Kaffee-Konsum senkt das Risiko für Lebererkrankung
Gute Nachrichten für Kaffee-Liebhaber: Wer regelmäßig Kaffee trinkt, scheint seiner Gesundheit damit etwas Gutes zu tun – davon profitiert auch die Leber.
Lange warnten Mediziner vor der Wirkung von zu viel Kaffee auf den Körper. Das im Kaffee enthaltene Koffein entwässere nicht nur, sondern schädige auch die Gesundheit. Doch Kaffee scheint alles andere als ungesund - wie immer mehr aktuelle Studien bescheinigen. Moderater Kaffeekonsum kann demnach langfristig vor verschiedenen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden und Diabetes schützen. Auch die Leber profitiert vom regelmäßigem Verzehr des beliebten Heißgetränks. Britische Forscher haben nun festgestellt, dass Kaffee möglicherweise das Risiko für eine chronische Lebererkankung senken kann.
Kaffee-Konsum senkt Risiko für Lebererkrankung
Bei der aktuellen Studie, die im Fachmagazin „BMC Public Health“ veröffentlicht wurde, werteten die Wissenschaftler Daten von rund 494.585 Frauen und Männern aus. Im Zeitraum von 2006 und 2010 sammelten die Forscher im Rahmen der UK Biobank, welche die Langzeit-Gesundheitsentwicklungen in Großbritannien erfasst, verschiedene Informationen zu chronischen Lebererkrankungen. Ausgeschlossen wurden dabei Probanden, die bereits zuvor an einer Leberzirrhose oder anderen chronischen Leiden der Leber litten. Zudem berücksichtigte das Forscherteam Einflussfaktoren wie Alkohol- und Tabakkonsum sowie Übergewicht. Rund 78 Prozent der Teilnehmer trank laut den Umfrageergebnissen regelmäßig Kaffee.

Um den Einfluss von Kaffee auf die Gesundheit zu untersuchen, erfasste das Team um Oliver Kennedy den Gesundheitszustand der Probanden noch einmal nach durchschnittlich etwas mehr als 10 Jahren. Das Ergebnis: 301 Probanden waren zu diesem Zeitpunkt an den Folgen einer chronischen Lebererkrankung gestorben, Tausende zudem ernsthaft erkrankt.
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Drei bis vier Tassen Kaffee täglich beeinflussen die Gesundheit
Die Wissenschaftler der Universitäten Southampton und Edinburgh stellten fest: Teilnehmer, die keinen Kaffee tranken, hatten ein 49 Prozent höheres Risiko, an einer chronischen Lebererkrankung zu sterben. Kaffeetrinker erkrankten zudem rund 20 Prozent seltener an der chronischen Erkrankung sowie einer Fettleber. Eine Fettleber, auch Stetosis genannt, gehört zu den häufigsten Erkrankungen in Industrienationen. Der Effekt wurde darüber hinaus auch durch die eingenommene Menge Kaffee beeinflusst. Den größten Nutzen hatte die Gruppe, die gemahlenen Kaffee trank, der einen hohen Gehalt an den Inhaltsstoffen Kahweol und Cafestol enthält, die sich bei Tieren als wirksam gegen chronische Lebererkrankungen erwiesen haben.
Teilnehmer, die drei bis vier Tassen täglich tranken, litten nach Angaben der Forscher seltener an chronischen Leberkrankheiten wie Zirrhose. Dieser Einfluss konnte allerdings nur bei sehr wenigen Probanden nachgewiesen werden. So tranken die meisten durchschnittlich etwa zwei Tassen Kaffee pro Tag. Auch die Art von Kaffee scheint keinen Einfluss auf die gesundheitlichen Vorteile zu haben. Die Wirkung von koffeinhaltigem und entkoffeiniertem Kaffee war dieselbe. Diejenigen, die zu gemahlenem Kaffee griffen, hatten dabei das geringste Risiko. Die Forscher führen dies auf die im gemahlenen Kaffee enthaltenen Inhaltsstoffe Kahweol und Cafestol zurück, welche sich bereits in Tierstudien als wirksam gegen chronische Lebererkrankungen erwiesen haben.
Kombination aus gesunden Inhaltsstoffen im Kaffee
Aber auch Instantkaffee, der nur geringe Mengen an Kahweol und Caffestol enthält, wurde mit einem geringeren Risiko für chronische Lebererkrankungen in Verbindung gebracht. Zwar stellten die Forscher um Oliver Kennedy geringere Effekte als bei gemahlenem Kaffee fest, dies könnte jedoch auch darauf hindeuten, dass andere Inhaltsstoffe oder möglicherweise eine Kombination von Inhaltsstoffen vorteilhaft sein könnten.
Dass Kaffee eine günstige Wirkung auf die Gesundheit hat, konnte in den letzten Jahren durch verschiedene Studien belegt werden. In Maßen konsumiert, scheint Kaffee also die Gesundheit zu fördern. „Kaffee ist weithin zugänglich, und die Vorteile, die wir in unserer Studie festgestellt haben, könnten helfen, eine potenzielle Präventivbehandlung für chronische Lebererkrankungen zu entwickeln. Dies wäre besonders wertvoll in Ländern mit niedrigerem Einkommen und schlechterem Zugang zur Gesundheitsversorgung, in denen die Belastung durch chronische Lebererkrankungen am höchsten ist“, wie Hauptautor Oliver Kennedy erklärt.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.