 Menschen starben laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) im vergangenen Sommer in Folge zu großer Hitze. In der Veröffentlichung heißt es außerdem, dass die Zahlen sich damit auf einem ähnlichen Niveau bewegen, wie in den Jahren 2015, 2019 und 2020. Im Jahr 2021 verstarben etwa 1.900 Menschen durch Hitze, im Jahr davor waren es fast doppelt so viele.
Zahl der Hitzetoten steigt wieder – besonders im Westen
Die Analyse durch das RKI zeigte außerdem, dass die meisten hitzebedingten Todesfälle nicht im Süden auftragen, obwohl es dort die meisten Hitzewochen gab. Dort starben etwa 1.400 Menschen, im Westen stieg die Zahl jedoch auf etwa 2.000 Hitzetote. Ähnliches wurde schon 2018 beobachtet. RKI-Autoren mutmaßen, dass in den Regionen, in denen heißere Sommer üblich sind, eine bessere Anpassung an diese die Ursache ist.
Ein Grund für die Unterschiede ist vermutlich die bessere Hitzeadaption in Regionen, in denen in der Vergangenheit heißere Sommer auftraten.

Gründe für Tod durch Hitze vielfältig
Eine genaue Zahl der durch Hitze Verstorbenen zu erfassen ist schwer, da die Todesursachen sich vielfältig zeigen. Sie reichen vom Hitzschlag bis zu komplexen Komplikationen bei Menschen mit Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Lungenkrankheiten oder Herz-Kreislauf-Problemen. Ähnlich wie bei Rauchern, die an Lungenkrebs und nicht an den Zigaretten sterben, versagen bei Hitzetoten das Herz oder die Nieren oder eine bereits bestehende Erkrankung verschlimmert sich durch Hitze und führt so zum Tod. Großstädter haben ein besonders hohes Risiko, wegen Hitze krank zu werden.
Für die Berechnungen wurden die offiziellen Sterbefallzahlen genutzt und davon die ans RKI gemeldeten Covid-19-Todesfälle abgezogen. Danach haben die Studien-Autoren die Zahlen mit Temperaturmodellen verglichen, um die Zahl der Hitzeopfer schätzen zu können.
Klimawandel sorgt für heißere Sommer
In der Studie heißt es, dass der Sommer 2022 im langjährigen Durchschnitt der sonnigste und viertwärmste gewesen sei – seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Anzahl seiner Hitzewochen waren vergleichbar mit denen des Rekordsommers 2018.
Es ist davon auszugehen, dass es durch den Klimawandel auch in Zukunft vermehrt zu Perioden extremer Hitze in Deutschland kommen wird.
Ein zeitnahes Beobachten ist hier immens wichtig, da es helfen kann, Risiken zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen. „Es ist davon auszugehen, dass es durch den Klimawandel auch in Zukunft vermehrt zu Perioden extremer Hitze in Deutschland kommen wird, die weitreichende gesundheitliche Risiken mit sich bringen können“, so die Autoren der Robert Koch-Studie.