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Inkontinenz: Toilettentraining hilft bei Blasenschwäche

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Von: Laura Knops

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Eine Blasenschwäche kann verschiedene Ursachen haben. Ein gezieltes Training ermöglicht es Betroffenen jedoch trotz einer Harninkontinenz ihren Alltag zu meistern.

Obwohl eine Blasenschwäche zu den häufigsten Volksleiden hierzulande zählt, ist das Thema immer noch schambelastet. So zögern viele Betroffene meist sehr lange, bevor sie einen Arzt um Hilfe bitten. Um die Beschwerden geheim zu halten, verzichten viele Patienten sogar auf soziale Treffen. Denn wer unter einer Inkontinenz leidet, ist häufig gezwungen, innerhalb kürzester Zeit eine Toilette erreichen zu können. Gezieltes Training kann bei einer Harninkontinenz jedoch langfristig helfen.

Inkontinenz: Toilettentraining hilft bei Blasenschwäche

Rund neun Millionen Menschen hierzulande sind von einer Harninkontinenz betroffen – damit gehört die Blasenschwäche zu den häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland. Bei einer Harninkontinenz leiden Betroffene unter einem unwillkürlichen Harnverlust. Handelt es sich in den meisten Fällen nur um wenige Tropfen, kann sich die Blase auch plötzlich auf einen Schlag leeren. Toilettengänge können zudem häufig nur schwer kontrolliert werden.

Es sind zwei Rollen Toilettenpapier zu sehen.
Viele Betroffene mit Blasenschwäche schämen sich für ihre Beschwerden (Symbolbild). © Panthermedia / Imago

Einzugrenzen, um welche Form der Inkontinenz es sich handelt, kann helfen, die richtige Therapie zu finden. Mediziner unterscheiden daher folgende Formen der Inkontinenz: 

Inkontinenz: Gezieltes Training gibt Sicherheit 

Viele Menschen schämen sich, den Rat eines Arztes zu suchen. Dabei lässt sich die Blasenschwäche mit gezieltem Training erfolgreich behandeln. Um die Beschwerden zu behandeln, ist es wichtig, die genaue Ursache zu kennen. So kann eine Blasenschwäche durch Entzündungen im Urogenitaltrakt, Steine in der Harnleiter, hormonelle Veränderungen, Verletzungen, Übergewicht, Medikamente und bei Frauen zudem durch Schwangerschaft oder Geburt verursacht werden. Auch schwere körperliche Arbeit oder chronische Erkrankungen wie eine chronische Bronchitis und Diabetes können die Funktion der Blase beeinträchtigen.

Die Blase kann laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) durch Training lernen, sich stärker zu dehnen und mehr Harn zu speichern. Ziel des Trainings ist es, mithilfe verschiedener verhaltenstherapeutischer Ansätze sowie einem konkreten Trink- und Toilettenplan den richtigen Zeitpunkt für den Toilettengang zu erkennen – noch bevor der Harndrang einsetzt. 

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Inkontinenz: Tagebuch und Toilettenplan

Basis für ein erfolgreiches Toilettentraining sind laut der Deutschen Gesellschaft für Kontinenz eine gute Körperwahrnehmung und Selbstbeobachtung. Um sich über das eigene Trinkverhalten und die Häufigkeit der Toilettengänge bewusst zu werden, kann dabei das Führen eines Tagebuchs helfen. Anhand eines Toilettenprotokolls ermitteln Patienten neben Zeitpunkt der Toilettengänge auch, was, wann und wie viel sie essen und trinken. So lässt sich die Reaktion des Körpers auf bestimmte Nahrungsmittel feststellen und das Verhalten entsprechend anpassen.

Eine regelmäßige Routine, bei denen Patienten zu bestimmten Zeiten die Toilette aufsuchen, kann nach Angaben der Stiftung Gesundheitswissen helfen, den Harnfluss zu kontrollieren. Sinnvoll ist es zudem, das Toilettentraining mit einem Blasentraining zu kombinieren. Durch Anspannen des Beckenbodens wird ein Reflex aktiviert, der die Blase entlastet und die Inkontinenzsymptomatik verringert. So kann der Harndrang bewusst verzögert werden. 

Betroffene sollten zudem versuchen, die Zeit zwischen den Toilettengängen auszudehnen und nicht direkt dem Harndrang nachzugeben. Dabei können verschiedene Entspannungstechniken helfen. Viele Menschen mit einer Blasenschwäche trinken aus Angst, die Toilette nicht rechtzeitig zu erreichen, zu wenig. Wer regelmäßig und ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, kann allerdings auch seine Toilettengänge besser kontrollieren.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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